Tibetischer Sprachaktivist
allem Anschein nach
bei guter Gesundheit

 

Quelle: @ liangxiaojun

Berlin, 25.10.2021. Die International Campaign for Tibet ist erfreut über ein erstes Lebenszeichen von Tashi Wangchuk. Fast neun Monate nach seiner Freilassung aus chinesischer Haft sind nun erstmals Bilder des tibetischen Menschenrechtsverteidigers und Sprachaktivisten aufgetaucht. Sein chinesischer Anwalt Liang Xiaojun veröffentlichte mehrere Fotos auf seinem Twitter-Konto. Tashi Wangchuk habe ihn am 16. Oktober zum ersten Mal seit seiner Haftentlassung angerufen und ihm zugleich einige Bilder von sich geschickt, so der Anwalt. Sein Mandant habe ihm mitgeteilt, dass er in den letzten Monaten mehrere tibetische Klöster besucht und sich bei dem sozialen Netzwerk Weibo angemeldet habe. Er denke darüber nach, ein Kulturunternehmen zu eröffnen. Anwalt Liang schrieb, er hoffe, dass sich das Leben seines Mandanten langsam bessern werde. Tashi Wangchuk habe ihm berichtet, seine Gesundheit sei in Ordnung, auf den mitgeschickten Fotos sehe er gut aus, so Liang Xiaojun. Weitere Informationen sind derzeit nicht verfügbar.

ICT weiterhin in Sorge

Trotz aller Freude über dieses Lebenszeichen von Tashi Wangchuk ist ICT weiterhin besorgt um sein Wohl. Als ehemaliger politischer Gefangenen bleibt er von ständiger Überwachung, Schikanierung und möglicher erneuter Verhaftung durch die chinesischen Behörden bedroht. Dies umso mehr, als Tashi Wangchuks zentrales Anliegen, der Einsatz für den Erhalt der tibetischen Sprache, stärker unter Druck steht denn je. Sollte er sich weiterhin dafür engagieren – und seine Überlegung, ein Kulturunternehmen zu eröffnen, deutet in diese Richtung – könnte er erneut in Konflikt mit den chinesischen Behörden geraten. In jüngster Zeit häufen sich Meldungen über Versuche, das Tibetische in den Schulen und selbst in den Klöstern weiter in den Hintergrund zu drängen.

Wertvolle Unterstützung

Der tibetische Menschenrechtsverteidiger verbrachte fünf Jahre im Gefängnis von Dongchuan (Provinz Qinghai), ehe er Ende Januar 2021 aus der Haft entlassen wurde. Der Mittlere Gerichtshof von Yushu hatte den Tibeter am 22. Mai 2018 wegen des Vorwurfs der „Anstiftung zu Separatismus“ verurteilt. Tashi Wangchuk hatte sich im November 2015 im Gespräch mit der „New York Times“ kritisch über die chinesische Sprachen- und Bildungspolitik in Tibet geäußert. Unter anderem hatte er versucht, die örtlichen Behörden per Gerichtsklage zu tibetischsprachigem Unterricht in den Schulen zu verpflichten. Im Januar 2016 war er daraufhin festgenommen worden. Mehrere Regierungen, darunter auch die deutsche Bundesregierung, Parlamentarier, Menschenrechtsexperten sowie Nichtregierungsorganisationen hatten wiederholt Tashi Wangchuks sofortige und bedingungslose Freilassung gefordert. Für diese Unterstützung ist ICT sehr dankbar. Nach unserer Einschätzung hat sie nicht unerheblich dazu beigetragen, dass Tashi Wangchuk seine Haft zumindest dem äußeren Anschein nach relativ gut überstanden hat.

 

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