Berlin, 19.10.2023. Die International Campaign for Tibet (ICT) ist besorgt angesichts offensichtlich systematischer Bemühungen der Kommunistischen Partei (KP) Chinas, den Landesnamen „Tibet“ flächendeckend durch die chinesische Bezeichnung „Xizang“ zu ersetzen. Einem Bericht des Senders Radio Free Asia (RFA) zufolge haben chinesische Staatsmedien gemeinsam mit der „Einheitsfront“ der KP Chinas jüngst verkündet, dass „es in den offiziellen Dokumenten des chinesischen Außenministeriums kein Tibet mehr“ geben werde.

„Das Wort ‚Tibet‘ wird weltweit mit dem Unrecht der Kommunistischen Partei gegenüber den Tibetern, mit dem Dalai Lama und dem Ringen der Tibeter um den Schutz ihrer Kultur in Verbindung gebracht. Peking will das offensichtlich auslöschen und dazu das Land vollends zu einer chinesischen Provinz ohne eigene kulturelle Identität, Sprache und Geschichte degradieren. Politik, Wissenschaft, Medien und breite Öffentlichkeit dürfen diese Strategie nicht mitmachen. Tibet muss ‚Tibet‘ bleiben.“, warnt ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Aus Sicht von ICT soll die Sinisierung des Landesnamens dazu dienen, der chinesischen Herrschaft über Tibet den Anschein von Legitimität zu verleihen. Der von Peking stattdessen offiziell propagierte Begriff „Xizang“ lässt sich auf Deutsch in etwa mit „westliches Schatzhaus“ übersetzen – angesichts von Tibets wirtschaftlichem und strategischem Potenzial ein durchaus verräterischer Begriff.

Ostturkestan als mahnendes Beispiel

Dass inzwischen, allen Protesten der Uiguren zum Trotz, kaum noch jemand von „Ostturkestan“ spricht, während sich die Bezeichnung „Xinjiang“ (Chinesisch für „neue Grenze“) fast weltweit durchgesetzt hat, dürfte nicht zuletzt für Politiker und Journalisten ein mahnendes Beispiel sein. Spätestens jetzt sollte deutlich geworden sein, dass die Propaganda-Strategen in Peking anscheinend auch für Tibet das gleiche Schicksal vorgesehen haben.

Einem Bericht der „South China Morning Post“ zufolge setzt die Pekinger Propaganda auch Wirtschaftsvertreter im In- und Ausland immer häufiger unter Druck, wenn es um die angestrebte Umbenennung Tibets geht. Demnach hat der chinesische E-Commerce-Dienstleister Weidian seinen Plattform-Händlern geraten, bei Produktübersetzungen Tibet durch „Xizang“ zu ersetzen. Eine entsprechende Anweisung Weidians sei den Händlern in der vergangenen Woche übermittelt worden. Die Plattform habe die Händler gewarnt, dass ihre Produkte entfernt würden, sollten sie das Wort „Tibet“ enthalten. Diese Entwicklung hatte sich indessen schon seit Längerem abgezeichnet, etwa wenn Wissenschaftler der KP Chinas in den Staatsmedien oder auf Propagandaveranstaltungen für die Namensänderung plädierten.

Pressekontakt:

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Pressereferent
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Schönhauser Allee 163
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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