Berlin, 30.08.2023. Am Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens erinnert die International Campaign for Tibet (ICT) daran, dass Tibeter seit Jahrzehnten unter dem Regime der KP Chinas immer wieder unter Anwendung von Gewalt an unbekannte Orte verschleppt werden. Oft droht ihnen dabei im Gefängnis Folter, während ihre Familien nicht wissen, wo sie sich aufhalten, was ihnen genau vorgeworfen wird, ob sie Zugang zu einem Rechtsbeistand haben oder ob sie bei Bedarf medizinisch versorgt werden.

„Willkürliche Inhaftierung ist nach wie vor eine der größten Bedrohungen für das Recht auf freie Meinungsäußerung in Tibet. Die internationale Gemeinschaft und die Gremien des UN-Menschenrechtsrats müssen weiterhin entschieden gegen das Muster willkürlicher Verhaftungen in Tibet vorgehen, für das die chinesische Regierung seit Jahrzehnten verantwortlich ist“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Prominentestes Opfer und Symbolfigur für das Muster willkürlicher Verhaftungen in Tibet ist der im Kindesalter von den chinesischen Behörden entführte und seit 28 Jahren verschwundene Panchen Lama. Aus Sicht von ICT ist die Entführung des Panchen Lama im Kindesalter zudem ein Beispiel dafür, dass die systematischen Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Behörden auch vor Kindern nicht Halt machen.

Im März 2023 wurde die Verurteilung des Tibeters Zangkar Jamyang zu vier Jahren Haft bekannt. Der Schriftsteller hatte sich immer wieder für den Erhalt der tibetischen Sprache eingesetzt und war offenbar deshalb in der Nacht des 4. Juni 2020 im osttibetischen Landkreis Kyungchu von chinesischen Polizisten verhaftet worden. Daraufhin galt er längere Zeit als spurlos „verschwunden“.

Zudem hatte der Jahresbericht von Amnesty International die Fälle der willkürlich verhafteten Tibeter Pema Rinchen, Drubpa Kyab Gangkye, Gangbu Yudrum, Samdup und Seynam sowie der Tibeterin Tsering Dolma aufgegriffen. Die sechs Tibeter waren im September 2022 von einem chinesischen Gericht wegen angeblicher „Anstiftung zum Separatismus“ und „Gefährdung der Staatssicherheit“ zu Haftstrafen von vier bis 14 Jahren verurteilt worden.

Pressekontakt:

Telis Koukoullis
Pressereferent
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International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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