Tibet: Zarte Ansätze
von Normalität, doch
die Furcht bleibt

Foto: Gerd Eichmann-CC-BY-SA-4.0

Die offenkundigen Bemühungen der chinesischen Behörden, in Tibet die Rückkehr zur Normalität zu demonstrieren, können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Lage weiterhin angespannt bleibt. Ende März haben die chinesischen Behörden angekündigt, einen Teil der buddhistischen Klöster und Tempel in der Umgebung von Lhasa wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die drei bedeutenden Klöster Sera, Drepung (Foto) und Ganden sowie der Jokhang-Tempel in Lhasa hingegen bleiben im Rahmen der Bekämpfung des Coronavirus offenbar weiterhin geschlossen. Nach wie vor wird großer Wert auf die Einhaltung der Bestimmungen zur Infektionsabwehr gelegt. Unter anderem müssten die Klöster am Eingang die Temperatur der Besucher messen, zudem bestehe die Verpflichtung zum Tragen von Schutzmasken und zur Durchführung von Desinfektionsmaßnahmen. Zuvor schon waren in Lhasa die Quarantäne-Bestimmungen gelockert worden, wenn auch auf Grundlage einer umstrittenen Überwachungs-Software . Und in Ost-Tibet dürfen chinesische Reiseveranstalter wieder Touristenreisen organisieren, wie „Radio Free Asia“ (RFA) berichtet. Die tibetische Bevölkerung mache sich nun große Sorgen, dass dies zu einer Verbreitung des Coronavirus führen könnte. RFA zufolge befürchten die Menschen, den chinesischen Behörden seien die wirtschaftlichen Interessen der Reiseveranstalter wichtiger als der Gesundheitsschutz der tibetischen Bevölkerung.

Teils wieder regulärer Schulunterricht

In großen Teilen Tibets wurde auch der reguläre Schulunterricht wieder aufgenommen. Und in Lhasa und Chamdo seien Geschäfte und Restaurants wieder geöffnet. Letztere jedoch konnten zunächst nur Speisen zum Mitnehmen anbieten, ein regulärer Restaurantbetrieb durfte noch nicht stattfinden. Unter dem Vorwand, die Verbreitung von Gerüchten über die Ausbreitung des Coronavirus in China zu unterbinden, greifen die chinesischen Behörden zu Verhaftungen, Geldstrafen und harten Eingriffen in die Kommunikation im Internet. So wurden im nordosttibetischen Landkreis Mangra 75 Chat-Gruppen der beliebten Online-Plattform WeChat geschlossen und mehr als 200 „unter Beobachtung“ gestellt. Zuvor waren 16 Dörfer und fünf Klöster durchsucht worden. Mehrere Männer sollen zu Geld- und Haftstrafen verurteilt worden sein. Offizielle Begründung: Man wolle verhindern, dass „falsche Informationen“ verbreitet würden. Nur die offiziellen Nachrichten der Staatsmedien dürften geteilt werden, so die Behörden. Doch gerade diesen schenken die Menschen in Tibet nur wenig Glauben und versuchen deshalb an unabhängige Informationen von außerhalb zu kommen.

Sonderbotschaft des Dalai Lama zur Coronavirus-Pandemie

Informationen wie die des Dalai Lama etwa, der sich in einer Sonderbotschaft zur Coronavirus-Pandemie geäußert hat, die mittlerweile auch die Tibeter im indischen Exil erreicht hat. Der Dalai Lama schließt seine Sonderbotschaft mit folgenden Worten: „In tiefer Sorge um meine Brüder und Schwestern auf der ganzen Welt, die diese schwierige Zeit durchmachen, bete ich für ein baldiges Ende dieser Pandemie, damit ihr Frieden und ihr Glück bald wiederhergestellt werden können. Mit innigen Gebeten. Der Dalai Lama“

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