63 Jahre Demokratie
im Exil: eine beachtliche
Erfolgsgeschichte
Quelle: senat.cz
Die International Campaign for Tibet gratuliert den Tibeterinnen und Tibetern zu 63 Jahren tibetischer Demokratie im Exil, einer beachtlichen Erfolgsgeschichte. Weltweit feiern die Tibeter und ihre Unterstützer am 2. September den „Tag der tibetischen Demokratie“. Zugleich verbinden sie damit die Hoffnung, dass auch die rund sechs Millionen Tibeter unter chinesischer Herrschaft eines Tages ihre Geschicke in einem demokratisch verfassten Gemeinwesen selbst bestimmen können.
Am „Tag der tibetischen Demokratie“ wird an die Vereidigung der ersten tibetischen Exilregierung im Jahr 1960 erinnert. Beeindruckend erscheint dieses Ereignis aus heutiger Sicht auch deswegen, weil es bereits im ersten Jahr nach der Flucht des Dalai Lama und vieler seiner Getreuen aus Tibet stattfand. Schon kurz nach seiner Ankunft im sicheren Indien im Jahr 1959 begann der Dalai Lama mit dem Aufbau tibetischer Exilinstitutionen.
Bereits 1960 begann ein weitreichender Demokratisierungsprozess
Im Jahr 1960 zog die neugegründete „Central Tibetan Administration“, wie die tibetische Exilregierung offiziell heißt, ins nordindische Dharamsala. Im selben Jahr entstand dort auch das tibetische Exilparlament. Der Dalai Lama leitete die Gründung neuer Ministerien und Institutionen ein, es begann ein weitreichender Demokratisierungsprozess. Dieser fand im Jahr 2011 einen weiteren Höhepunkt, als der Dalai Lama seine politischen Befugnisse auf den demokratisch gewählten Sikyong übertrug, das Oberhaupt der tibetischen Exilregierung.
Wie der aktuelle Amtsinhaber Penpa Tsering sehen es auch die Abgeordneten des tibetischen Exilparlaments als wichtige Aufgabe an, ihre Beziehungen zu Parlamentariern in aller Welt zu stärken und auszubauen. Unterstützt werden sie darin unter anderem von der International Campaign for Tibet, wie im vergangenen Herbst bei einer hochkarätig besetzten Konferenz im tschechischen Senat, an der auch Mitglieder des tibetischen Exilparlaments (unser Foto zeigt die Abgeordnete Youdon Aukatsang) teilnahmen, oder bei der Weltparlamentarierkonferenz zu Tibet in Washington im vergangenen Sommer.
Die internationale Gemeinschaft sollte das Bekenntnis der Tibeter zur Demokratie unterstützen
Nicht zuletzt die hohe Wahlbeteiligung bei den tibetischen Wahlen zeigt immer wieder, wie wichtig demokratische Prozesse für die Tibeter im Exil sind. Trotz aller Widrigkeiten ist es der tibetischen Exilgemeinschaft in den letzten sechs Jahrzehnten auf bewundernswerte Weise gelungen, eine funktionierende Demokratie im Exil aufzubauen, die sich weiterhin großen Herausforderungen stellen muss. Die internationale Gemeinschaft sollte das Bekenntnis der Tibeter zur Demokratie unterstützen und die Tibeter als Partner in einer zunehmend autokratischen und unsicheren Welt sehen.