Pressemitteilung: Tibet: Polizei prügelt auf protestierende Tibeter ein / Drei Selbstverbrennungen in drei Tagen / Anzahl der Selbstverbrennungen steigt auf 49 seit Februar 2009
Berlin, 15. August 2012. Nachdem sich innerhalb von drei Tagen drei Tibeter selbst angezündet hatten, ging die Polizei in Osttibet mit großer Härte gegen eine Gruppe von Tibetern vor, die gegen die chinesische Politik in Tibet protestierten. Ort des Geschehens war die Stadt Ngaba in der zur Provinz Sichuan zählenden Autonomen Präfektur gleichen Namens. Ngaba war Schauplatz eines großen Teils der insgesamt 49 Selbstverbrennungen von Tibetern seit Februar 2009. Berichten von tibetischen Mönchen im indischen Exil mit direkten Kontakten in die Region zufolge, soll die Polizei mit Nägeln gespickte Holzknüppel benutzt und damit wahllos auf die Protestierer eingeschlagen haben. Eine Person soll stark geblutet haben, nachdem sie von einem der Schlagstöcke am Kopf getroffen worden war. Es soll auch zu mehreren Verhaftungen gekommen sein, so die Exilquellen. Über den weiteren Verbleib der Verhafteten und der Verletzten ist derzeit nichts bekannt. Es sollen jedoch Sicherheitskräfte in großer Zahl über das Stadtgebiet von Ngaba verteilt worden sein.
Den gleichen Quellen zufolge hatten sich am frühen Abend des 13. August der 21-jährige Tibeter Tashi und der etwa 20-jährige Mönch Lungtok in Ngaba selbst in Brand gesetzt. Sie taten dies am gleichen Ort, an dem sich im Februar 2009 der Mönch Tapey angezündet und damit den Beginn der Serie von Selbstverbrennungen markiert hatte. Im Volksmund wird die Straße, die vom Kloster Kirti in das Zentrum von Ngaba führt, auch häufig als „Heldenstraße“ bezeichnet. Lungtok und Tashi sollen, während sie in Flammen stehend die Straße entlang liefen, laute Protestrufe ausgestoßen haben. Polizisten mit Feuerlöschern sei es dann gelungen die Flammen zu löschen und die beiden Männer ins Krankenhaus der Präfekturhauptstadt Barkham (chin.: Ma’erkang) zu bringen. Tibetischen Quellen zufolge seien ihre Verletzungen sehr ernst gewesen, die Aussichten auf ein Überleben wurden für gering erachtet. Neuesten Informationen zufolge sollen Lungtok heute und Tashi bereits am 14. August verstorben sein.
Bereits am 10. August hatte sich ein junger Tibeter namens Chopa in dem Dorf Me’urama im Landkreis Ngaba ebenfalls in Brand gesetzt. Auch in seinem Fall, so die Berichte, seien laute Protestrufe gegen die chinesische Regierung zu hören gewesen. Informationen, die die Mönche im indischen Exil erreichten, berichten, auch er sei im Krankenhaus von Barkham gestorben, wohin ihn die Polizisten gebracht hatten. Sein Leichnam wurde von den Behörden unmittelbar danach eingeäschert. Nach der Selbstverbrennung wurden bewaffnete Truppen nach Me’urama geschickt, heißt es, die Situation vor Ort sei sehr angespannt
Den ICT-Bericht mit ausführlichen Informationen finden Sie hier zum Herunterladen (PDF, Englisch).
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Kai Müller
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Berlin, 16. März 2011. Der 21 Jahre alte tibetische Mönch Phuntsog aus dem Kloster Kirti in Ngaba (chin.: Aba) in der chinesischen Provinz Sichuan hat sich heute Morgen öffentlich angezündet und ist anschließend seinen Verletzungen erlegen. Augenzeugen in Kontakt mit tibetischen Exil-Quellen zufolge soll die Polizei die Flammen gelöscht und auf Phuntsog eingeschlagen haben. Kurz danach sei der Mönch gestorben. Die Selbstverbrennung Phuntsogs fiel zusammen mit dem dritten Jahrestag der blutigen Niederschlagung des friedlichen Protests im Kloster Kirti im Jahre 2008. Dabei waren mindestens zehn Tibeter von chinesischen Sicherheitskräften erschossen worden.

Der Tod Phuntsogs führte anschließend zu einer großen Demonstration, an der sich mehrere Hundert Mönche und weitere Tibeter beteiligten, wie dieselben Quellen berichten. Diesen Protestzug habe die Polizei gewaltsam gestoppt und dabei eine unbekannte Anzahl von Mönchen verhaftet sowie protestierende Tibeter geschlagen. Der Leichnam Phuntsogs wurde unterdessen ins Kloster Kirti zurückgebracht. Wie ein tibetischer Mönch im nordindischen Dharamsala sagte, seien die Mönche in Kirti „eher bereit zu sterben, als Phuntsogs Leiche den chinesischen Behörden zu übergeben“. Inzwischen soll das Kloster von chinesischem Militär umstellt sein, offenbar seien auch einige Telefonverbindungen unterbrochen worden.

Die Selbstverbrennung Phuntsogs ist bereits die zweite im Kloster Kirti seit dem Frühjahr 2008. Im Februar 2009 hatte sich der Mönch Tapey ebenfalls in Brand gesetzt, nachdem eine Gebetszeremonie innerhalb des Klosters von den chinesischen Behörden untersagt worden war. Tapey überlebte, wurde allerdings anschließend inhaftiert. Wo er derzeit festgehalten wird, ist unbekannt. Nach Einschätzung der International Campaign for Tibet (ICT) ist der aktuelle Vorfall in hohem Maße erschütternd. Phuntsogs Selbstverbrennung zeige auf drastische Art die Verzweiflung der Tibeter über die kompromisslose Linie Pekings in ihrer Heimat.

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