Peking ignoriert die
Kritik von Experten
und Regierungen

 

Quelle: kangbatv.com

Ungeachtet der massiven Kritik aus aller Welt ist Peking offenbar entschlossen, das System der chinesischen Zwangsinternate in Tibet weiter auszubauen. Bekanntlich fordern sowohl die deutsche Bundesregierung, als auch das Europaparlament sowie weitere Staaten etwa im Rahmen des UN-Menschenrechtsrats China auf, die Internate zu schließen. Die Forderungen fußen auf der seit Jahren anhaltenden fundamentalen Kritik internationaler Experten und Menschenrechtsorganisationen.

Einem Artikel der chinesischen Staatsmedien zufolge wird der Ausbau der chinesischen Zwangsinternate dennoch ungebremst vorangetrieben. So berichteten mehrere Nachrichtenseiten in großem Stil über den Baubeginn eines neuen Internats für 3.000 Schüler in der nordosttibetischen Präfektur Haidong.

Pekings Internate liegen hunderte Kilometer von Heimatregionen entfernt

Die „Golog Haidong-Mittelschule“ scheint ausschließlich für Schüler aus der mehrere hundert Kilometer entfernten Präfektur Golog vorgesehen zu sein. Statt die Schule in der Nähe der Heimatorte der Kinder zu planen, lässt Peking den Bau ganz bewusst in einer anderen Präfektur errichten. Auf diese Weise können die chinesischen Behörden sicherstellen, dass der Kontakt zwischen den Kindern und ihren Familien weitgehend auf die Schulferien beschränkt wird. Offenbar sollen so die tibetischen Schüler den Kontakt zu ihrer Herkunftskultur und -Sprache verlieren.

Welche Bedeutung die kommunistischen Machthaber dem Ausbau der Zwangsinternate für junge Tibeter beimessen, ließ sich daran ablesen, dass einer der höchsten Funktionäre von Golog beim Baubeginn anwesend war. Ye Wanbin ist stellvertretender Parteisekretär und Gouverneur der sogenannten Autonomen Tibetischen Präfektur Golog. Bei der Eröffnung der Baustelle (Foto oben) hielt Ye eine Rede, in der er die Baukosten für die neue Schule mit 508 Millionen Yuan (ca. 65 Mio. €) angab. Laut Plan werde die Schule im September 2026 ihren Betrieb aufnehmen.

Gigantisch anmutende Ausmaße

Die „Golog Haidong-Mittelschule“ soll nach ihrer Fertigstellung gigantisch anmutende Ausmaße haben. So werde laut den chinesischen Staatsmedien das Schulgelände mit mehr als 200 Hektar Fläche ziemlich genau so groß sein, wie der Große Tiergarten im Zentrum Berlins, einer der größten Parks der deutschen Hauptstadt.

So groß wie der Berliner Tiergarten und weit entfernt von ihrer Heimat: Das gigantisch anmutende geplante Zwangsinternat für tibetische Schüler aus der Präfektur Golog. (Quelle: chinanews.com)

Das Schulgebäude alleine soll eine Gesamtfläche von 80.700 Quadratmetern haben. Hinzukommen dürften die Unterkünfte und Versorgungseinrichtungen für die geplant 3.000 tibetischen Schüler aus Hirten- und Nomadenfamilien. Wenig überraschend versuchen die staatlichen Propagandisten ihre gegen das Überleben der tibetischen Kultur gerichtete Kampagne mit vordergründig menschenfreundlichen Argumenten zu verbrämen.

So behauptet Cao Fashan, der stellvertretende Gouverneur der Präfektur Golog, der „Hauptzweck“ der „Golog Haidong-Mittelschule“ bestehe unter anderem darin, den Schulkindern von Golog „die Möglichkeit zu geben, in geringer Höhe zu lernen“. Geradeso als hätten die Tibeter die kommunistischen Machthaber in Peking darum gebeten, ihre Kinder nicht länger in ihrer angestammten Heimat unterrichten zu lassen. Als wären die tibetischen Kinder nicht bestens an die Lebensbedingungen im Hochland von Tibet angepasst.

KP will Weitergabe von Tibets Kultur und Tradition an Jugend verhindern

Tatsächlich könnte nichts falscher sein. Doch den Tibetern wird in der Partei-Diktatur jegliche Mitsprache verwehrt, selbst dann, wenn es den Kernbereich ihrer Interessen betrifft. Mit allen Mitteln will die KP die Weitergabe von Tibets Kultur und Tradition an die junge Generation verhindern.

Das Konzept, tibetische Schüler in weit von ihren Heimatorten und Familien entfernte Internatsschulen zu verbringen, ist nicht neu. Bereits 2019 wurde die sogenannte „Golog-Mittelschule“ in Xining, der Hauptstadt der Provinz Qinghai, eröffnet, „mit aktiver Koordination durch das Bildungsministerium der Provinz Qinghai“, wie die chinesischen Propagandamedien melden. Auch die Stadt Shanghai habe den Bau des Zwangsinternats „tatkräftig unterstützt“. Wenn es um Tibet geht, werden offenbar alle staatlichen Ebenen zu Komplizen gemacht.

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