Selbst in Klöstern soll
nur noch Chinesisch
gesprochen werden

 

Foto: Tom Thai-CC-BY-2.0

Berlin, 07.10.2021. Die chinesische Führung forciert offenbar Pläne, die auf eine weitere Unterwerfung des tibetischen Buddhismus unter die KP-Herrschaft hinauslaufen. So sollen tibetisch-buddhistische Studien künftig nur noch in chinesischer Sprache erfolgen, auch Mönche und Nonnen müssten in den Klöstern auf Chinesisch anstatt in ihrer Muttersprache miteinander sprechen. Tibetischen Quellen zufolge seien entsprechende Anweisungen von den chinesischen Behörden Ende September auf einer Konferenz an der buddhistischen Universität Tso-Ngon in Qinghais Hauptstadt Xining vorgestellt worden. Tibetisch buddhistische Klöster und Studienzentren müssten zudem damit beginnen, Unterrichtstexte aus dem Tibetischen in Chinas „gemeinsame Sprache“ – damit gemeint ist Mandarin-Chinesisch – zu übersetzen.

Tibetische Gelehrte zur Teilnahme gezwungen?

Mehr als 500 religiöse Persönlichkeiten und Studenten tibetischer und chinesischer buddhistischer Universitäten sowie anderer Bildungseinrichtungen hätten an der Konferenz teilgenommen. Darunter seien allein 300 Studenten der Tso-Ngon-Universität gewesen. Noch sei unklar, ob auch die zahlreichen klassischen buddhistischen Schriften ins Chinesische übertragen werden sollten, von denen viele vor Jahrhunderten aus dem Sanskrit ins Tibetische übersetzt wurden. In Fachkreisen geht man davon aus, dass die chinesische Sprache gar nicht in der Lage sei, „die gesamte Bandbreite der buddhistischen Lehre zu vermitteln“, wie Geshe Lhakdor, Direktor der Bibliothek für tibetische Werke und Archive im indischen Dharamsala, formuliert. Er gehe davon aus, dass die tibetischen Gelehrten und Forscher, die an dem Treffen teilgenommen haben, dazu gezwungen worden seien.

«Doppelter Angriff auf Tibets Sprache und Religion»

Aus Sicht der International Campaign for Tibet sind die Resultate der Konferenz in höchstem Maße besorgniserregend. ICT-Geschäftsführer Kai Müller sieht in ihnen einen „doppelten Angriff auf Tibets Sprache und Religion“. Sollten die Pläne der Behörden so umgesetzt werden, wäre dies eine massive Verletzung der Religionsfreiheit sowie der sprachlichen Rechte der Menschen in Tibet.

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