Neue Verordnung will
mehr Kontrolle über
tibetischen Buddhismus

 

Quelle: mp.weixin.qq.com

Zum 1. September ist in der Volksrepublik China ein neuer Erlass zu religiösen Angelegenheiten in Kraft getreten, der auch für die Tibeter erhebliche Auswirkungen haben könnte. Die Verordnung Nr. 19 der Staatlichen Verwaltung für religiöse Angelegenheiten zielt einerseits auf eine stärkere Kontrolle der Kommunistischen Partei über den tibetischen Buddhismus. Andererseits soll sie die weitere „Sinisierung“ der Religion fördern. Dies heißt im Falle Tibets nichts anderes, als die eigenen Wurzeln aufzugeben und sich einer von der KP definierten Version der han-chinesischen Kultur anzuverwandeln.

Der Erlass macht deutlich, wie ernst es dem KP-Vorsitzenden Xi Jinping mit seinem Vorhaben ist, alle Religionen unter die Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas zu stellen. Zusätzlich verlangt die Verordnung Nr. 19 sogar noch, dass die Religionen Xi Jinpings Gedankengut umsetzen.

Religiöse Einrichtungen sollen „das sozialistische System hochhalten“

So heißt es in Artikel 3: „Religiöse Einrichtungen müssen die Führung der KPCh und das sozialistische System hochhalten, Xi Jinpings Ideologie des Sozialismus mit chinesischen Merkmalen für die neue Ära gründlich umsetzen“. Außerdem sollten sie „sozialistische Grundwerte praktizieren“ und „sich an die Richtung der Sinisierung der Religionen Chinas halten“.

Konkret führt dies dazu, dass Mönche und Nonnen in Tibet heute unter ständiger Überwachung stehen, umfassende Kontrollmaßnahmen schränken all ihre Aktivitäten massiv ein. Der Druck beschränkt sich indes nicht allein auf die physische Ebene, der Glaube selbst wird attackiert. So verlangen die chinesischen Behörden von Mönchen und Nonnen, ihre Gedanken zu „korrigieren“, indem sie sich selbst überprüfen sich gegenseitig kritisieren.

Chinesische Behörden lassen Gebetsfahnen abreißen

Und auch buddhistische Laien spüren den zunehmenden Druck auf die Religion. So ließen die chinesischen Behörden kürzlich im tibetischen Landkreis Gonggar eine größere Ansammlung von Gebetsfahnen abreißen (Foto).

Was vordergründig als Verbesserung der „Umwelthygiene“ verkauft wurde, war in Wahrheit ein Anschlag auf ein zentrales Element des kulturellen Erbes und der religiösen Ausdrucksformen in Tibet. Gebetsfahnen haben eine große kulturelle und spirituelle Bedeutung für die tibetische Gemeinschaft.

Sie werden häufig an markanten Punkten wie Berggipfeln oder Pässen bis zur vollständigen Verwitterung dem Wind ausgesetzt; auf diese Weise sollen die Gebete dem Himmel zugetragen werden.

Die rücksichtslose Entfernung der Gebetsfahnen durch die chinesischen Behörden steht so in einem Zusammenhang mit weiteren Angriffen auf Tibets Kultur, Sprache und Religion. Sie entspricht auf ihre Weise der Zwangsansiedlung tibetischer Nomaden und der zwangsweisen Unterbringung tibetischer Kinder in staatlichen Internaten, wo diese ihrer tibetischen Kultur entfremdet werden sollen.

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