Fahrt nach Peking
mit gemeinsamem
Gruppenbild

 

Quelle: xztzb.gov.cn

Sie wirken nicht besonders glücklich, die fünf tibetischen Mönche, die mit chinesischen Fähnchen in den Händen Aufstellung genommen haben zu einem Foto auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Die symbolische Unterwerfung der tibetischen Buddhisten ist mit Händen zu greifen – und offensichtlich auch beabsichtigt. Umrahmt von den Mönchen ist auf dem Bild der Vorsitzende der Vereinigten Arbeitsfront der Kommunistischen Partei der Präfektur Nyingtri (chin. Linzhi) Migmar Dhondup zu erkennen.

Laut einem Bericht der chinesischen Propagandamedien führt Dhondup eine „Delegation von Religionsvertretern“ aus dem Landkreis Nang Dzong an. Dieser liegt im Süden der sogenannten Autonomen Region Tibet (TAR), der von Peking willkürlich definierten Gebietseinheit auf etwa der Hälfte der Landesfläche Tibets. Die Peking-Reise fand offenbar im Rahmen der «Umerziehungs-Kampagne» der chinesischen KP statt.

Ziel der Reise war dem Artikel zufolge „die Erziehung zu den ‚Drei Bewusstseins‘ im religiösen Sektor“. Dahinter verbergen sich in der Diktion der Partei „nationales Bewusstsein“, „staatsbürgerliches Bewusstsein“ und – besonders bizarr anmutend – „Rechtsstaatsbewusstsein“. Außerdem sei es um die „Bildung eines starken Bewusstseins der chinesischen Nationalgemeinschaft“ gegangen.

Allem Anschein nach verfolgt die Kommunistische Partei damit einen neuen Ansatz für ihre «Umerziehungs-Kampagne»: Vordergründig positive Anreize, die jedoch nicht verbergen können, dass ein subtiler Druck immer stärker wird.

Das bisherige Muster sah meist folgendermaßen aus: Hohe Funktionäre statten tibetischen Klöstern „Besuche“ ab, über die in den Staatsmedien groß berichtet wird. Die Mönche wiederum haben Prüfungen abzulegen, in denen sie ihre Kenntnis der kommunistischen Ideologie nachweisen müssen. Häufig gehen diese Kampagnen über mehrere Monate.

Nur vordergründig positiv

Von der Peking-Reise scheint sich die KP hingegen mehr Wohlwollen der Betroffenen zu versprechen. Die in dem Bericht genannten einzelnen Stationen haben teilweise fast schon touristischen Charakter. In einigen Fällen allerdings eher von der Art des sogenannten „Roten Tourismus“, den die KP in ganz China zur ideologischen Umerziehung der Bevölkerung vorantreibt. Unter den Reisezielen finden sich etwa die „Gedenkhalle des Vorsitzenden Mao“ und das „Museum des Langen Marsches der Roten Armee“ im südosttibetischen Landkreis Dechen.

Es kann kaum überraschen, dass die „Umerziehungs“-Reise der „Religionsvertreter“ von den KP-Propagandisten als voller Erfolg geschildert wird. Die Teilnehmer hätten zum ersten Mal ihre Heimatregion verlassen und seien erstmals mit Flugzeug und U-Bahn unterwegs gewesen. Sie hätten während der Reise „den Wohlstand des Mutterlandes“ erlebt und die „Überlegenheit“ des chinesischen Systems gespürt.

Mit ihrer Beeindruckungsstrategie hofft die Kommunistische Partei ganz offensichtlich, die Mönche dazu zu bringen, sich nunmehr ganz in den Dienst Pekings zu stellen. Zumindest auf dem Foto erscheint der Erfolg der KP-Strategen zweifelhaft, der Ausdruck auf den Gesichtern der Mönche jedenfalls verrät keine allzu große Begeisterung.

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