Geburtstag des Dalai Lama
Am 6. Juli beging der Dalai Lama seinen 81. Geburtstag. Viele Menschen in aller Welt gedachten des Anlasses und feierten ebenfalls – oder versuchten dies zumindest. In Nepals Hauptstadt Kathmandu endete der Versuch allerdings mit Festnahmen durch die Polizei. 28 Tibeter wurden dort verhaftet, als sie den Geburtstag des Dalai Lama feiern wollten. Die ursprünglich erteilte Genehmigung war von den Behörden kurzfristig widerrufen worden. Die Festgenommenen wurden am späten Nachmittag wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Geburtstag des Dalai Lama wurde auch in Tibet gefeiert, dort allerdings eher im Verborgenen oder hinter Klostermauern. Ein Video aus einem osttibetischen Kloster, das im Internet kursiert, zeigt Dutzende Mönche, die sich zu diesem Anlass vor einem Altar versammelt haben, auf dem zahlreiche Opfergaben und ein großes Porträt des Dalai Lama angeordnet sind. Und auf Bildern aus dem ebenfalls in Osttibet liegenden Draggo sind enorme Rauchschwaden zu sehen. Offenbar stammen sie von Räucherwerk, das aus Anlass des Geburtstags des Dalai Lama in zahlreichen Häusern entzündet wurde. Einige Aufnahmen aus Tibet und Nepal haben wir auf Facebook zusammengestellt. Weitere Details können Sie zudem einem englischsprachigen ICT-Bericht entnehmen.
Der Dalai Lama selbst feierte seinen 81. Geburtstag ganz entspannt im südindischen Mundgod. Gemeinsam mit lokalen Religionsführern schnitt er eine große Geburtstagstorte an, nachdem zuvor im örtlichen Drepung Lachi Tempel eine Langlebenszeremonie für ihn stattgefunden hatte. Einen guten Eindruck davon kann ihnen eine Bildergalerie auf der Webseite des Dalai Lama vermitteln. Auf youtube haben wir für übrigens Sie eine kleine „Zeitreise mit dem Dalai Lama“ eingestellt. In dem Video finden Sie Fotos wichtiger Momente im Leben des Dalai Lama – darunter Begegnungen mit berühmten Persönlichkeiten, Ehrungen, Auszeichnungen, aber auch Privates. Viel Spaß beim Betrachten!
Zerstörung in Larung Gar
Aus Sicht der ICT stellt das Vorgehen der Behörden von Serthar eine Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung dar. Die Zerstörungen in Larung Gar müssen gestoppt, die Anordnung der Kreisverwaltung zurückgenommen werden. Wir haben uns aus diesem Grund auch an Bundesaußenminister Steinmeier gewandt und ihn aufgefordert, sich in diesem Sinne an die chinesische Regierung zu wenden. Gerne können auch Sie sich schriftlich an Herrn Steinmeier wenden. Ein Musteranschreiben an den Bundesaußenminister finden Sie hier in Form einer Facebook-Notiz im Internet. Sollten Sie in Österreich oder der Schweiz leben, wäre es sinnvoll, sich an die jeweiligen Verantwortlichen in Wien und Bern zu wenden. Deren Adressen finden Sie bei uns auf Facebook in einem Post vom 28. Juli. Erstaunlich wenig Widerhall finden die Vorgänge in Larung Gar bislang in der deutschsprachigen Presse. Von den überregionalen Medien haben knapp zwei Wochen nach Beginn der Abrissaktion nur "Spiegel" und „Zeit“ berichtet.
Khenpo Kartse wieder frei!
Khenpo Kartse war am 6. Dezember 2013 in Chengdu, der Hauptstadt der Provinz Sichuan wegen angeblicher Unterstützung „staatsgefährdender Aktivitäten“ festgenommen und nach Chamdo (chin.: Qamdo oder Changdu) in der Autonomen Region Tibet (TAR) verbracht worden. Dort wurde er in einem nichtöffentlichen Verfahren verurteilt. Meldungen in sozialen Netzwerken zufolge soll die Haftstrafe zweieinhalb Jahre betragen haben. Diese musste er vollständig verbüßen, obwohl sowohl innerhalb Tibets als auch auf internationaler Ebene zahlreiche Forderungen nach seiner Haftentlassung laut geworden waren. Auch die International Campaign for Tibet hatte ihn als gewaltlosen politischen Gefangenen eingestuft und in einer Petition seine unverzügliche Freilassung gefordert. Auch in unseren Tibet-News haben wir von Anfang an über seinen Fall berichtet. Über das genaue Datum von Khenpo Kartses Haftentlassung herrscht im Moment Unklarheit. Es ist davon auszugehen, dass die chinesischen Behörden ihn engmaschig überwachen. Weitere Einzelheiten finden Sie in einer ICT-Mitteilung vom 19. Juli.
Propagandakonferenz in Lhasa
Eigentlich ist das sogenannte „Tibet Entwicklungsforum“ etwas, das man unbedingt meiden sollte, wenn man Wert auf einen guten Ruf legt. Schließlich handelt es sich dabei um eine Propagandaveranstaltung der chinesischen Führung, die mit der Wirklichkeit in Tibet nichts zu tun hat. Dennoch waren Anfang Juli mehr als 130 Wissenschaftler, Funktionäre und Korrespondenten aus über 30 Ländern zu der Konferenz erschienen, die offiziell dem Zweck dienen sollte, „der Welt dabei zu helfen, Tibet besser zu verstehen“ – eine Wortwahl, die in der politisierten Sprache Pekings besser übersetzt werden kann mit „Unterstützung der Propaganda der chinesischen KP“. Prominent hervorgehoben wurde in den chinesischen Staats- und Parteimedien die Beteiligung internationaler Teilnehmer, darunter die Vizepräsidentin der „Asia Society“ aus den USA, der Chefvolkswirt des „Environmental Defense Fund“, ebenfalls aus den USA, sowie eine französische Schriftstellerin und der Hamburger CDU-Landespolitiker Markus Rudolph. Dieser war ausweislich eines Beitrags auf seiner Facebook-Seite „als deutscher Experte für China und Bildung“ bei der Veranstaltung zugegen. In einem Video des Staatssenders CCTV preist Rudolph voller Begeisterung die „Erfolge“ Pekings in Tibet. Aus Sicht der ICT ist dies nur schwer zu verstehen, hatte die chinesische Regierung doch erst zwei Monate zuvor für einen diplomatischen Affront gesorgt, als sie einem Parteifreund Rudolphs, dem Vorsitzenden des Menschenrechtsausschusses des Deutschen Bundestags Michael Brand, die Einreise verweigerte, weil er die chinesischen Menschenrechtsverletzungen in Tibet kritisiert hatte. Entnehmen Sie weitere Einzelheiten bitte hier einer Mitteilung der ICT.
Am 12. Juli fand in China der EU-China-Gipfel statt. Gemeinsam mit drei weiteren Menschenrechtsorganisationen nutzte ICT die Gelegenheit, einen Brief an EU-Ratspräsident Donald Tusk zu schreiben, der die Staatengemeinschaft in Peking vertrat. Hauptforderung: Die Menschenrechte sollten im Verhältnis der EU zu China eine zentrale Rolle spielen. Die International Campaign for Tibet, der Menschenrechtsdachverband FIDH, Human Rights in China und Amnesty International forderten die EU zudem auf, das zunehmend repressive Klima und die sich verschlechternde Menschenrechtslage in der Volksrepublik China öffentlich und unzweideutig zu verurteilen. Peking solle ganz konkret dazu aufgefordert werden, die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit und der internationalen Menschenrechtsnormen zu respektieren. Dazu zählt auch die Forderung, die Strafverfolgung von Tibetern, Uiguren, Mongolen und anderen Angehörigen sogenannter ethnischer Minderheiten einzustellen, die lediglich ihr Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung oder Religionsfreiheit ausgeübt haben. Den vollständigen Brief der vier Menschenrechtsorganisationen an EU-Ratspräsident Tusk können Sie
Ein Bild genügt
Eine weitere schöne Erfahrung, die wir gemacht haben: Ein Bild genügt, um auch komplexe Sachverhalte auf den Punkt zu bringen. Denn bei Instagram gibt es die Möglichkeit, Texte in die Bilder einzubetten. In Kombination mit einem guten Foto ist die Botschaft so schnell zu vermitteln. Sie können sich
Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet
Unsere Arbeit
Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!
Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!
So können Sie helfen!
ONLINE SPENDEN
So können Sie helfen!
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
ICT-Video „20 Years ICT“.