ZDF berichtet
über chinesische
Unterdrückung in Tibet

 

Quelle: Screenshot ZDF

Berlin, 16.02.2022. Die Olympischen Winterspiele Peking 2022 sind für die chinesische Führung eine willkommene Gelegenheit, ihre Propaganda weltweit zu verbreiten. Die International Campaign for Tibet (ICT) hat daher schon früh die Vergabe der Spiele nach Peking scharf kritisiert und von der Politik zumindest einen diplomatischen Boykott von Peking 2022 verlangt. ICT appellierte gemeinsam mit weiteren Menschenrechtsorganisationen auch an die Olympiasender, ihre Übertragungsrechte nicht wahrzunehmen. Letztlich kamen diese der Forderung zwar nicht nach, doch immerhin haben im Rahmen der Olympiaberichterstattung auch durchaus kritische Beiträge ihren Weg in die Sportsendungen gefunden. So sendete das ZDF gestern den Bericht „Chinas Umgang mit Tibet – Gastgeber China in der Kritik“, in dem auch ICT-Geschäftsführer Kai Müller zu Wort kommt.

Nomaden zur Ansiedlung gezwungen

Im Zentrum des Beitrags steht ein Interview, das die ZDF-Journalistin Christiane Hoffmann mit dem tibetischen Mönch Lobsang Yeshi führen konnte. Dieser lebt im Kirti-Kloster im nordindischen Dharamsala und verfügt über enge Verbindungen nach Tibet. Er sagt: „Die Politik bezweckt ganz klar das Verschwinden der tibetischen Sprache, Kultur und Identität. Und es ist der Plan, die kulturelle Identität eines Volkes in die eines anderen zu verwandeln.“ Zu diesem Zweck zwingt die chinesische Regierung etwa tibetische Nomaden, sich fest anzusiedeln. Statt mit ihren Tieren durchs Grasland zu ziehen, arbeiten sie nun in staatseigenen Landwirtschaftsbetrieben. Ihr bisheriges Leben als Hirten mussten sie aufgeben, ob sie wollen oder nicht. Lobsang Yeshi sagt dazu: „Sie mussten ihre Tiere verkaufen und in eine neue Umgebung ziehen. Dadurch dass die Regierung jetzt Herr über das Einkommen der Nomaden ist, kann sie auch bequem deren Leben kontrollieren. So ist es ein Ziel, die Lebensart zu zerstören, das andere, die Tibeter zu kontrollieren.“

Tibetische Kinder werden in Internate gesteckt

Eine weitere Strategie Pekings liegt in der Trennung der tibetischen Kinder von ihren Familien. Rund 80 Prozent sollen mittlerweile in Internaten leben, weit weg von den Eltern. Der Film zeigt eine der Schulen, über deren Eingang die Losung „Für die Partei lernen, für das Vaterland Talente heranziehen“ prangt. Nicht der Dalai Lama solle die Leitfigur der Kinder sein, sondern Chinas Präsident Xi Jinping: „Tibetisch kommt im Unterricht kaum noch vor. Nur in den Ferien dürfen sie nach Hause, meist nur ein Mal pro Jahr.“ Ein Desaster für die tibetische Gesellschaft, das mit einem kulturellen Genozid vergleichbar sei, sagt Lobsang Yeshi: „Viele Tibeter sagen, dass es nicht gut ist, die Kinder in die Schulen zu schicken. Die Kinder kommen zurück und sind weder Tibeter noch Chinesen, sie verstehen die tibetische Kultur und das Leben nicht mehr. Das ist allen bekannt, aber sie können nichts gegen die chinesischen Vorgaben machen.“

KP-Kontrolle über Klöster und Tempel

„Auch an den heiligsten Stätten der Tibeter ist die Kommunistische Partei allgegenwärtig“, heißt es im Film: „Sie beten noch im Jokhang Tempel, doch wer für ein Staatsunternehmen arbeiten will, muss der Religion abschwören. Chinesische Touristen sind in den Tempeln oft in der Überzahl, Buddhismus wird zur Folklore. Die Mönche werden überall streng überwacht, die Partei hat ihre Strukturen auch den Tempeln übergestülpt, der Parteisekretär hat das Sagen.“ Zum Schluss des sehenswerten Beitrags kommt ICT-Geschäftsführer Kai Müller zu Wort. Er sagt: „Die chinesische Partei wird sich bestätigt fühlen in ihrer Politik, sie wird – das ist unsere Sorge – ihre Repressionspolitik in Tibet und Ost-Turkestan möglicherweise verschärfen und mit Carte Blanche von der internationalen Gemeinschaft weiterführen. Das ist inakzeptabel.“

 

Sie wollen weiterhin informiert bleiben? Abonnieren Sie jetzt unseren kostenlosen Newsletter!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN