Tibeter im Zangengriff
der chinesischen
Wirtschaftsplanung

 

Foto: Yuriy Rzhemovskiy/Unsplash-CC0 1.0

Berlin, 07.02.2024. Ein neuer Bericht der International Campaign for Tibet (ICT) beschreibt die problematischen Folgen einer in sich widersprüchlichen Wirtschaftsplanung der chinesischen Machthaber für die Tibeter. Einmal mehr zeigt sich Pekings überragendes Interesse an der Ausbeutung von Tibets Ressourcen. Die Tibeter finden sich im Zangengriff des gleichzeitig erfolgenden Ausbaus von Fleischindustrie und Nationalparks in Tibet wieder, der keinerlei Rücksicht auf ihre Interessen nimmt. Auf je unterschiedliche Weise stellen beide eine massive Bedrohung für die traditionelle tibetische Wirtschaftsweise und damit den Erhalt der über Jahrhunderte gepflegten Kulturlandschaft des Hochlands von Tibet dar.

Sollte die KP-Führung ihre Politik uneingeschränkt fortführen, hätte dies massive negative Folgen für die tibetische Bevölkerung. Sowohl der weitere Ausbau des bestehenden Systems von Nationalparks in Tibet, als auch die Intensivierung der Landwirtschaft für die Fleischproduktion könnten zu einer Entvölkerung weiter Teile Tibets führen. Die traditionelle, das empfindliche ökologische Gleichgewicht schonende Weidewirtschaft der tibetischen Nomaden würde weiter eingeschränkt. Die riesigen Gebiete, die für Nationalparks vorgesehen sind, würden zu No-Go-Areas für die angestammte Bevölkerung.

Die Intensivierung der tibetischen Landwirtschaft, insbesondere im Bereich der Fleischproduktion, stellt eine deutliche Abkehr von der traditionellen Wirtschaftsweise dar. Über Jahrhunderte lebten die Tibeter in den Weiten des Graslands mit und von ihren Herden, vorwiegend Yaks, Schafe und Ziegen. Es wurden nur so viele Tiere geschlachtet, wie für das Überleben der Menschen in den extremen Hochlagen Tibets notwendig war.

Die KP spricht verschleiernd von „Maßnahmen zur Förderung der ländlichen Revitalisierung“

Die chinesischen Machthaber verfolgen nun eine Politik, in der Tibet als Standort für intensive Fleischproduktion vorgesehen ist. Verschleiernd ist dabei von „Maßnahmen zur Förderung der ländlichen Revitalisierung“ die Rede.

In diesem Rahmen sollen die Tiere möglichst schnell schlachtreif gemästet werden, so sollen Yaks etwa schon nach spätestens 24 Monaten geschlachtet und verarbeitet werden. Für Tibeter, die es gewohnt sind, den Tieren mit Respekt zu begegnen, ist deren Herabwürdigung zu bloßen Fleischlieferanten schwer zu ertragen.

Tibetische Viehzüchter würden zu reinen „Landarbeitern“ degradiert

In der intensiven Landwirtschaft ist ein hohes Maß an Arbeitsteilung üblich. Dies gilt auch für die Fleischproduktion in Tibet. In diesem System liegen die erste und letzte Phase des Prozesses – die Aufzucht der Tiere und ihre Schlachtung – in chinesischer Hand.

Den Tibetern hingegen bleibt nur die am wenigsten profitable und risikoreichste Phase der Aufzucht der Tiere und die Maximierung ihrer Gewichtszunahme. Letztlich werden die tibetischen Viehzüchter so zu reinen „Landarbeitern“ degradiert, abhängig von chinesischen Lieferanten und Abnehmern.

Pekings Ausbeutung von Tibets natürlichen Ressourcen erstreckt sich auch auf weitere Bereiche wie etwa den Energiesektor. Auch der Ausbau der erneuerbaren Energien erfolgt ohne Rücksicht auf Menschen und Natur in Tibet.

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