So lautet die Forderung unserer aktuellen Postkartenaktion. Machen auch Sie mit, fordern Sie noch heute bei uns kostenlose Appell-Postkarten an! Senden Sie einfach eine E-Mail mit Ihrer Adresse und der Anzahl der Karten, die Sie erhalten möchten, an info@savetibet.de oder rufen Sie uns unter 030/27879086 an. Alternativ können Sie uns auch per Facebook-Nachricht kontaktieren. Auf unserer Seite auf Facebook informieren wir regelmäßig über den Fortgang unserer Aktion. Unsere Appellpostkarten fordern die chinesische Regierung auf, ein Lebenszeichen des Panchen Lama zu geben und ihm endlich zu gestatten, Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen und sich frei zu bewegen. Gendun Choekyi Nyima war im Alter von sechs Jahren mitsamt seiner Familie entführt worden, nachdem er vom Dalai Lama als 11. Inkarnation des Panchen Lama anerkannt worden war. Nur wenige Monate später präsentierten die chinesischen Behörden in Gestalt von Gyaltsen Norbu der Öffentlichkeit einen ihnen genehmen Panchen Lama. Dieser jedoch wird von den meisten tibetischen Buddhisten als illegitim abgelehnt. Ungebrochen hingegen ist auch gut zwanzig Jahre nach seiner Entführung die Verehrung für Gendun Choekyi Nyima, der offenbar an einem unbekannten Ort festgehalten wird. Immer wieder gab es vergebliche Versuche der internationalen Gemeinschaft, von Peking Aufklärung über sein Wohlergehen und seinen Aufenthaltsort zu erlangen. Er gilt als eines der weltweit bekanntesten Beispiele für die schwere Menschenrechtsverletzung des „Verschwindenlassens“.
ICT hat Dirk Scheerle, einen anerkannten Spezialisten für Gesichtsalterung, gebeten, ein Bild von Gendun Choekyi Nyima anzufertigen, das zeigt, wie der 11. Panchen Lama heute aussehen könnte. Dieses ziert nun unsere Postkarte. Ob unser Phantombild der Wirklichkeit nahekommt, weiß alleine die chinesische Führung, die kürzlich erklären ließ, Gendun Choekyi Nyima führe ein „normales Leben“, wolle jedoch „nicht gestört“ werden. Den vollständigen Petitionstext finden Sie hier auf unserer Webseite. Darin fordern wir auch, dass die tibetischen Buddhisten ihre Würdenträger frei von äußerem Einfluss selbst bestimmen können, unbeeinflusst von Regierung und Behörden. Schließlich widerspricht es dem Prinzip der Trennung von Staat und Religion, wenn die kommunistische Partei Chinas über die Einsetzung religiöser Würdenträger bestimmt.
Ausgezeichnete Tibet-Berichterstattung
Am 17. Oktober war es wieder so weit. Zum bereits fünften Mal verlieh die International Campaign for Tibet ihren Journalistenpreis „Schneelöwe 2015“. Dieser ging an die Reportage „Zwischen Hoffnung und Verzweiflung“ der beiden Autoren Pauline Tillmann und Fabian Weiss über die Selbstverbrennungen in Tibet. Das Stück war mittels Crowdfunding finanziert und von den Autoren im Online-Magazin „Krautreporter“ veröffentlicht. worden. Tillmann und Weiss erhielten ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Mit dem Zweiten Preis geehrt wurde der Journalist Peter Meier-Hüsing („Abschied vom Dalai Lama“, SWR 2). Die Jury sprach ihm ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro zu. Zudem prüft die Jury noch Einreichungen für das Recherchestipendium in Höhe von 2.000 Euro.
In einem Gastvortrag sprach der spanische Journalist Juan Pablo Cardenal, Autor des 2014 erschienen Sachbuchs „Der große Beutezug“, über den Einfluss der chinesischen Politik auf die freie Berichterstattung in den Medien. Sie können Cardenals Rede hier auf Deutsch und auf Englisch nachlesen. Mehr zu der Veranstaltung finden Sie hier. Jurymitglieder des „Schneelöwen“ sind Eva Corell, Journalistin und langjährige China-Korrespondentin der ARD, Andreas Lorenz, Autor, Journalist und langjähriger China-Korrespondent des SPIEGEL, sowie der Schauspieler und Dokumentarfilmer Hannes Jaenicke. Mit dem „Schneelöwen“ will die International Campaign for Tibet herausragende Berichterstattung über Tibet und China fördern. Die International Campaign for Tibet wird auch im kommenden Jahr wieder einen „Schneelöwen“ verleihen und ein Recherchestipendium vergeben. Bewerbungen können ab sofort in der Geschäftsstelle in Berlin eingereicht werden. Alles Nähere dazu hier auf unserer Webseite.
Appell an Kanzlerin Merkel
Anlässlich der China-Reise von Bundeskanzlerin Merkel am 29. und 30. Oktober forderte die International Campaign for Tibet ein klares Eintreten für Menschenrechte und für eine Lösung der Tibetfrage. In einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin hat ICT überdies zusammen mit Amnesty International und dem Weltkongress der Uiguren auf die massiven Verschlechterungen im Bereich von Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten hingewiesen. Umfangreiche Verhaftungen und neue Sicherheitsgesetze stehen für einen dramatischen Abwärtstrend in diesen Bereichen. So soll ein zu verabschiedendes „Anti-Terror Gesetz“ den Behörden die Verfolgung von Personen ermöglichen, die die Regierungspolitik in Bezug auf Religion und Glaubensgemeinschaften „falsch darstellten“. Zudem sind in Tibet willkürliche Verhaftungen, Folter und Misshandlungen weit verbreitet. Der Staat greift systematisch und massiv in die Religions- und Glaubensfreiheit ein, indem Klöster, Geistliche und Gläubige einer strengen Überwachung und einer sog. „patriotischer Erziehung“ unterzogen werden. Folge der Repression und der Eingriffe in Kultur und Religion sind dramatische Protestaktionen wie die mehr als 140 Selbstanzündungen, die sich seit 2009 in Tibet ereignet haben. Mit Sorge blickt ICT auf die aktuelle China-Politik Großbritanniens, wo Chinas Staatspräsident Xi Jinping vor Kurzem mit großem Protokoll empfangen worden war. Themen wie Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit hatte man offenbar bewusst von der Agenda verbannt. Dazu sagte ICT-Geschäftsführer Kai Müller:„In Europa darf kein Wettlauf der Unterwürfigkeit gegenüber einem autoritären Regime stattfinden, das universelle und europäische Werte mit Füßen tritt.“ Der Preis, den David Cameron und Großbritannien zahlten, sei hoch: den Verkauf eigener Werte, massive Kritik in der eigenen Bevölkerung und letztlich auch ein dramatischer Ansehensverlust Großbritanniens in den Augen der chinesischen Regierung, die David Cameron nicht mehr ernst nehmen könne. Diesem Vorbild dürfe Deutschland nicht folgen, so Kai Müller. Die International Campaign for Tibet rief daher Bundeskanzlerin Merkel dazu auf, die dramatischen Verschlechterungen im Menschenrechtsbereich, die unter Xi Jinping zu beobachten sind, offen anzusprechen. Dazu gehöre auch ein Eintreten für einen Dialog mit dem Dalai Lama oder seinen Vertretern, um eine friedliche Lösung der Tibetfrage zu erreichen. „Diese „Eckpfeiler einer menschenrechtsorientierten Politik“ dürften aus Sicht der ICT nicht abgeschliffen werden. Entnehmen Sie weitere Details und Hintergründe hier einer Mitteilung der ICT.
Endlich frei
Am 8. Oktober wurde der tibetische Schriftsteller Dolma Kyab nach zehneinhalb Jahren Haft aus dem Chushur-Gefängnis in Lhasa entlassen. Seine Verurteilung wegen angeblicher „Gefährdung der Staatssicherheit“ war mutmaßlich alleine wegen der Gedanken erfolgt, die Dolma Kyab in einem unveröffentlichten Buchmanuskript mit dem Titel „Der unruhige Himalaja“ formuliert hatte. Neben Menschenrechtsgruppen hatte sich auch eine Gruppe bekannter Schriftsteller aus Tibet und China in einem gemeinsamen Brief für seine Freilassung eingesetzt; dennoch musste Dolma Kyab seine Gefängnisstrafe voll absitzen. Auch die Schriftstellervereinigung PEN hatte sich für seinen Fall eingesetzt. Im Jahr 2009 zeichnete ihn Human Rights Watch mit dem renommierten "Hellman-Hammett-Preis" für verfolgte Schriftsteller aus. Dolma Kyab war nach seiner Freilassung von Polizisten in seinen Heimatort im nordosttibetischen Landkreis Dola (chin.: Qilian) gebracht worden, wo er von Freunden und Angehörigen mit Khatags, tibetischen Glücks- und Segensschals, willkommen geheißen wurde.
Der heute 39-Jährige war am 9. März 2005 in Lhasa festgenommen worden, wo er an einer Mittelschule Geschichte unterrichtete. Seine Verurteilung in einem geheimen Gerichtsverfahren dürfte wegen eines unveröffentlichten Buchmanuskripts erfolgt sein, das er unter dem Titel „Der unruhige Himalaja“ in chinesischer Sprache verfasst hatte. Dolma Kyab hatte in Peking studiert. Im November 2003 konnte er ins nordindische Dharamsala reisen, dem Sitz der tibetischen Exilverwaltung und Wohnort des Dalai Lama. Dort lernte er Englisch und Hindi und begann an seinem Manuskript zu arbeiten, das Kapitel zu Tibets Geschichte, Geographie, seinem völkerrechtlichem Status sowie zu Demokratie und Religion enthält. Auszüge aus Dolma Kyabs Buch finden sich in englischer Übersetzung auf der Literaturwebseite High Peaks Pure Earth und in der ICT-Publikation „Like Gold That Fears no Fire: New Writing from Tibet“. Weitere Einzelheiten finden Sie in hier.
My Tibet
Anlässlich des 80. Geburtstags des Dalai Lama haben wir einen ganz besonderen Kalender für Sie erstellt. Zwölf großformatige Bilder des Fotografen und Bergsteigers Galen Rowell, versehen mit Bildtexten des Dalai Lama in englischer Sprache, stellen auf einzigartige Weise die Essenz und Faszination Tibets dar. Galen Rowell und seine Ehefrau Barbara haben sich zeitlebens in besonderer Weise für Tibet und die Tibeter eingesetzt hat. Die beiden arbeiteten als Fotografen und Journalisten, sie liebten die Natur, besonders die Berge hatten es ihnen angetan, nicht zuletzt die natürliche Schönheit Tibets. Gemeinsam mit dem Dalai Lama erarbeiteten Galen und Barbara das Buch „My Tibet“, das auch die Grundlage für unseren Kalender darstellt. Nach ihrem tragischen Tod durch einen Flugzeugabsturz vor 13 Jahren rief der ICT-Vorstand den nach ihnen benannten „Rowell Fund for Tibet“ ins Leben. Dieser hält nicht nur die Erinnerung an sie wach, der „Rowell Fund“ konnte seither auch zahlreiche Tibet-Projekte fördern, die sonst vielleicht nicht hätten umgesetzt werden können. „My Tibet": Dieser Kalender ist ein Muss für alle Tibetfreundinnen und -freunde und nicht zuletzt auch ein ausgezeichnetes Geschenk. Zugleich unterstützen Sie mit dem Kauf eines Kalenders und weiterer Artikel aus unserem Tibet-Shop die Arbeit der International Campaign for Tibet! Zum Preis von 24,50 € pro Stück (bereits inkl. Versandkosten und MwSt.) können Sie „My Tibet“ jetzt in unserem
Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden. Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden. Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.
ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter
Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden.
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das ICT-Video „20 Years ICT“.
„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch
Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.
Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!