Tibet: Drei Mönche
Opfer von
«Verschwindenlassen»

Quelle: Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe

Ein tibetischer Mönch des bedeutenden Klosters Kirti im osttibetischen Ngaba (chin.: Aba) wurde von einem chinesischen Gericht zu vier Jahren Gefängnishaft verurteilt. Dies berichten zwei im indischen Exil lebende Mönche mit guten Kontakten in die Region. Demnach wurde der 37-jährige Lobsang Thapke am 30. Juli verurteilt. Er sei bereits im vergangenen Jahr festgenommen worden und galt seitdem als „verschwunden”, wie die Mönche Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe aus dem nordindischen Dharamsala mitteilten. Wegen der strikten Kontrolle der Kommunikationswege durch die chinesischen Behörden und der harten Strafen, die Tibetern für die Weitergabe von Informationen drohen, erreichen Nachrichten aus Tibet die Öffentlichkeit häufig nur bruchstückhaft und mit einiger Verzögerung. Derzeit sei weder bekannt, in welchem Gefängnis Lobsang Thapke festgehalten werde, noch wisse man, was ihm konkret zur Last gelegt werde. Lobsang Thapke habe als Junge die dem Kloster Kirti angeschlossene buddhistische Jugendschule besucht, die von den chinesischen Behörden später geschlossen wurde, und anschließend in Kirti begonnen, Philosophie zu studieren.

Seit Monaten kein Lebenszeichen von Lobsang Dorje und Thubpa

Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe zufolge gelten zwei weitere Mönche aus Ngaba bereits seit vielen Monaten als „verschwunden“, nachdem sie von der chinesischen Polizei verhaftet wurden. Der 36-jährige Kirti-Mönch Lobsang Dorje, sei vor etwa einem Jahr festgenommen worden. Sein gegenwärtiger Aufenthaltsort sei genauso wenig bekannt wie der von Thubpa, einem 32-jährigen Mönch des Klosters Trotsik, der Ende 2017 in der Nacht in seinem Kloster verhaftet worden sei. Beide seien ehemalige politische Gefangene, so Tsering und Yeshe. Lobsang Dorje sei im Jahr 2011 zu drei Jahren Haft verurteilt worden und dürfte als ehemaliger politischer Gefangener auch danach unter konstanter Überwachung gestanden haben. Thubpa wurde zu „Umerziehung durch Arbeit” verurteilt, nachdem er sich im Jahr 2008 an Protesten gegen Chinas Herrschaft in Tibet beteiligt, Slogans gerufen und eine chinesische Flagge verbrannt hatte. Auch nach ihrer Freilassung gelten ehemalige Gefangene den chinesischen Behörden in Tibet als Bedrohung. Nicht selten sind sie gezwungen, ein Leben in Isolation und Furcht zu führen, häufig zusätzlich belastet durch chronische gesundheitliche Probleme nach Jahren der Haft und Folter, die in manchen Fällen auch zum Tod führen können.

Zentren tibetischer Proteste

Ngaba und das dortige Kloster Kirti gelten als Zentren tibetischer Protestaktionen gegen die chinesische Unterdrückung in Tibet. Dort fanden in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche Selbstverbrennungen und Einzelproteste statt, bei denen Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama gefordert wurden. Weitere Informationen können Sie unserem Bericht „World learns of Tibetan monks’ disappearance, imprisonment despite Chinese government lockdown” entnehmen.

 

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