China versucht,
«Tibet» durch eigenen
Begriff zu ersetzen

 

Foto: Andrew and Annemarie-CC-BY-SA-2.0

Die Kommunistische Partei Chinas unternimmt offensichtlich systematische Bemühungen, den Landesnamen „Tibet“ flächendeckend durch den chinesischen Kunstbegriff „Xizang“ zu ersetzen. Berichten zufolge haben chinesische Staatsmedien gemeinsam mit der „Einheitsfront“ der KP jüngst verkündet, dass „es in den offiziellen Dokumenten des chinesischen Außenministeriums kein Tibet mehr“ geben werde.

Diese Entwicklung hatte sich schon seit Längerem abgezeichnet, etwa wenn Wissenschaftler der Kommunistischen Partei Chinas für die Namensänderung plädierten. Die „Sinisierung“ des Landesnamens soll offenkundig dazu dienen, der chinesischen Herrschaft über Tibet den Anschein von Legitimität zu verleihen. Der von Peking nunmehr offiziell propagierte Begriff „Xizang“ lässt sich auf Deutsch in etwa mit „westliches Schatzhaus“ übersetzen – angesichts von Tibets wirtschaftlichem und stategischem Potenzial ein durchaus verräterischer Begriff.

Ostturkestan als mahnendes Beispiel

Etwas ähnliches spielt sich auch in der Heimatregion der Uiguren ab, die von diesen selbst als Ostturkestan bezeichnet wird. Peking hingegen verwendet stattdessen die Bezeichnung „Xinjiang“, was so viel wie „neue Grenze” bedeutet. Allen Protesten der Uiguren zum Trotz wird Xinjiang heute von vielen als Bezeichnung für Ostturkestan benutzt, ein Schicksal, das die Strategen in Peking anscheinend auch für Tibet vorgesehen haben.

Damit Tibet weiterhin Tibet bleibt, dürfte es nicht zuletzt darauf ankommen, wie die internationale Gemeinschaft auf Pekings „Neusprech“ reagiert, wie George Orwell einst die gezielt betriebene Sprachmanipulation durch staatliche Machthaber bezeichnete. Dawa Tsering vom Tibet Policy Institute in Dharamsala spricht deshalb auch zu Recht von einem „Lackmustest, um zu sehen, ob die internationale Gemeinschaft der Tyrannei der KPCh nachgeben wird“.

Kein Tibetisch mehr an Schulen in Ost-Tibet

Besorgniserregend sind auch Pekings Versuche, die tibetische Sprache weiter zurückzudrängen. Berichten zufolge haben die chinesischen Behörden mit Beginn des Herbstsemesters Tibetisch als Unterrichtssprache für alle Fächer an staatlichen Schulen in den sogenannten osttibetischen Präfekturen Kardze und Ngaba verboten.

Von dem Verbot betroffen sind laut RFA unter anderem mehrere Grund- und Mittelschulen in der Region. Wie eine tibetische Quelle vor Ort weiter berichtet, werde Schülern der Mittelschulen zum Teil gestattet, in den nächsten zwei Jahren ihren Schulabschluss noch in tibetischer Sprache zu absolvieren. Ab 2025 solle der Unterricht dann für alle Jahrgangsstufen in sämtlichen Fächern ausschließlich in Mandarin stattfinden.

Aus Sicht von ICT sind die jüngsten Verbote des Tibetischen als Unterrichtssprache in Ost-Tibet Teil einer großangelegten Kampagne der chinesischen Regierung zur Auslöschung der tibetischen Kultur und Sprache. Dazu gehört auch das System chinesischer Zwangsinternate für mehr als eine Million tibetischer Kinder, das die gezielte Entfremdung der Kinder von ihren Familien, ihrer Sprache und ihrer Kultur verfolgt.

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