Peking will junge
Tibeter ihrer eigenen
Kultur entfremden

 

Quelle: RFA

Die chinesischen Behörden haben einen tibetischen Lehrer dafür bestraft, dass er tibetische Schüler zur Verwendung ihrer Muttersprache aufgefordert hat. Offenbar wurde Dhonyoe (Foto: vorne Mi.) vorher mehrmals verhört, wie „Radio Free Asia“ (RFA) unter Berufung auf zwei Quellen in Tibet berichtet.

Dhonyoe, der wie viele Tibeter nur einen Namen trägt, sei Anfang April von der Grundschule der osttibetischen Gemeinde Meruma verwiesen worden. Auch habe man ihm seine Lehrerlaubnis entzogen, so die Quellen.

Das von der chinesischen Regierung geführte Internat habe etwa 500 tibetische Schüler, die vom Kindergarten bis zur sechsten Klasse lernen, und etwa 60 Lehrer.

Tibetisch wird im Unterricht durch Chinesisch ersetzt

Die Schule habe früher nicht nur tibetischen Sprachunterricht erteilt, sondern auch Tibetisch als Unterrichtsmedium verwendet. Im Jahr 2018 habe sich dies dramatisch geändert. Den Quellen zufolge sei die tibetische Sprache damals „im Zuge der Vereinheitlichung von Lehrbüchern und Unterrichtsmaterialien durch Mandarin ersetzt“ worden.

Der Lehrer Dhonyoe genieße in der Gemeinde hohes Ansehen. „Er lehrte die Schüler die Bedeutung der tibetischen Sprache und der tibetischen Geschichte, weshalb er von der Schule verwiesen wurde. Viele Schüler und ihre Familien waren über seinen Rauswurf enttäuscht“, so eine der Quellen.

Ein Video zeigt, wie Schüler zum Schultor rennen, um Dhonyoe zu begrüßen und zu umarmen, nachdem er von einem Verhör durch die chinesischen Behörden zurückgekehrt war. Dhonyoe sei auch beschuldigt worden, seine Schüler außerhalb des nationalen Bildungssystems zu unterrichten. 

Selbst privater Tibetisch-Unterricht ist verboten

In den vergangenen Jahren hat die chinesische Regierung ihre Restriktionen bezüglich der tibetischen Sprache immer weiter verschärft. Private tibetische Schulen in Tibet wurden zur Schließung gezwungen und der Unterricht in tibetischer Sprache in vielen Schulen verboten.

Im Jahr 2021 begannen die Behörden damit, tibetischen Kindern selbst die Teilnahme an informellen Tibetisch-Kursen während der Winterferien zu verbieten. Offensichtlich will Peking auf diese Weise die jungen Tibeter ihrer eigenen Kultur entfremden.

Zuletzt hat das chinesische Bildungsministerium Anfang des Jahres eine Mitteilung herausgegeben, in der dieses Verbot wiederholt wird. Die lokalen Behörden sind nun angewiesen, die scharf gegen zusätzlichen Unterricht für tibetische Kinder vorzugehen. Denjenigen, die gegen dieses Verbot verstoßen, drohen Disziplinarmaßnahmen.

Zum Internationalen Tag der Muttersprache hat die International Campaign for Tibet auf die akute Bedrohung der tibetischen Sprache und Kultur durch die sogenannte „Sinisierungspolitik“ der Kommunistischen Partei (KP) Chinas hingewiesen.

 

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