Berlin, 18. Februar 2022. Eine Erklärung der International Campaign for Tibet (ICT) zum Ende der Olympischen Spiele in Peking:

Nach den letzten Olympischen Spielen in Peking im Jahr 2008 hat die Welt weggeschaut, als Chinas Führung hart gegen die Tibeter, Uiguren und viele andere vorging. Konsequenzen für die Kommunistische Partei Chinas gab es nicht.

Nach den Olympischen Spielen in diesem Jahr muss die internationale Öffentlichkeit daher den Druck auf die chinesische Regierung erhöhen. Ansonsten wird es möglicherweise bald keine eigenständige Kultur der Tibeter oder Uiguren mehr geben.

ICT fordert Regierungen, internationale Organisationen, Unternehmen und Medien auf, nach den diesjährigen Olympischen Spielen eine konsequente Menschenrechtspolitik gegenüber der KP Chinas umzusetzen. Bezogen auf Tibet – nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Freedom House das unfreieste Land der Welt – sollte die internationale Gemeinschaft mehrere Dinge tun, um zu verhindern, dass sich wiederholt, was nach 2008 in Tibet geschehen ist.

Freier Zugang für Diplomaten und Journalisten nach Tibet

Andere Regierungen sollten dem Beispiel der US-Regierung folgen und ebenfalls auf einen ungehinderten Zugang nach Tibet dringen, das die chinesische Regierung von der Außenwelt weitgehend abgeschottet hat.

Dem jüngsten Bericht der Vereinigung der Auslandskorrespondenten in China (FCCC) zufolge wird ausländischen Journalisten nach wie vor nicht gestattet, in die sogenannte „Autonome Region Tibet“ (TAR) zu reisen, die etwa die Hälfte Tibets umfasst. Auch in den tibetischen Gebieten außerhalb der TAR sind sie Schikanen ausgesetzt. Dennoch sollten internationale Medienvertreter weiterhin versuchen, nach Tibet zu reisen, um dort frei und unabhängig über Menschenrechtsverletzungen zu berichten.

Selbstbestimmung der Tibeter für die Nachfolge des Dalai Lama

Die chinesische Regierung hat deutlich gemacht, dass sie plant, ihre eigene Reinkarnation des im indischen Exil lebenden Dalai Lama zu benennen. Dieser Plan der chinesischen Regierung ist nicht nur ein Affront gegen die religiösen Praktiken der tibetischen Buddhisten weltweit, er ist auch eine Bedrohung für die internationale Religionsfreiheit. Wenn die kommunistische Führung ungehindert einen eigenen Dalai Lama ernennen kann, wird sie sich noch mehr ermutigt fühlen, gläubige Menschen zu verfolgen.

Ende 2020 verabschiedeten die USA den „Tibetan Policy and Support Act“, wonach nur der Dalai Lama und die tibetisch-buddhistische Gemeinschaft über seine Nachfolge entscheiden können. Andere Regierungen sollten sich ebenso stark für die Freiheit der tibetischen Buddhisten einsetzen und sicherstellen, dass sie ihre religiösen Würdenträger ohne Einmischung der chinesischen Regierung bestimmen können.

Wiederaufnahme des sino-tibetischen Dialogs

Trotz der Bereitschaft der Tibeter, friedlich mit den Chinesen zusammenzuleben, verweigert die chinesische Führung seit 2010 eine Fortsetzung des sino-tibetischen Dialogs. Der einzige Weg, wie China dauerhaften Frieden und Stabilität in die Region bringen kann, besteht jedoch darin, direkt mit der tibetischen Exil-Führung zu verhandeln.

Regierungen weltweit sollten sich deshalb bei der chinesischen Regierung für die Wiederaufnahme des Dialogs mit den Vertretern des Dalai Lama einsetzen.

Ressourcen für Journalisten:
• ICT stellt Journalisten und anderen, die über die Spiele berichten, mehrere Ressourcen zur Verfügung:

Hier finden Sie weitere englischsprachige Angebote:

Petition to the US Olympic Committee urging full support of athletes who call out China’s crimes in Tibet or elsewhere

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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