Massive Zerstörungen
in buddhistischem
Studienzentrum
Quelle: RFA
Bedrückende Bilder kommen aus Yachen Gar, dem einstmals pulsierenden buddhistischen Studienzentrum im Osten von Tibet. Zu seinen besten Zeiten beherbergte Yachen Gar bis zu 10.000 Mönche, Nonnen und buddhistische Laien, die sich in der Abgeschiedenheit des tibetischen Hochlands dem Studium religiöser Texte und der Meditation widmeten. Nachdem die chinesischen Behörden bereits vor drei Jahren einen Teil der Bewohner gezwungen hatten, Yachen Gar zu verlassen, setzte im Mai eine neue Welle von Massenvertreibungen ein. Insgesamt mehr als 7.000 Mönche und Nonnen wurden in Busse gesetzt und in ihre Heimatlandkreise in anderen Teilen Tibets verfrachtet. Nicht wenige von ihnen landeten dort in Hafteinrichtungen, wo sie sich zwangsweiser „politischer Umerziehung“ ausgesetzt sahen. Berichten zufolge steht zu befürchten, dass die chinesischen Behörden sie dort für mehrere Monate, wenn nicht für Jahre festhalten wollen. Offenbar kommt es in den Umerziehungseinrichtungen auch zu körperlichen Misshandlungen.
Unterkünfte werden dem Erdboden gleichgemacht
Wie nun „Radio Free Asia“ (RFA) unter Berufung auf tibetische Quellen meldet, haben die Behörden am 19. Juli im großen Maßstab damit begonnen, die Unterkünfte der vertriebenen Mönche und Nonnen dem Erdboden gleichzumachen. Unter Einsatz von Baggern und Bulldozern seien zunächst mehr als 100 Hütten im Wohnbereich der Nonnen zerstört worden. Tags darauf hätten schwere LKW die Überreste der Behausungen zu einem Sammelplatz in der Nähe von Yachen Gar gefahren. Man gehe davon aus, dass das Material dort später verbrannt werden solle. Die Baumaschinen würden über Nacht auf ein umzäuntes Gelände in der Nähe eines Militärlagers gebracht; dort seien auch die Bauarbeiter untergebracht, so der Bericht von RFA. RFA veröffentlichte Videomaterial von den Abrissarbeiten, das wir auf Facebook weiter verbreitet haben.
Petitionen gegen Vertreibung und Abriss ohne Erfolg
Offenbar vergeblich hätten hochrangige Mönche aus Yachen Gar versucht, die Behörden von den Vertreibungen und Zerstörungen in dem buddhistischen Zentrum abzubringen. Mehr als 40 Petitionen seien verschiedenen Institutionen vorgelegt worden, bislang ohne jeden Erfolg. Stattdessen seien die Mönche zurechtgewiesen und in manchen Fällen sogar geohrfeigt worden, wenn sie ihr Anliegen persönlich vorzutragen versuchten.