ICT kritisiert
«Verschwindenlassen»
und harte Gerichtsurteile

 

Quelle: RFA

„Freiheit für Go Sherab Gyatso!“ lautete die klare Forderung der International Campaign for Tibet angesichts der Nachricht über die Verurteilung des bekannten tibetischen Autors zu einer zehnjährigen Gefängnisstrafe. Bereits Gyatsos willkürliche Verhaftung hatte international einige Aufmerksamkeit erregt. UN-Sonderberichterstatter und Menschenrechtsexperten hatten in einem Schreiben an die chinesische Regierung öffentlich ihre Sorge über den Verbleib des 46-jährigen Mönchs geäußert. In ihrer Antwort teilte die chinesische Regierung den UN-Experten mit, dass Go Sherab Gyatso im Oktober 2020 wegen des Verdachts der „Aufwiegelung zur Sezession“ festgenommen worden sei. Nach Einschätzung von ICT offenbart der Fall von Go Sherab Gyatsos ein besorgniserregendes Repressionsmuster der chinesischen Behörden in Tibet: Rücksichtslos verfolgen sie jegliche abweichenden Meinungen und unabhängiges Denken. Immer wieder werden Tibeter, viele von ihnen Intellektuelle und Schriftsteller, von den chinesischen Behörden festgenommen und verurteilt oder sie „verschwinden“, weil sie ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ausüben.

Verurteilung wegen Weitergabe von Dalai Lama-Texten

Unlängst wurde auch ein junger tibetischer Mönch von einem chinesischen Gericht zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er Texte des Dalai Lama mit buddhistischen Unterweisungen weitergegeben hatte. Offenbar hatte Lobsang Thinley bereits in der Vergangenheit wegen solcher „Vergehen“ Schwierigkeiten mit der Polizei bekommen. Er sei deswegen mehrmals festgenommen und wieder freigelassen worden, so ein in Paris lebender Tibeter unter Berufung auf Kontakte in der osttibetischen Region Ngaba. Trotz entsprechender Warnungen der Polizei setzte Lobsang Thinley seine Aktivitäten bis zu seiner Verhaftung fort. Dies habe seiner Familie große Sorgen bereitet. Lobsang Thinley, dessen Alter mit Anfang 20 angegeben wird, ist ein Mönch des bedeutenden Klosters Kirti. Nach seiner Festnahme am 1. Juli sei seine Familie von den Behörden mehrere Monate lang nicht über seinen Verbleib informiert worden, ein klassischer Fall von „Verschwindenlassen“.

Auch der Mönch Tenzin Dargye wird offenbar bereits seit mehr als einem Jahr in Isolationshaft gehalten, ohne dass die Polizei seine Familie über seinen Verbleib oder einen möglichen Verhandlungstermin informiert hat. Demnach wurde Tenzin Dargye aus dem Barong-Kloster im osttibetischen Landkreis Sershul im September 2020 in Gewahrsam genommen. Er werde beschuldigt, Bilder des Dalai Lama „und anderes politisch sensibles Material“ auf seinem Handy gespeichert zu haben. Seine Familie habe weder Informationen darüber, wo er festgehalten wird, noch wisse sie, ob er bereits vor Gericht gestellt wurde.

ICT: „Diplomatischer Olympiaboykott ist das Mindeste!“

Während sich die chinesische Regierung darauf vorbereitet, mit den bevorstehenden Olympischen Winterspielen im Mittelpunkt der weltweiten Aufmerksamkeit zu stehen, sollte die internationale Gemeinschaft ein deutliches Zeichen an Peking senden und einen diplomatischen Boykott erklären. „Dies ist das Mindeste, was für all diejenigen getan werden sollte, denen wie Go Sherab Gyatso, Lobsang Thinley und Tenzin Dargye die Freiheit genommen wurde“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

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