Gedhun Choekyi Nyima, Tibets 11. Panchen Lama

Bildquelle: ICT

Berlin, 25. April 2019. Am heutigen Donnerstag muss der Panchen Lama Gedhun Choekyi Nyima seinen 30. Geburtstag in chinesischem Gewahrsam verbringen. Als kleiner Junge war er vom Dalai Lama als 11. Reinkarnation des Panchen Lama anerkannt worden, der nach dem Dalai Lama vielleicht wichtigsten religiösen Führungsfigur des tibetischen Buddhismus. Nur wenige Wochen später wurde er im Alter von sechs Jahren zusammen mit seiner Familie von den chinesischen Behörden entführt und ist seither „verschwunden“. Es ist davon auszugehen, dass der Panchen Lama immer noch an einem unbekannten Ort festgehalten wird. Die International Campaign for Tibet fordert Peking auf, Gedhun Choekyi Nyima endlich freizulassen und ihm zu gestatten, sich frei zu bewegen. Der Panchen Lama selbst solle frei entscheiden, wie er sein Leben führen wolle.

Das „Verschwindenlassen“ des Panchen Lama im Kindesalter ist Teil von Pekings Versuch, den tibetischen Buddhismus unter staatliche Kontrolle zu bringen. Kurz nach der Entführung Gedhun Choekyi Nyimas präsentierte die chinesische Führung im Jahr 1995 einen weiteren kleinen Jungen namens Gyaltsen Norbu als Ersatz für den Panchen Lama. Dieser „chinesische Panchen Lama“ fungiert seither als Pekings Feigenblatt und wird gerne bei offiziellen Anlässen wie den Sitzungen des Nationalen Volkskongresses als treuer Unterstützer der Staats- und Parteiführung vorgeführt. Besondere Bedeutung erlangt dieser Schachzug, weil der Panchen Lama und der Dalai Lama historisch betrachtet eine wichtige Rolle in der wechselseitigen Anerkennung der Reinkarnation des anderen gespielt haben. Offenkundig soll der „chinesische Panchen Lama“ Pekings Trumpfkarte in der Frage der Nachfolge des gegenwärtigen Dalai Lama spielen, der im nordindischen Dharamsala vor dem Zugriff der chinesischen Machthaber sicher ist. Allerdings hat der Dalai Lama bereits mehrfach betont, dass seine nächste Reinkarnation wahrscheinlich außerhalb des chinesischen Machtbereichs, möglicherweise in Indien, gefunden werden könnte.

Ungeachtet dessen verlangte im März ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, die Bestimmung des nächsten Dalai Lama habe „im Einklang mit chinesischen Gesetzen und Vorschriften“ zu erfolgen. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet handelt es sich dabei um einen absurd anmutenden Anspruch. Nicht nur, weil er von einem Vertreter eines offiziell atheistischen Regimes vorgetragen wurde, sondern auch deshalb, weil es sich dabei um einen groben Eingriff in die freie Religionsausübung der tibetischen Buddhisten handelt.

Zusätzliche Informationen können Sie unserem Bericht „As Panchen Lama turns 30, China must release him and stop interfering in Tibetan religious freedom” http://www.savetibet.org/as-panchen-lama-turns-30-china-must-release-him-and-stop-interfering-in-tibetan-religious-freedom/ entnehmen.

Pressekontakt:

Kai Müller
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Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.

 

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