Berlin, 27.02.2020. Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, müsse auch nach Tibet reisen, wenn sie dieses Jahr China besucht, und gegenüber der chinesischen Führung die schlechte Lage in Tibet ansprechen, fordert die International Campaign for Tibet (ICT). „Die Menschenrechtssituation in Tibet ist ausgesprochen besorgniserregend, systematische und weit verbreitete Unterdrückung sind an der Tagesordnung“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller. „Wie die Uigurenregion Xinjiang (Ost-Turkestan) ist auch Tibet einer zutiefst diskriminierenden Politik und totalitären Kontrollmaßnahmen ausgesetzt, besonders gravierend spürbar im religiösen und kulturellen Bereich. Tibet diente den chinesischen Behörden zudem als Testlabor für die schrankenlose Repression, die wir heute in Xinjiang erleben.“
In ihrer heutigen Unterrichtung des Menschenrechtsrates kündigte Bachelet an, dieses Jahr nach China reisen zu wollen, einschließlich eines Besuchs in Xinjiang. Der letzte China-Besuch einer UN-Hochkommissarin für Menschenrechte fand im Jahr 1998 statt, als Mary Robinson in die Volksrepublik und auch nach Tibet reisen konnte. Wiederholte Anfragen ihrer Nachfolger blieben ohne positive Antwort.
„Der Zugang nach Tibet ist extrem eingeschränkt, Reisen in die Region bleiben unabhängigen Beobachtern, Diplomaten oder Journalisten verwehrt. Es ist enorm wichtig, dass der uneingeschränkte Zugang nach Tibet gewährt wird. Dies würde Transparenz ermöglichen und damit letztendlich den Schutz der Menschenrechte fördern“, so Müller.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.
