Haftgrund: Lhamo
überwies Geld an
Verwandte in Indien

Quelle: Human Rights Watch

Berlin, 29. Oktober 2020. Einem aktuellen Bericht von „Human Rights Watch“ (HRW)  zufolge ist die 36-jährige Tibeterin Lhamo im August in chinesischer Haft gestorben. Die dreifache Mutter sei bereits im Juni von den chinesischen Behörden des Landkreises Driru festgenommen worden, zwei Tage nach der Verhaftung ihres Cousins Tarpa, einem Unternehmer aus der Ortschaft Chaktse, der mit Heilkräutern und anderen lokalen Produkten handelte. Grund für die Festnahmen seien laut dem Bericht Geldüberweisungen an in Indien lebende Verwandte und weitere Tibeter gewesen.

Laut dem Bericht von HRW starb Lhamo im August 2020 in einem örtlichen Krankenhaus, kurz nachdem sie aus dem Polizeigewahrsam dorthin gebracht worden war. Vor ihrer Inhaftierung sei sie bei guter Gesundheit gewesen. Im August habe man ihre Familienangehörigen ins Krankenhaus gerufen, wo diese sie in schlechtem Zustand angetroffen hätten. Lhamos Körper habe schwere Prellungen aufgewiesen, sie sei nicht in der Lage gewesen zu sprechen. Zwei Tage später starb die Tibeterin. Ihre Leiche wurde sofort eingeäschert, was eine medizinische Untersuchung verhinderte. Wegen der von den chinesischen Behörden in ganz Tibet praktizierten Überwachung der elektronischen Kommunikation und den damit verbundenen überaus harten Strafen dauerte es zwei Monate, bis die Nachricht von Lhamos Tod die Öffentlichkeit erreichen konnte. Dies ist ein weiterer Beleg für die Dringlichkeit der von ICT zuletzt in den 5 Aktionspunkten für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft erhobenen Forderung nach uneingeschränktem Zugang nach Tibet für UNO-Experten, Diplomaten, Parlamentarier, Journalisten und Nichtregierungsorganisationen.

Lhamos Tod fügt sich in eine ganze Reihe ähnlicher Fälle von offensichtlicher Folter und Tod in staatlichem chinesischem Gewahrsam in Tibet. Die International Campaign for Tibet unterstützt die Forderung von Sophie Richardson, der HRW-Direktorin für China, die verlangt, die Verantwortlichen für Lhamos Tod zur Rechenschaft zu ziehen. Generell fordert ICT eine unabhängige Untersuchung der Berichte über Folter und Misshandlung in Haft und eine strafrechtliche Verfolgung der Schuldigen. Auch die Verweigerung medizinischer Behandlung nach erlittener Folter muss untersucht werden. Das offensichtlich wiederkehrende Muster von Todesfällen nach erlittener Folter in Tibet ist zutiefst besorgniserregend und muss gegenüber Peking mit Nachdruck thematisiert werden.

 

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