Tashi Wangchuk
nach fünf Jahren
aus Haft entlassen

 

Volle fünf Jahre musste Tashi Wangchuk im Gefängnis verbringen. Das einzige „Verbrechen“ des tibetischen Menschenrechtsverteidigers: Er hatte öffentlich die chinesische Sprach- und Bildungspolitik in Tibet kritisiert und der New York Times ein Interview über seine Arbeit gegeben. ICT begrüßt die Haftentlassung von Tashi Wangchuk, bleibt aber weiterhin besorgt um sein Wohl. Auch wenn Wangchuk aus der Haft entlassen wurde, hatten seine Anwälte zunächst keine Möglichkeit, mit ihm direkt zu sprechen. Liang Xiaojun, einer seiner Rechtsanwälte, twitterte: „Ich habe erfahren, dass die Justizbehörden des Landkreises Tridhu in der Provinz Qinghai Tashi Wangchuk nach Yushul gebracht haben. Derzeit ist er bei seiner Schwester zu Hause. Familienmitglieder haben gesagt, sein gesundheitlicher Zustand sei in Ordnung. Da es keine Möglichkeit gab, ein Foto von ihm zu erhalten oder direkten Kontakt zu seiner Familie in Yushul aufzunehmen, kann ich nicht wissen, ob er endgültig frei gelassen wurde.“

Aussage unter Folter und Misshandlung

Der Mittlere Gerichtshof von Yushu hatte den 35-jährigen Tibeter am 22. Mai 2018 wegen des Vorwurfs der „Anstiftung zu Separatismus“ verurteilt. Neben seiner öffentlichen Kritik an der chinesischen Sprachen- und Bildungspolitik in Tibet hatte er unter anderem versucht, die örtlichen Behörden per Gerichtsklage zu tibetischsprachigem Unterricht in den Schulen zu verpflichten. Im Januar 2016 war er daraufhin festgenommen worden. Mehrere Regierungen, darunter auch die deutsche Bundesregierung, Parlamentarier, Menschenrechtsexperten sowie Nichtregierungsorganisationen hatten in der Vergangenheit seine sofortige und bedingungslose Freilassung gefordert. Die Anwälte Wangchuks hatten in einem späteren Berufsverfahren die Aufhebung des Urteils beantragt, weil Wangchuk unter Folter und Misshandlung ausgesagt habe. Demnach sei der Tibeter geschlagen worden und habe längere Zeit im berüchtigten „Tiger-Stuhl“ ausharren müssen.

Selbstverbrennung wird erst nach fünf Jahren bekannt

Ein weiterer Fall, der ein Schlaglicht auf die Lage in Tibet wirft, betrifft den Tibeter Shurmo. Berichten zufolge hatte sich der damals 26-Jährige am 17. September 2015 aus Protest gegen die repressive Politik der Volksrepublik China in Tibet in seinem Heimatdorf Shagchukha selbst in Brand gesetzt. Shurmo wurde demnach sofort nach seiner Selbstanzündung von der Polizei verhaftet und in ein Krankenhaus gebracht, wo er am selben Tag seinen Verletzungen erlag. Trotz einer Vielzahl von Augenzeugen wurde die Nachricht von Shurmos Selbstverbrennung erst fünf Jahre später bekannt. Nach seinem Tod verhaftete die Polizei drei Familienmitglieder des jungen Tibeters, über deren weiteren Verbleib es bis heute keine Informationen gibt.

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