Berlin, 17.05.2023. Heute vor 28 Jahren wurde Gedhun Choekyi Nyima im Alter von sechs Jahren gemeinsam mit seinen Eltern von den chinesischen Behörden entführt. Nur wenige Tage vor seiner Entführung hatte der Dalai Lama ihn als den wiedergeborenen Panchen Lama und damit einen der höchsten Würdenträger des tibetischen Buddhismus anerkannt. Auch am 28. Jahrestag dieses Verbrechens der KP Chinas fordert die International Campaign for Tibet (ICT) weiterhin die Freilassung des Panchen Lama und seiner Familie.

„Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, Druck auf die chinesische Regierung auszuüben, damit sie Beweise für die Sicherheit und das Wohlergehen des Panchen Lama vorlegt – und dafür, dass er noch am Leben ist. Gedhun Choekyi Nyima und seiner Familie muss die freie Ausübung ihrer fundamentalen Menschenrechte nach internationalen Standards gestattet werden, denen auch die Volksrepublik China verpflichtet ist.“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Zuletzt hatten sich im August 2020 fünf Menschenrechtsexperten und Expertengremien der Vereinten Nationen mit einem öffentlichen Schreiben an die chinesische Regierung gewandt und den freien Zugang unabhängiger Beobachter zum „jüngsten politischen Gefangenen der Welt“ und seiner Familie gefordert.

Aus Sicht von ICT ist die Entführung des Panchen Lama im Kindesalter ein Beispiel dafür, dass die systematischen Menschenrechtsverletzungen der chinesischen Behörden auch vor Kindern nicht Halt machen. Sie erinnert an die systematische Verletzung von Kinderrechten in Tibet, wo Schulen von Tibetern geschlossen und mittlerweile bis zu einer Million tibetischer Kinder in Zwangsinternaten von ihren Familien und ihrer Kultur entfremdet werden. Damit verstößt die chinesische Regierung massiv gegen das Diskriminierungsverbot aus der Kinderrechtskonvention und den Sozialpakt der Vereinten Nationen.

Auch ein vorgestern veröffentlichter Bericht des US-Außenministeriums dokumentiert zahlreiche Menschenrechtsverletzungen gegen tibetische Buddhisten und ihre religiösen Führer, wie unter anderem „gewaltsames Verschwindenlassen, Verhaftungen, körperliche Misshandlung und längere Inhaftierung von Mönchen, Nonnen und anderen Personen ohne Gerichtsverfahren aufgrund der Ausübung ihrer Religion“.

Mit der Entführung des legitimen Panchen Lama verfolgt die chinesische Regierung offenbar langfristig das Ziel, sich in die Nachfolge des Dalai Lama einzumischen. Traditionell spielt der Panchen Lama als bedeutender tibetisch-buddhistischer Würdenträger bei der Bestimmung des nächsten Dalai Lama eine wichtige Rolle. Deshalb hatte Peking offensichtlich unmittelbar nach der Entführung von Gedhun Choekyi Nyima einen anderen tibetischen Jungen zum eigenen Panchen Lama erklärt, der seither öffentlich die ideologische Linie der Kommunistischen Partei vertritt, aber von den Tibetern nicht anerkannt wird.

Pressekontakt:

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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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