Erstes Lebenszeichen 
von Sprachaktivist
Tashi Wangchuk!

 

Quelle: @liangjiaojun

Lange mussten wir darauf warten, Mitte Oktober war es dann endlich so weit: Tashi Wangchuks chinesischer Anwalt veröffentlichte mehrere Fotos des tibetischen Menschenrechtsverteidigers und Sprachaktivisten auf seinem Twitter-Konto. Endlich war es da: ein erstes Lebenszeichen von Tashi Wangchuk, fast neun Monate nach seiner Haftentlassung. Der Anwalt Liang Xiaojun teilte mit, Tashi Wangchuk habe ihn am 16. Oktober zum ersten Mal seit seiner Freilassung angerufen und ihm zugleich einige Bilder von sich geschickt, so der Anwalt. Sein Mandant habe ihm mitgeteilt, dass er in den letzten Monaten mehrere tibetische Klöster besucht und sich bei dem sozialen Netzwerk Weibo angemeldet habe. Er denke darüber nach, ein Kulturunternehmen zu eröffnen. Anwalt Liang schrieb, er hoffe, dass sich das Leben seines Mandanten langsam bessern werde. Tashi Wangchuk habe ihm berichtet, seine Gesundheit sei in Ordnung, auf den mitgeschickten Fotos sehe er gut aus, so Liang Xiaojun. Weitere Informationen sind derzeit nicht verfügbar.

ICT weiterhin in Sorge

Der tibetische Menschenrechtsverteidiger verbrachte fünf Jahre im Gefängnis von Dongchuan (Provinz Qinghai), weil er sich für den Erhalt der tibetischen Sprache eingesetzt hatte. Der Mittlere Gerichtshof von Yushu hatte den Tibeter am 22. Mai 2018 wegen des Vorwurfs der „Anstiftung zu Separatismus“ verurteilt. Trotz aller Freude über dieses Lebenszeichen von Tashi Wangchuk ist ICT weiterhin besorgt um sein Wohl. Als ehemaliger politischer Gefangenen bleibt er von ständiger Überwachung, Schikanierung und möglicher erneuter Verhaftung durch die chinesischen Behörden bedroht. Dies umso mehr, als Tashi Wangchuks zentrales Anliegen, der Einsatz für den Erhalt der tibetischen Sprache, stärker unter Druck steht denn je. Sollte er sich weiterhin dafür engagieren – und seine Überlegung, ein Kulturunternehmen zu eröffnen, deutet in diese Richtung – könnte er erneut in Konflikt mit den chinesischen Behörden geraten.

Selbst im Kloster soll nur noch Chinesisch gesprochen werden

In jüngster Zeit häufen sich Meldungen über Versuche, das Tibetische in den Schulen und selbst in den Klöstern weiter in den Hintergrund zu drängen. Offenbar forciert die chinesische Führung konkrete Pläne, die auf eine weitere Unterwerfung des tibetischen Buddhismus unter die KP-Herrschaft hinauslaufen. So sollen tibetisch-buddhistische Studien künftig nur noch in chinesischer Sprache erfolgen, auch Mönche und Nonnen müssten in den Klöstern auf Chinesisch anstatt in ihrer Muttersprache miteinander sprechen. Tibetischen Quellen zufolge seien entsprechende Anweisungen von den chinesischen Behörden Ende September auf einer Konferenz an der buddhistischen Universität Tso-Ngon in Qinghais Hauptstadt Xining vorgestellt worden. Tibetisch-buddhistische Klöster und Studienzentren müssten zudem damit beginnen, Unterrichtstexte aus dem Tibetischen in Chinas „gemeinsame Sprache“ – damit gemeint ist Mandarin-Chinesisch – zu übersetzen. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Meldungen, denen zufolge die chinesischen Behörden vor allem im Osten Tibets gegen Schulen vorgehen, die die tibetische Kultur fördern und Unterricht in tibetischer Sprache anbieten. So wurde zuletzt im osttibetischen Landkreis Darlag eine von Tibetern geführte Privatschule geschlossen. Die Kinder waren daraufhin gezwungen, sich an staatlichen Schulen anzumelden.

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