Berlin, 06.04.2022. Der 81-jährige Taphun ist bereits der zweite Tibeter, der sich in diesem Jahr aus Protest gegen die Repressionspolitik der chinesischen Regierung selbst verbrannt hat. Er zündete sich am 27. März gegen 5 Uhr morgens vor der Polizeistation außerhalb des Kirti-Klosters im osttibetischen Landkreis Ngaba (chin.: Aba) selbst an und erlag später seinen schweren Verbrennungen, wie zuverlässige Quellen der International Campaign for Tibet (ICT) jetzt bestätigten. Erst am 25. Februar hatte sich der 25-jährige tibetische Sänger Tsewang Norbu vor dem Potala-Palast in Lhasa selbst in Brand gesetzt und war einige Tage später an den Folgen seiner Selbstanzündung verstorben.

„Mehr als 150 Tibeter haben sich seit 2009 aus Verzweiflung selbst verbrannt, weil sie angesichts der erdrückenden Repressionspolitik der Kommunistischen Partei Chinas ganz offensichtlich keinen anderen Ausweg sahen, um gegen die massiven Menschenrechtsverletzungen im vom chinesischen Regime besetzten Tibet zu protestieren. Wir appellieren erneut nachdrücklich an die internationale Gemeinschaft, die chinesische Regierung für die in Tibet begangenen Menschenrechtsverletzungen zur Verantwortung und selbst Konsequenzen zu ziehen“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.

Nicht bekannt ist bisher, ob der Leichnam von Taphun nach der Selbstverbrennung von der chinesischen Polizei in Ngaba an seine Familie übergeben wurde. Der 81-jährige Tibeter hat im Hirtengebiet Meruma (Maierma) gewohnt, das sich 33 Kilometer entfernt vom Landkreis Ngaba befindet und in dem nach Angaben der chinesischen Behörden 5553 Menschen in 1224 Haushalten leben.

Taphun war ein sozial engagiertes Mitglied seiner Gemeinde und Mönche des Kirti-Klosters berichten, dass er sich bei der Feier zu seinem 80. Geburtstag mit folgenden Worten an die Tibeter wandte: „Durch den Segen des Gyalwa Rinpoche („Siegreicher und Kostbarer“, ein Beiname für den Dalai Lama) ist dies sicher: Die Sonne des Glücks wird in Tibet scheinen. Die jungen Kinder sollten sich nicht entmutigen lassen.“

In der osttibetischen Region Ngaba gab es die ersten tibetischen Proteste in Form von Selbstverbrennungen und die meisten Unruhen außerhalb der sogenannten Autonomen Region Tibet in den vergangenen Jahren. Ein Drittel aller Selbstverbrennungen von Tibetern seit 2009 fand in Ngaba statt.

Pressekontakt:

Kai Müller
Geschäftsführer
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: presse(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet

International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
Schönhauser Allee 163
10435 Berlin
www.savetibet.de

Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

ANMELDUNG NEWSLETTER

Bleiben Sie über Tibet und
die Arbeit der ICT informiert!

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

JETZT FOLGEN

   

JETZT SPENDEN

Spendenkonto
IBAN: DE24370205000003210400
BIC: BFSWDE33XXX

 

MITGLIED / UNTERZEICHNER /
MITGLIED IM TRÄGERVEREIN

  

 

 

JETZT FOLGEN