Bewaffnete Polizisten
durchkämmen Dza Wonpo
nach Dalai Lama-Bildern

 

Quelle: HRW

Berlin, 14. April 2021. Bereits seit mehreren Wochen ist die osttibetische Kleinstadt Dza Wonpo im Griff einer harten Repressionskampagne der paramilitärischen chinesischen Polizei. Wie „Human Rights Watch“ (HRW) berichtet, sei am 5. März ein größerer Trupp der paramilitärischen Bewaffneten Volkspolizei (PAP) in Dza Wonpo eingetroffen. Diese gehöre zur „Schneewolf“-Einheit der PAP und führe seitdem täglich Paraden mit einer riesigen chinesischen Fahne durch das Zentrum von Dza Wonpo durch. Offensichtlich diene dies dem Ziel, die Bewohner der tibetischen Kleinstadt einzuschüchtern. Bereits vor dem Eintreffen der „Schneewolf“-Einheit seien Polizisten in größerer Zahl nach Dza Wonpo gekommen, die mehrere lokale Tibeter für mehrere Tage festgehalten und verhört hätten.

Offensichtlicher Hintergrund ist der Tod des jungen tibetischen Mönchs Tenzin Nyima, der vor einigen Monaten an den schweren Verletzungen starb, die ihm durch Schläge im Gefängnis zugefügt worden waren. Mehrere Tibeter aus seinem Heimatort Dza Wonpo hatten daraufhin Solidaritäts- und Beileidsbekundungen auf dem chinesischen Netzwerk WeChat gepostet. Seit dem Bekanntwerden von Tenzin Nyimas Tod hätten die chinesischen Behörden in Dza Wonpo auch die Überwachung von Handys verschärft. So schreibt die Webseite der tibetischen Exilregierung tibet.net, im März hätten die Einwohner Dza Wonpos eine App auf ihre Telefone herunterladen müssen, die den Behörden Informationen und Zugriff auf die Daten der Nutzer gibt. Dadurch dürfte die Weitergabe von Informationen aus Tibet noch schwieriger und riskanter geworden sein.

Ein weiterer Schwerpunkt der staatlichen Repressionskampagne sind Hausdurchsuchungen, bei denen es die Polizisten offenbar auf Bilder des Dalai Lama abgesehen haben. In einer öffentlichen Versammlung verkündeten chinesische Beamte, dass das Zeigen und der Besitz von Fotos des Dalai Lama strafrechtlich verfolgt werde. Darüber hinaus werde man all denjenigen öffentliche Leistungen streichen, bei denen solche Bilder gefunden würden. Die bei der Versammlung anwesenden Tibeter mussten anschließend eine Erklärung unterschreiben, in der sie sich verpflichteten, keine Bilder des Dalai Lama aufzubewahren oder zu verbreiten, sich allen illegalen Aktivitäten zu widersetzen und den Anweisungen der Partei Folge zu leisten. Wenige Tage später führten die PAP-Kommandos eine „Säuberungsaktion“ durch, bei der sie Wohnungen nach Bildern des Dalai Lama durchkämmten. Im örtlichen Altersheim hätten die Polizisten dabei alle Proteste der Bewohner ignoriert und Bilder von chinesischen KP-Führern im traditionellen tibetischen Thangka-Stil an die Wände der Zimmer gehängt. Die Altenheimbewohner seien gezwungen worden, der KP öffentlich ihre „Dankbarkeit“ auszudrücken.

 

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