Mehr als 100 Tibeter
unter strikten Auflagen
freigelassen

 

Quelle: RFA

Berlin, 05.10.2021. Nach wochenlanger Haft haben die chinesischen Behörden der osttibetischen Kleinstadt Dza Wonpo mehr als 100 Tibeter wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Freilassungen seien zwischen dem 23. und dem 27. September erfolgt, so ein Bericht der tibetischen Exilregierung im nordindischen Dharamsala. Lediglich drei Mönche des örtlichen Klosters würden weiterhin festgehalten. Die Freilassungen seien unter strikten Auflagen erfolgt. Einer Quelle zufolge dürften die Tibeter sich nicht mehr an „illegalen“ Aktivitäten beteiligen. Dazu zählten beispielsweise das Abhalten informeller Tibetisch-Sprachkurse und die Beteiligung an Gruppen zur Erhaltung der tibetischen Sprache in den sozialen Medien.

Folter und „politische Umerziehung“

121 Tibeter aus Dza Wonpo waren von den chinesischen Beamten fast einen Monat lang festgehalten worden. Während dieser Zeit seien sie gezwungen worden, sich „politischer Umerziehung“ zu unterziehen. Außerdem seien sie gefoltert worden und hätten weder angemessene Nahrung und Kleidung noch medizinische Versorgung erhalten, so dass sich viele von ihnen nun in einem schlechten Gesundheitszustand befänden. Berichten zufolge seien die Tibeter in der Haft auch zur Teilnahme an militärischen Trainingsprogrammen gezwungen worden und hätten dabei schwere körperliche Übungen absolvieren müssen. Wer sich weigerte, daran teilzunehmen, sei bestraft worden, so die Quelle von tibet.net. Die chinesischen Behörden hätten die tibetische Bevölkerung Dza Wonpos angewiesen, die Grundsätze der Kommunistischen Partei Chinas strikt zu befolgen, keine Bilder des Dalai Lama aufzubewahren, keinen Kontakt zu tibetischen Exilgemeinschaften aufzunehmen und keine „politischen Inhalte“ wie religiöse Bücher und patriotische Lieder zu veröffentlichen und zu verbreiten. Verboten sei weiterhin die Gründung von Gruppen zur Förderung der tibetischen Sprache, Kultur, Religion und Umwelt in den sozialen Medien. Bei Zuwiderhandlung seien harte Strafen angedroht worden.

Monatelange Repressionskampagne

Die Serie von Verhaftungen in Dza Wonpo hatte am 22. August begonnen, bis zum 3. September wurden mindestens 121 Tibeter verhaftet. Begleitet waren die Festnahmen von willkürlichen Hausdurchsuchungen, bei denen die chinesischen Behörden nach Bildern des Dalai Lama fahndeten und Mobiltelefone auf Anzeichen von Kommunikation mit Exiltibetern und politischen Aktivitäten überprüften. Die Repressionskampagne in Dza Wonpo hält indes bereits seit dem Winter an. Einen ersten Höhepunkt erreichte sie Anfang März, als ein größerer Trupp der paramilitärischen Bewaffneten Volkspolizei (PAP) in Dza Wonpo eintraf. Dieser führte Paraden durch das Zentrum von Dza Wonpo durch, um die Bewohner der tibetischen Kleinstadt einzuschüchtern. Im Rahmen einer sogenannten „Säuberungsaktion“ durchkämmten die Sicherheitskräfte bereits damals Wohnungen nach Bildern des Dalai Lama.

 

 

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