Kontroll-«Besuche»
in Klöstern und andere
Zwangsveranstaltungen

 

Quelle: xzsnw.com

Berlin, 14.02.2024. Vor Beginn des tibetischen Neujahrsfests Losar am 10. Februar häuften sich in den chinesischen Staatsmedien Berichte über „Besuche“ hoher KP-Funktionäre in Klöstern und ähnliche Zwangsveranstaltungen. Offenkundig erhöht die chinesische Kommunistische Partei (KPCh) derzeit in weiten Teilen Tibets den Druck auf Vertreter buddhistischer Institutionen, sich in den Dienst des Regimes zu stellen.

So betonte der KP-Funktionär Xu Chengcang laut einem Bericht der chinesischen Staatsmedien, dass es notwendig sei, „auf der Sinisierung des tibetischen Buddhismus zu bestehen“. Xus Äußerungen fielen am 2. Februar bei einem „Symposium der religiösen Vertreter“ der südtibetischen Präfektur Lhoka (Foto oben). Diese ist Teil der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR) und mit einer Fläche von knapp 80.000 Quadratkilometern größer als Bayern.

KP-Funktionäre betonen Xi Jinpings „Ausführungen zur religiösen Arbeit“

In seiner Ansprache forderte Xu Chengcang weiter, der tibetische Buddhismus solle „sich aktiv an die sozialistische Gesellschaft anpassen“. Er zitierte dabei in typischer Weise „die wichtigen Ausführungen des Generalsekretärs Xi Jinping zur religiösen Arbeit“. Die auf dem Symposium versammelten Vertreter der religiösen Kreise der gesamten Region sollten „den Geist der wichtigen Anweisungen für die Arbeit in Tibet und die Strategie der Partei für die Leitung Tibets in der neuen Ära eingehend studieren und umsetzen“, so KP-Funktionär Xu.

Neben dem Symposium in Lhoka berichteten die chinesischen Propagandamedien in der Woche vor Losar über weitere ähnliche Veranstaltungen in mehreren Teilen Tibets. So „besuchten“ hohe KP-Funktionäre mehrere Klöster in der Präfektur Lhasa. Die osttibetische Präfektur Kardze war gleichfalls betroffen, ebenso die nordosttibetische Präfektur Ganlho. Schon im Januar hatten KP-Funktionäre Dutzenden Klöstern im Kreis Palyul einen „Besuch“ abgestattet.

Es muss davon ausgegangen werden, dass die Teilnahme für die buddhistischen Vertreter verpflichtend ist; bei Verweigerung dürften drastische Konsequenzen für Einzelpersonen wie auch für die von ihnen repräsentierten Institutionen gewiss sein.

Die ihnen von der KP bei diesen Zwangsveranstaltungen zugedachten Aufgaben gleichen sich teils bis in die konkreten Formulierungen. Dies zumindest geht aus den Berichten der Staatsmedien hervor. So betonte auch der KP-Sekretär He Moubao, die von ihm besuchten Mönche eines Klosters im Kreis Xiahe seien verpflichtet, sich „von Xi Jinpings Gedanken des Sozialismus mit chinesischen Merkmalen in der neuen Ära leiten zu lassen“.

Unter einem Porträt von Machthaber Xi Jinping sitzend erklärt KP Sekretär He Moubao (Mi.), die Mönche müssten „die gesunde Entwicklung des tibetischen Buddhismus in Richtung Sinisierung“ vorantreiben. (Quelle: gnzrmzf.gov.cn)

Die Mönche müssten außerdem „den Geist des 20. Parteikongresses studieren und umsetzen“ sowie „die gesunde Entwicklung des tibetischen Buddhismus in Richtung Sinisierung“ vorantreiben. Die KP werde die Mönche dazu anleiten, „der Partei unbeirrt zuzuhören und der Führung der Partei unbeirrt zu folgen“, wird der Funktionär unter einem Porträt von Machthaber Xi Jinping sitzend zitiert.

Pekings „Sinisierungspolitik“ beinhaltet massive Angriffe auf die tibetische Sprache

He Moubao kommt in seinen Ausführungen auch auf die Sprachpolitik Pekings in Tibet zu sprechen. Bekanntlich unternehmen die chinesischen Behörden im Rahmen ihrer „Sinisierungspolitik“ massive Angriffe auf die tibetische Kultur, die tibetische Sprache und die tibetische Lebensweise. Das Chinesische soll das Tibetische ersetzen, die Tibeter zu Chinesen werden.

In seiner Ansprache an die Klostervertreter betont KP-Sekretär He deshalb nicht überraschend, die Aufgabe, „die Verbreitung der gemeinsamen Landessprache und des Schriftsystems in vollem Umfang voranzutreiben“.

Es sei notwendig, „die Richtung der Sinisierung des tibetischen Buddhismus beizubehalten und den tibetischen Buddhismus aktiv anzuleiten, sich an die sozialistische Gesellschaft anzupassen.“ Klarer kann man den Herrschaftsanspruch der KP über den Buddhismus nicht formulieren.

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