Auch deutsche Tibet-
Organisationen schließen
sich der Forderung an

 

Foto: picture alliance/AP Photo | Ng Han Guan

Berlin, 22.09.2021. Mehr als 200 internationale Menschenrechtsorganisationen appellieren an die Fernsehsender, auf die Übertragung der Olympischen Winterspiele Peking 2022 zu verzichten. In einem Offenen Brief an die drei deutschen Olympia-Sender ARD, ZDF und die Eurosport-Mutter Discovery werden diese aufgefordert, ihre Übertragungsrechte nicht wahrzunehmen und alle diesbezüglichen Verträge zu kündigen. Die Menschenrechtler äußern in dem Schreiben ihre Sorge, mit einer Ausstrahlung der Wettkämpfe würden die Sender Pekings Absicht unterstützen, mit den Olympischen Spielen von schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen abzulenken. ARD, ZDF und Discovery machten sich damit zum „Komplizen Chinas“. Sie ermöglichten es dem KP-Regime, sich im In- und Ausland positiv zu inszenieren, während etwa in Tibet, in der Uigurenregion Xinjiang (Ost-Turkestan) oder in Hongkong die Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Aus Deutschland haben sich die International Campaign for Tibet (ICT), die Tibet Initiative Deutschland und der Verein der Tibeter der Forderung nach einem Verzicht auf Übertragung der Winterspiele 2022 angeschlossen. Weitere deutsche Unterzeichnerorganisationen sind die Gesellschaft für bedrohte Völker, die Ilham Tohti Initiative und der Weltkongress der Uiguren sowie die Sino Euro Voices.

Vergabe Olympischer Spiele an Peking von Anfang an falsch

Aus Sicht von ICT war die erneute Vergabe Olympischer Spiele an Peking durch das IOC von Anfang an ein Fehler. Bereits vor den Sommerspielen 2008 war eine Verbesserung der Menschenrechtslage versprochen worden, zu der es dann jedoch nie kam. Statt der in Aussicht gestellten Öffnung des Landes trat die KP Chinas nur noch autoritärer auf. Die gewaltsame Niederschlagung der Proteste in Tibet 2008 wurde ncht aufgearbeitet, heute sind Überwachung, Indoktrination und „Sinisierung“ allgegenwärtig. Die Olympischen Spiele hätten deshalb niemals an Peking vergeben werden dürfen. Regierungsvertreter sollten von diesen Spielen fern bleiben und sie nicht durch ihre Anwesenheit aufwerten. Angesichts der massiven Menschenrechtsverletzungen der KP Chinas wäre dies das Mindeste, was man aus menschenrechtlicher Sicht erwarten darf.

ICT: Sender stehen in Verantwortung

Doch auch die Medien stehen hier in der Verantwortung. Sie müssen sich entscheiden, ob sie mithelfen wollen, schöne Bilder einer Diktatur zu liefern. Denn Peking dürfte weder Kosten noch Mühen scheuen, diese zu liefern. Die Winterspiele 2022 sollen eine Bühne sein für die Propaganda der chinesischen Regierung. Sie auszustrahlen wird nicht möglich sein, ohne die Selbstinszenierung der kommunistischen Führung weiterzutragen. Das sollte den Senderverantwortlichen bewusst sein. Der Umgang zumindest der ARD mit den Narrativen der chinesischen KP lässt daran zweifeln, ob dieses Bewusstsein ausreichend vorhanden ist, wie erst in diesem Jahr am Besipiel einer sogenannten Naturdokumentation aus Tibet deutlich wurde, gegen deren Ausstrahlung ICT Programmbeschwerde eingereicht hat.

 

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