Was folgt nach
den Winterspielen
Peking 2022?

 

Foto: picture alliance/dpa/HPIC/Qianlong

ICT fordert Regierungen, internationale Organisationen, Unternehmen und Medien auf, nach den diesjährigen Olympischen Spielen eine konsequente Menschenrechtspolitik gegenüber der Kommunistischen Partei Chinas umzusetzen. Die Menschenrechtsverbrechen der Kommunistischen Partei müssen Konsequenzen haben. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Freedom House ist Tibet heute das unfreieste Land der Welt. Die internationale Gemeinschaft sollte unbedingt verhindern, dass sich wiederholt, was nach 2008 in Tibet geschehen ist. Denn nach den letzten Olympischen Spielen in Peking im Jahr 2008 schaute die Welt weg, als Chinas Führung hart gegen die Tibeter, Uiguren und viele andere vorging. Konsequenzen für die Kommunistische Partei Chinas gab es nicht. Nach den Olympischen Spielen in diesem Jahr muss die internationale Öffentlichkeit daher den Druck auf die chinesische Regierung erhöhen. Ansonsten wird es möglicherweise bald keine eigenständige Kultur der Tibeter oder Uiguren mehr geben.

Freier Zugang nach Tibet, Wiederaufnahme des sino-tibetischen Dialogs

Die chinesische Regierung hat Tibet von der Außenwelt weitgehend abgeschottet. Nach wie vor dürfen ausländische Journalisten nicht in die sogenannte „Autonome Region Tibet“ (TAR) reisen, die etwa die Hälfte Tibets umfasst. Auch in den tibetischen Gebieten außerhalb der TAR sind sie Schikanen ausgesetzt. Andere Regierungen sollten daher dem Beispiel der US-Regierung folgen und gleichfalls auf einen ungehinderten Zugang nach Tibet dringen. Trotz der Bereitschaft der Tibeter, friedlich mit den Chinesen zusammenzuleben, verweigert die chinesische Führung seit 2010 eine Fortsetzung des sino-tibetischen Dialogs. Der einzige Weg, wie China dauerhaften Frieden und Stabilität in die Region bringen kann, besteht jedoch darin, direkt mit der tibetischen Exil-Führung zu verhandeln. Regierungen weltweit sollten sich deshalb bei der chinesischen Regierung für die Wiederaufnahme des Dialogs mit den Vertretern des Dalai Lama einsetzen.

Tibeter sollen über Nachfolge des Dalai Lama bestimmen

Die chinesische Regierung hat deutlich gemacht, dass sie plant, ihre eigene Reinkarnation des im indischen Exil lebenden Dalai Lama zu benennen. Dieser Plan der chinesischen Regierung ist nicht nur ein Affront gegen die religiösen Praktiken der tibetischen Buddhisten weltweit, er ist auch eine Bedrohung für die internationale Religionsfreiheit. Wenn die kommunistische Führung ungehindert einen eigenen Dalai Lama ernennen kann, wird sie sich noch mehr ermutigt fühlen, gläubige Menschen zu verfolgen. Ende 2020 verabschiedeten die USA den „Tibetan Policy and Support Act“, wonach nur der Dalai Lama und die tibetisch-buddhistische Gemeinschaft über seine Nachfolge entscheiden können. Auch andere Regierungen sollten sich für die Freiheit der tibetischen Buddhisten einsetzen und sicherstellen, dass sie ihre religiösen Würdenträger ohne Einmischung der chinesischen Regierung bestimmen können.

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