Palden
Gyatso
verstorben
Foto: Tenzin Jigme Taydeh/CTA
Die International Campaign for Tibet trauert um Palden Gyatso. Der tibetische Mönch, der 33 Jahre seines Lebens in chinesischer Haft verbringen musste und dort schwersten Folterungen ausgesetzt war, ist am 30. November im Delek Hospital im nordindischen Dharamsala verstorben. Bis zuletzt wurde er dort von den Mönchen des örtlichen Kirti-Klosters gepflegt. Palden Gyatso wurde 85 Jahre alt. Der Dalai Lama beschrieb Paldens Leben einst als „eine der außergewöhnlichsten Geschichten über Leiden und Durchhaltevermögen“ und nannte ihn „eine Inspiration für uns alle“. „Menschen wie Palden Gyatso“, so schrieb der Dalai Lama in seinem Vorwort zu dessen Autobiografie „Fire Under the Snow”, „bezeugen, dass die menschlichen Werte von Mitgefühl, Geduld und Verantwortung für unsere eigenen Handlungen, die den Kern der spirituellen Praxis ausmachen, fortbestehen“.
Palden Gyatsos Leben war geprägt vom brutalen Einmarsch der Truppen Pekings und der gewaltsamen Herrschaft der chinesischen Kommunistischen Partei in Tibet. Im Jahr 1959 wurde er verhaftet, nachdem er sich zusammen mit zahllosen anderen Tibetern zum Schutz des Dalai Lama den chinesischen Truppen entgegengestellt hatte. Im Gefängnis überlebte er die von Mao Zedong verursachte Hungerkatastrophe der Jahre 1959 bis 1962, die unter den Insassen besonders viele Opfer forderte. Bereits mit 10 Jahren war Palden Gyatso in das Kloster Gadrug Gompa in Shigatse eingetreten, als er 16 war, ging er ins berühmte Kloster Drepung in Lhasa. Dort erlebte er die dramatischen Ereignisse des tibetischen Volksaufstands vom 10. März 1959, die er später in seinem Buch „Fire Under the Snow”. beschrieb. Darin schildert er auch die folgenden 33 Jahre in chinesischer Haft und die unmenschlichen Verhältnisse, die viele seiner Mithäftlinge nicht überlebten.
Nach seiner Haftentlassung im Jahr 1992 gelang Palden Gyatso die Flucht ins sichere Indien. In Dharamsala verfasste er dann seine Lebensgeschichte, die in viele Sprachen übersetzt wurde. Unter dem Titel „Ich, Palden Gyatso, Mönch aus Tibet“ ist sie auch auf Deutsch erschienen. Er bereiste viele Länder der Welt, um Zeugnis zu geben über die brutale Unterdrückungspolitik der chinesischen Regierung in seiner Heimat. Für seinen unermüdlichen Einsatz wurde er mit mehreren Menschenrechtspreisen ausgezeichnet.
Eine ausführliche Würdigung Palden Gyatsos ist auf der Webseite unserer ICT-Kollegen in den USA unter https://www.savetibet.org/palden-gyatso-tibetan-monk-who-was-tortured-and-jailed-for-33-years-passes-away/ erschienen.