Kommunistische Partei
lässt offenbar Mao-Kult
wieder aufleben

 

Quelle: xzxw.com

Berlin, 14.11.2023. Ein Artikel der chinesischen Staatsmedien über den Besuch von Schülern der dritten Oberschule der Stadt Lhasa in der örtlichen Mao Zedong Gedenkhalle zeigt exemplarisch das Ausmaß der ideologischen Umerziehung in Tibets Schulen. Bereits die Überschrift „Das rote Gen vererben und patriotische Gefühle kultivieren“ lässt keinen Zweifel daran, welche Absichten die chinesischen Behörden damit verfolgen. Es gehe darum, „ein festes Gefühl für die Gemeinschaft der chinesischen Nation“ zu entwickeln, so der Artikel. Der Besuch der Schüler in der Propaganda-Einrichtung steht damit in Einklang mit einer verstärkten Indoktrinierung, wie sie auch in anderen Bereichen zu beobachten ist.

Das ganz der Verehrung des kommunistischen Diktators Mao Zedong gewidmete Museum ist erst vor vier Jahren in Lhasa eröffnet worden. Gezeigt wird darin offenbar auch eine Vielzahl sogenannter Mao-Anstecknadeln, wie sie auf dem Höhepunkt des Mao-Kults während der Schreckensjahre der Kulturrevolution milliardenfach in Umlauf waren. Zudem präsentiert die Ausstellung zentrale Ereignisse der „chinesischen Revolutionsgeschichte“, es handelt sich dabei also um KP-Propaganda reinsten Wassers.

Schaffung eines „Bewusstseins für die chinesische Volksgemeinschaft“

In die gleiche Kerbe schlägt ein weiterer Artikel der chinesischen Staatsmedien über ein Treffen hochrangiger Funktionäre des Bildungswesens, bei dem das „Jugendübungszentrum“ der Stadt Lhasa für seine Arbeit ausgezeichnet wurde. Die Einrichtung bekam die Plakette „Forschungszentrum für das Bewusstsein der chinesischen Volksgemeinschaft in Tibet“ überreicht.

Der Artikel zitiert unter anderem den Direktor der Abteilung für ideologische und politische Angelegenheiten des Bildungsministeriums der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR) Wang Zhen. Dieser bezeichnet dabei die „Erziehung zum Aufbau eines starken Bewusstseins für die chinesische Volksgemeinschaft in der Schule“ als „grundlegendes und strategisches Pilotprojekt“.

Der stellvertretende Direktor des Bildungsbüros der Stadt Lhasa Fan Feng-Xu ergänzt, man habe über „neue Ideen gesprochen, die in das Herz und den Verstand der Jugend eindringen und in der Tiefe verwurzelt sind und fruchtbar sind“. Mit keiner Zeile erwähnt der Bericht indes den Umstand, dass der von den chinesischen Machthabern angestrebte „Aufbau der nationalen Einheit“ nichts anderes bedeutet als den Versuch der Auslöschung der tibetischen Kultur und Tradition. Letztlich sollen die Tibeter im Rahmen der sogenannten „Sinisierung“ zu Chinesen gemacht werden.

Zweitägige Ideologie-Schulung für Lehrer

In diesen Planungen ist den Lehrern dabei offenbar eine Schlüsselrolle zugedacht, wie aus einem Artikel über eine zweitägige Ideologie-Schulung für Lehrer hervorgeht. Insgesamt 269 Lehrer hätten an der Veranstaltung im südöstlich von Tibets Hauptstadt Lhasa gelegenen Landkreis Sangri teilgenommen, so der Bericht. Es habe sich dabei bereits um die zweite Phase der ideologischen und politischen Ausbildung aller Lehrer für das Jahr 2023 gehandelt.

Insbesondere im System der chinesischen Zwangsinternate in Tibet kann die Rolle der Lehrkräfte kaum überschätzt werden. Dass nun auch die Lehrer verstärkt ins Visier von Pekings Umerziehungsmaßnahmen geraten, kann daher nicht verwundern, kommunizieren diese doch täglich eng mit den Schülern.

Neu ist offenbar, dass die ideologische und politische Schulung der Lehrer in Sangri auch den sogenannten Kampf gegen den Separatismus beinhaltete, eine bekannte Chiffre für die Delegitimierung der tibetischen Kultur und die Verunglimpfung des Dalai Lama.

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