Tibetischer Aktivist
von maskierten
Männern überfallen

 

Quelle: @liangxiaojun

Wer sich in Tibet für seine Muttersprache einsetzt, lebt gefährlich. So wurde der tibetische Menschenrechtsverteidiger Tashi Wangchuk am 19. August im osttibetischen Landkreis Darlak von von einer Gruppe maskierter Männer angegriffen und geschlagen.

Tashi Wangchuk gilt als einer der bekanntesten Aktivisten für den Erhalt der tibetischen Sprache, für seinen Einsatz büßte er bereits mit fünf Jahren Haft in einem chinesischen Gefängnis. Auch nach seiner Entlassung im Jahr 2021 hat er in seinem Engagement nicht nachgelassen; vermutlich war dies auch der Grund für den Überfall am vergangenen Wochenende.

Das Verschwinden der tibetischen Sprache aus den Bildungseinrichtungen

Tashi Wangchuk war nach Darlak gereist, um auf das Verschwinden der tibetischen Sprache aus den Bildungseinrichtungen hinzuweisen. Dort angekommen nahm er in der Nähe der Mittelschule des Kreises Darlak ein Video auf, das er auf einer chinesischen Social-Media-Plattform veröffentlichte.

Vermutlich wurde Wangchuk von der Schule bis zu seinem Hotel verfolgt, denn schon kurz nachdem er sein Zimmer bezogen hatte, drangen vier oder fünf maskierte Angreifer gewaltsam ein, schlugen und traten ihn. Tashi Wangchuk flehte die Männer an, aufzuhören, und rief nach dem Hotelbesitzer, damit dieser die Polizei verständige.

Diese sei gegen 21 Uhr eingetroffen und habe ihn anschließend zum Verhör auf die Polizeiwache gebracht, wo er bis etwa 23.30 Uhr geblieben sei. Während des Verhörs hätten ihn die Polizisten gezwungen, Fotos und Videos, die er an diesem Tag aufgenommen hatte, von seinem Handy zu löschen.

Danach habe sich Tashi Wangchuk in das örtliche Krankenhaus begeben, um seinen verletzten Kopf untersuchen zu lassen, doch der zuständige Arzt habe ihm mitgeteilt, dass der CT-Scanner kaputt sei. So verbrachte er die Nacht auf einem Stuhl im ersten Stock des Krankenhauses, wo er einen detaillierten Bericht über die Ereignisse des Tages verfasste.

«Roter Tourismus» als Mittel der ideologischen Erziehung in Tibet

Die Drangsalierung von Aktivisten ist bei weitem nicht das einzige Mittel, das die chinesischen Machthaber in Tibet einsetzen, um die Assimilierung der tibetischen Gesellschaft zu befördern. Offenbar spielt hier inzwischen auch der sogenannte „rote Tourismus“ eine wichtige Rolle. Gezielt werden damit tibetische Schulkinder ins Visier genommen, eine Gruppe, die durch die chinesischen Zwangsinternate ohnehin schon unter enormem Druck steht.

So wurden kürzlich in Tibets Hauptstadt Lhasa neun Institutionen als „patriotische Stützpunkte für die Integration von politischer und ideologischer Bildung in Grund- und Sekundarschulen“ ausgezeichnet. Darunter befanden sich so unterschiedliche Orte wie das Yak-Museum, das Tibet Museum, der Potala Palast und der Friedhof der „Revolutionsmärtyrer“ in Lhasa.

Knapp drei Wochen nach der Preisverleihung in Lhasa berichteten die chinesischen Staatsmedien dann über einen „Aktionsplan für die Erzeugung einer neuen talentierten Generation“. So sollen „Studienrouten“ zum Thema „Roter Tourismus“ eingerichtet werden und eine Vielzahl von „Aktivitäten zur Förderung des roten Tourismus“ durchgeführt werden, um damit „landesweit Hunderte Millionen Lehrer und Schüler der Grund- und Sekundarschulen zu erreichen”. Klares Ziel sei es, die Kinder und Jugendlichen in „ihrem Glauben und ihrem Vertrauen in die ständige Gefolgschaft der kommunistischen Partei zu stärken“.

Es bleibt daher wichtig, der chinesischen Propaganda entschieden entgegenzutreten und sich für die Rechte der Tibeter einzusetzen.

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