Tashi Wangchuk
setzt sich für Erhalt
des Tibetischen ein

 

Quelle: @liangxiaojun

Berlin, 23.08.2023. ​Der tibetische Menschenrechtsverteidiger Tashi Wangchuk wurde offenbar am Abend des 19. August im osttibetischen Landkreis Darlak von einer Gruppe maskierter Männer angegriffen und geschlagen. Dies berichten tibetische Medien unter Berufung auf die in London ansässige Menschenrechtsorganisation Free Tibet und ein von Wangchuk selbst erstelltes Protokoll der Ereignisse.

Tashi Wangchuk gilt als einer der bekanntesten Aktivisten für den Erhalt der tibetischen Sprache, für seinen Einsatz büßte er bereits mit fünf Jahren Haft in einem chinesischen Gefängnis. Auch nach seiner Entlassung im Jahr 2021 hat er in seinem Engagement nicht nachgelassen; vermutlich war dies auch der Grund für den Überfall am vergangenen Wochenende.

Anscheinend war der ehemalige politische Gefangene nach Darlak gereist, um auf das Verschwinden der tibetischen Sprache aus den Bildungseinrichtungen hinzuweisen. Dort angekommen nahm Tashi Wangchuk in der Nähe der Mittelschule des Kreises Darlak ein Video auf, das er auf der chinesischen Social-Media-Plattform Douyin veröffentlichte.

Daraufhin suchte Wangchuk ein Hotel für die Nacht – aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, dass er vermutlich von der Schule bis zu seinem Hotel verfolgt wurde. Kurz nachdem er sein Zimmer bezogen hatte, seien vier oder fünf maskierte Angreifer gewaltsam eingedrungen und hätten ihn geschlagen und getreten. Tashi Wangchuk flehte die Männer an, aufzuhören, und rief nach dem Hotelbesitzer, damit dieser die Polizei verständige.

Diese sei gegen 21 Uhr eingetroffen und habe ihn anschließend zum Verhör auf die Polizeiwache gebracht, wo er bis etwa 23.30 Uhr geblieben sei. Während des Verhörs hätten ihn die Polizisten gezwungen, Fotos und Videos, die er an diesem Tag aufgenommen hatte, von seinem Handy zu löschen.

Daraufhin habe sich Tashi Wangchuk in das Kreiskrankenhaus Darlag begeben, um seinen verletzten Kopf untersuchen zu lassen, doch der zuständige Arzt habe ihm mitgeteilt, dass der CT-Scanner kaputt sei. So verbrachte er die Nacht auf einem Stuhl im ersten Stock des Krankenhauses, wo er einen detaillierten Bericht über die Ereignisse des Tages verfasste.

Tashi Wangchuk hatte im Jahr 2015 internationale Bekanntheit erlangt, weil die „New York Times“ über seinen Versuch berichtete, eine Klage gegen die örtlichen Behörden einzureichen, nachdem der tibetische Unterricht vor Ort eingestellt worden war. Im Gespräch mit der Zeitung äußerte er auch seine Sorge um die Zukunft der tibetischen Sprache und Kultur. Im Januar 2016 wurde Tashi Wangchuk festgenommen und später wegen angeblicher „Anstiftung zum Separatismus“ zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

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