Tibetischer Mönch
protestiert mit
Dalai Lama-Bild

 

Quelle: RFA

Ein tibetischer Mönch wurde im osttibetischen Ngaba nach einem öffentlichen Einzelprotest mit einem Porträt des Dalai Lama verhaftet. Während seiner Demonstration rief Pema offenbar auch Parolen gegen die chinesische Politik in Tibet. Der Mönch sei daraufhin sofort von der chinesischen Polizei verhaftet worden, wie „Radio Free Asia“ (RFA) unter Berufung auf zwei Quellen aus Tibet und eine aus dem Exil berichtet.

Der Vorfall ereignete sich demnach bereits im März. Derzeit gebe es keine Informationen darüber, wo Pema festgehalten wird und wie es ihm geht, so eine der Quellen. Auch Pemas Familienangehörige seien darüber nicht informiert worden.

Im Anschluss hätten die chinesischen Behörden die Beschränkungen rund um das bedeutende Kloster Kirti verschärft, in dem Pema als Lehrer für buddhistische Vorstudien tätig war. Kirti gilt seit Langem als Zentrum des Widerstands gegen die chinesische Unterdrückungspolitik in Tibet. So fanden etwa in Ngaba alleine fast 30 Prozent der 159 Selbstverbrennungen von Tibetern seit 2009 statt.

Chinesische Kampagne gegen Besitz von Bildern des Dalai Lama

In den vergangenen Jahren haben die chinesischen Behörden ihre Kampagne gegen den Besitz von Bildern des Dalai Lama weiter verschärft. So verhafteten sie im Juli letzten Jahres den 29-jährigen Mönch Tenzin Khenrap in der osttibetischen Präfektur Kardze unter anderem deswegen, weil er ein Foto des Dalai Lama auf seinem Mobiltelefon besaß. Sein gegenwärtiger Aufenthaltsort ist bis heute nicht bekannt.

Kurz zuvor verhafteten die chinesischen Behörden auch den tibetischen Mönch Lobsang Thabkhey, der als Bibliothekar im Kirti-Kloster tätig war. Im Februar desselben Jahres verhafteten die Behörden den Tibeter Tsultrim aus dem osttibetischen Landkreis Kyungchu, nachdem sie auf seinem Mobiltelefon Bilder des Dalai Lama entdeckt hatten. Er wurde bis April inhaftiert und anschließend vom Volksgericht von Ngaba zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

Mit seiner Demonstration schloss der Mönch Pema an eine Protestform an, die in den zurückliegenden Jahren besonders in Ost-Tibet dutzendfach zu beobachten war. Bereits 2015 und 2018 kam es zu Serien von Einzelprotesten vergleichbarer Art in Tibet. Nach Einschätzung von ICT belegen diese gewaltfreien individuellen Protestaktionen in hohem Maße die ungebrochene Loyalität der Tibeter zum Dalai Lama. Selbst im Bewusstsein drohender drakonischer Bestrafung durch die chinesischen Machthaber, lassen es sich die Tibeter nicht nehmen, ihren Widerspruch öffentlich zu zeigen.

KP startet dreimonatige «Umerziehungs»-Kampagne in tibetischen Klöstern

Derweil verschärfen die kommunistischen Machthaber in Tibet weiter ihren Kurs im Hinblick auf den tibetischen Buddhismus. So verkündete in der vergangenen Woche ein hochrangiger Parteifunktionär den Beginn einer dreimonatigen „Umerziehungs“-Kampagne im religiösen Bereich der nordosttibetischen Präfektur Ganlho. Hauptbetroffene dürften die tibetisch-buddhistischen Klöster in der Region sein.

Den chinesischen Propagandamedien zufolge nutzte He Moubao, als KP-Sekretär Pekings wichtigster Mann in Ganlho, dazu ein Treffen von Spitzenfunktionären. In typischem KP-Sprech bezeichnete He die dreimonatige „Umerziehungs“-Kampagne mit dem verschleiernden Ausdruck „Lern-und Bildungsaktivitäten“. Als Ziel der Kampagne nannte der KP-Sekretär von Ganlho die Schaffung der sogenannten „Drei Bewusstseins“ bei Mönchen und buddhistischen Laien. Dahinter verbergen sich in der Diktion der Partei „nationales Bewusstsein“, „staatsbürgerliches Bewusstsein“ und – besonders bizarr anmutend – „Rechtsstaatsbewusstsein“.

Die „Drei Bewusstseins“ sind anschauliche Beispiele für Pekings „Neusprech“, wie George Orwell einst die gezielt betriebene Sprachmanipulation durch staatliche Machthaber bezeichnete. Mit ihnen verlangen die kommunistischen Machthaber von den Tibetern letztlich nichts anderes als die komplette Unterwerfung unter die Parteidiktatur.

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