UN-Bericht: Zwangs-
arbeit in Tibet und
Uigurenregion Xinjiang
Quelle: RFA/CCTV
Eigentlich sollte man denken, die Sklaverei sei ein Phänomen längst vergangener Zeiten. Dass dem nicht so ist, wird jedoch alleine schon durch die Existenz des „UN-Sonderberichterstatters über zeitgenössische Formen von Sklaverei“ unterstrichen. Seit 2020 bekleidet der Japaner Tomoya Obokata dieses Amt und sein jüngster Bericht hat große Bedeutung für Tibet. Denn der erfahrene Völker- und Menschenrechtler geht darin neben den schon länger bekannten Fällen in der Uigurenregion Xinjiang (Ost-Turkestan) auch auf die sogenannten „Arbeitsprogramme“ in Tibet ein.
Parallelen zwischen Tibet und Xinjiang
Der Bericht spricht ausdrücklich von vergleichbaren Formen der Zwangsarbeit sowohl in Xinjiang, als auch in Tibet. Obokata sagt, dass „in vielen Fällen Indikatoren für Zwangsarbeit vorliegen, die auf den unfreiwilligen Charakter der von den betroffenen Gemeinschaften geleisteten Arbeit hinweisen“. „Ähnliche Vereinbarungen wurden auch in der Autonomen Region Tibet identifiziert, wo ein umfangreiches Arbeitstransferprogramm hauptsächlich Bauern, Hirten und andere Landarbeiter in gering qualifizierte und schlecht bezahlte Beschäftigung versetzt hat.“, heißt es weiter in dem Bericht.
Internationale Gemeinschaft und Vereinte Nationen sind gefordert
Die International Campaign for Tibet begrüßt Obokatas am 16. August veröffentlichten Bericht. Denn immer wieder haben wir auf die sogenannten „Arbeitsprogramme“ der chinesischen Regierung hingewiesen, in die Hunderttausende Tibeter gezwungen werden. Es ist daher gut, dass der UN-Sonderberichterstatter diese als Zwangsarbeit brandmarkt und gleichzeitig die Parallelen zwischen Tibet und Xinjiang darlegt. Die Internationale Gemeinschaft muss entschlossen handeln und dazu gehört, dass die Vereinten Nationen einen Sonderberichterstatter für China und insbesondere für Xinjiang, Tibet und Hongkong einsetzen und Staaten ihre Sanktionen gegen im chinesischen Staats- und Parteiapparat Verantwortliche ausweiten.