Tibeterin schwer krank
aus chinesischer
Haft entlassen
Quelle: vot.org
Schwer krank wurde eine Tibeterin am 15. August nach voller Verbüßung ihrer Gefängnisstrafe aus chinesischer Haft entlassen . Nach Auskunft ihres im Exil lebenden Bruders Dhondup ist Dolkar bei sehr schlechter Gesundheit. Ihre Arme und Beine befänden sich in einem sehr schlechten Zustand, da sie im Gefängnis zu schwerer körperlicher Arbeit gezwungen worden sei. Unter anderem habe sie schwere Steine tragen müssen. Medienberichten zufolge soll Dolkar im Gefängnis auch gefoltert worden sein. Nach ihrer Entlassung sei sie kurz in einer örtlichen Klinik behandelt worden. Dolkar versuche derzeit, sich zu Hause zu erholen.
Dolkar war im Mai 2019 von einem chinesischen Gericht zu 15 Monaten Haft verurteilt worden, weil sie Informationen über die Protestaktion ihres Neffen Wangchen an Kontakte außerhalb ihrer Heimatregion, dem osttibetischen Landkreis Sershul, weitergegeben hatte. Wangchen hatte öffentlich für den vor mehr als zwanzig Jahren „verschwundenen“ 11. Panchen Lama Gedhun Choekyi Nyima gebetet und „Freiheit für den Panchen Lama!“ gerufen, wofür er zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Die Festnahme von Wangchen und seiner Tante Dolkar war am 29. April erfolgt.
Die International Campaign for Tibet (ICT) zeigt sich besorgt über diese erneuten Berichte von Folter und Misshandlung aus Tibet und fordert unabhängige Untersuchungen sowie ein Ende der Straflosigkeit für die in Tibet für Folter und Misshandlung Verantwortlichen.