Dalai Lama weltweit gefeiert

Seinen 80. Geburtstag nach westlicher Zeitrechnung feierte der Dalai Lama am 6. Juli in Kalifornien. Auf Facebook können Sie sich einige der schönsten Bilder davon anschauen. Anschließend flog der Jubilar nach New York, wo sein Geburtstag ebenfalls gefeiert wurde. Und auch in Deutschland, dem nächsten Ziel seiner Reise, konnte sich der Dalai Lama über einen Mangel an Gratulanten nicht beklagen. Tausende kamen am 12. Juli in den Kurpark von Wiesbaden, um ihn zu sehen. Auf Einladung des Vereins „Freunde für einen Freund“ sprach der Dalai Lama zu den Menschen, die aus ganz Deutschland zusammengeströmt waren. Auch ICT war in Wiesbaden vertreten. An einem Stand informierten wir über unser Flüchtlingskinderprojekt und stellten unsere neue Dalai Lama-Briefmarke vor.
Einen weiteren großen Auftritt hatte der Dalai Lama bei einer Veranstaltung des Vereins der Tibeter in Deutschland in Frankfurt. Und ICT wurde eine ganz besondere Ehre zuteil. Der Dalai Lama empfing einige Vertreter von Vorstand und Geschäfststelle zu einer persönlichen Audienz. Bilder davon können Sie hier auf Facebook anschauen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir ihm auch die zahlreichen Geburtstagsgrüße übermitteln, die wir gesammelt hatten, und ihm ein Exemplar unserer Sonderbriefmarke überreichen.

In Tibet hingegen wurde ein 37-jähriger Geschäftsmann verhaftet, weil er am 6. Juli im osttibetischen Kardze den 80. Geburtstag des Dalai Lama gefeiert hatte. Pasang Wangchuk war bereits im Oktober 2014 verhaftet worden, nachdem er in Kardze einen Einzelprotest veranstaltet hatte. Offenbar hatte er dabei Freiheit für Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama gefordert. Dies meldete "Radio Free Asia" (RFA) unter Berufung auf eine tibetische Exilquelle. Übrigens scheint ein öffentlicher Geburtstagsgruß für den Dalai Lama die US-Band "Maroon 5" ihre für September geplanten Auftritte in Peking und Shanghai gekostet haben. Wie der britische "Guardian"  schrieb, hatte Jesse Carmichael, der Keyboarder von "Maroon 5", am 4. Juli auf Twitter dem Dalai Lama zum Geburtstag gratuliert. Berichten zufolge soll er auch an einer Geburtstagsparty für den Dalai Lama in Kalifornien teilgenommen haben. Nun wird spekuliert, dass dies bereits ausgereicht haben könnte, um die Führung in Peking zur Absage der geplanten Auftritte zu bewegen.

Tod in Haft

Der einflussreiche und angesehene tibetische Lama Tenzin Delek Rinpoche ist am 12. Juli unter ungeklärten Umständen in einem chinesischen Gefängnis gestorben, wo er seit mehr als zwölf Jahren eine lebenslange Haftstrafe verbüßte. Tenzin Delek Rinpoche galt als einer der bekanntesten Fälle politischer Gefangener in Tibet. Menschenrechtsgruppen, aber auch eine Reihe westlicher Regierungen hatten wiederholt seine Freilassung gefordert. Die Umstände von Tenzin Delek Rinpoches Verurteilung waren äußerst zweifelhaft gewesen, auch hatte es seit langem Befürchtungen hinsichtlich seines Gesundheitszustandes gegeben. Nach dem einzigen Besuch, der seinen Angehörigen in beinahe 13 Jahren der Haft gestattet worden war, hatten Familienmitglieder im Jahr 2013 von Herzproblemen berichtet. Zudem habe Tenzin Delek Rinpoche unter häufiger Bewusstlosigkeit und unkontrollierbaren Zuckungen gelitten. Ob der bei seinem Tod 64-Jährige im Gefängnis medizinisch versorgt wurde, ist unbekannt. Als sich die Nachricht von Tenzin Delek Rinpoches Tod verbreitete, versammelten sich in seiner südosttibetischen Heimatregion spontan Hunderte Tibeter und verlangten nach der Herausgabe des Leichnams, um diesen in seinem Kloster gemäß den buddhistischen Riten bestatten zu können. Die Menschenmenge im Landkreis Nyagchuka (chin.: Yajiang) forderte außerdem Aufklärung über die Umstände von Tenzin Delek Rinpoches Tod. Die chinesischen Behörden reagierten darauf mit Verstärkung ihrer Truppenpräsenz und errichteten Kontrollposten an wichtigen Durchgangsstraßen. Wie tibetische Exilquellen berichten, wurden auch die Kommunikationswege in die Region unterbrochen. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte unserer Mitteilung. 

Entgegen dem ausdrücklichen Wunsch der Angehörigen, die Todesursache unabhängig untersuchen zu lassen, wurde der Leichnam des Verstorbenen von den Behörden eingeäschert. Augenzeugen, die den Toten kurz zuvor hatten sehen können, berichteten von schwarz verfärbten Lippen. Für weitere Empörung sorgten im Anschluss die zwischenzeitliche Verhaftung einer Schwester von Tenzin Delek Rinpoche, die zusammen mit ihrer Tochter zwei Wochen lang von den Behörden festgehalten wurde , sowie die Beschlagnahme der Asche des Verstorbenen. Den Mönchen, die diese transportiert hatten, war die Urne unter massiven Drohungen wieder weggenommen worden. Auch international sorgte der ungeklärte Tod von Tenzin Delek Rinpoche für viel Aufsehen. So zeigte sich Christoph Strässer, der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, davon "tief getroffen". Er betonte in einer Erklärung, dass die Bundesregierung und die EU sich "in der Vergangenheit wiederholt für eine medizinische Behandlung und eine Entlassung aus der Haft aus humanitären Gründen engagiert" hätten. Vor seiner Verhaftung im Jahr 2002 hatte Tenzin Delek Rinpoche Schulen für Nomadenkinder und Altenheime gegründet. Gemeinsam mit Behördenvertretern hatte er sich für den Schutz der Wälder eingesetzt und war bekannt für seine Bemühungen um den Erhalt der tibetischen Kultur. Er genoss hohes Ansehen nicht nur unter Tibetern sondern auch unter chinesischen Buddhisten.

Keine Pässe für Tibeter

Ein aktueller Bericht der International Campaign for Tibet belegt doppelte Standards der chinesischen Behörden bei der Vergabe von Reisepässen. Tibetern, aber auch Uiguren und chinesischen Dissidenten, wird systematisch die Ausstellung der Reisedokumente verweigert, während gleichzeitig Pässe in Rekordzahl ausgegeben werden, um die Tourismusindustrie zu fördern. Unter dem Vorwand der landesweiten Umstellung auf elektronische Reisepässe im Jahr 2012 wurden zahlreichen Tibetern ihre noch gültigen Reisedokumente abgenommen, ohne diese durch neue Pässe zu ersetzen. Mit ihrer Politik verletzen die Behörden geltendes chinesisches Recht und verstärken das ohnehin starke Gefühl der Entfremdung in der tibetischen Bevölkerung.

Der Bericht "A Policy Alienating Tibetans" dokumentiert:

  • Nur sehr wenige Tibeter in der Autonomen Region Tibet (TAR) und den anderen, den Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan zugeordneten Regionen Tibets haben in den vergangenen drei Jahren Reisepässe erhalten. Ausnahmen betrafen offenbar vor allem Kader, Geschäftsleute und Menschen mit guten Verbindungen zur Kommunistischen Partei. Im Gegensatz dazu erfreuen sich mehr und mehr Chinesen der Freiheit, sowohl ins Ausland, als auch ungehindert durch Tibet reisen zu können.

  • Die verweigerte Ausstellung von Reisepässen fällt zusammen mit der Beschränkung der Reisefreiheit innerhalb Tibets im Zusammenhang mit der zunehmenden Militarisierung der Region. Dies gilt insbesondere für jene Gegenden, in denen Proteste oder Selbstverbrennungen stattgefunden haben.

  • Die chinesischen Behörden haben weitreichende Maßnahmen ergriffen, um Tibeter davon abzuhalten, zu Unterweisungen des Dalai Lama außerhalb Tibets zu reisen. Wem dies dennoch gelingt, wird deswegen bestraft. Deshalb besuchten im vergangenen Jahr erstmals mehr chinesische Buddhisten als Tibeter aus Tibet das große Kalachakra-Ritual mit dem Dalai Lama im nordindischen Ladakh.

  • Die Reisebeschränkungen stellen das Überleben des tibetischen Buddhismus infrage, da sie es Mönchen und Nonnen nahezu unmöglich machen, zu ihren im Exil lebenden religiösen Lehrern zu reisen. Für diese wiederum ist es ausgesprochen schwierig, die Erlaubnis zu erhalten, innerhalb Tibets zu reisen.

Die diskriminierende Praxis der Ausstellung von Reisepässen verletzt nach Einschätzung der ICT das Recht der Tibeter auf Reisefreiheit. Es stellt zudem eine Form verbotener Kollektivbestrafung dar, wenn Menschen die Reisedokumente verweigert werden, weil es sich bei ihnen um Freunde oder Angehörige politischer Gefangener handelt oder wenn sie wegen ihres Protests anderweitig ins Visier der Behörden geraten sind. Offiziell bezeichnet Peking die Tibeter als normale Bürger der Volksrepublik China. Tatsächlich aber werden sie deutlich anders behandelt als Han-Chinesen. Offensichtlich gelten hier doppelte Standards. Unseren englischsprachigen ICT-Bericht "A Policy Alienating Tibetans" können Sie hier herunterladen.

Kicken für Tibet

Charmantere Botschafterinnen als das Team von „Tibet Women’s Soccer“ kann sich Tibet kaum wünschen. Sieben Spielerinnen samt Trainer und Managerin waren aus Indien nach Berlin gekommen, um beim internationalen Frauenfußballturnier "Discover Football" die tibetischen Farben hochzuhalten. Und das im Wortsinn: Tatsächlich präsentierten die Spielerinnen bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit eine Tibet-Fahne. Ob bei der Eröffnung in Gegenwart des Bundesinnenministers oder vor dem Kanzleramt, das die Teilnehmerinnen des Turniers besuchen durften – inklusive Fototermin mit Angela Merkel.
Für ICT signierte das Team eine Reihe von Trikots, die wir unter unseren Facebook-Freunden verlosen konnten. Bilder vom Signieren der Hemden und der Auslosung der Gewinner finden Sie auf unserer Seite auf Facebook.
Die Berlin-Reise des Teams fand auch ein reges Medienecho: „Tibetische Fußballerinnen machen Geschichte“, schrieb besipielsweise "Voice of America" (VOA). Der Artikel berichtete von dem Zusammentreffen der tibetischen Spielerinnen mit einem Team aus Shanghai. In Berlin spielten einige der Tibeterinnen und einige Chinesinnen gar in derselben Mannschaft zusammen – wunderbarerweise gewannen sie am Ende auch noch das Turnier. In den VOA-Bericht eingebettet findet sich auch ein sehr anrührendes Video der ersten Begegnung der beiden Teams zu Beginn des Turniers.

Dalai Lama-Briefmarke

Diese Briefmarke ist etwas ganz Besonderes: Zum 80. Geburtstag des Dalai Lama würdigt die International Campaign for Tibet das geistliche Oberhaupt der Tibeter mit einer eigens in Auftrag gegebenen Briefmarke. Diese ist exklusiv nur bei ICT erhältlich, nicht hingegen im normalen Verkauf der Deutschen Post.
Die Marke im Wert von 62 Cent kann für Standardbriefe im normalen Briefverkehr genutzt werden – natürlich ist sie aber auch ein heißer Tipp für Sammler! Sie können sie in zwei unterschiedlichen farblichen Ausführungen in unserem Tibet-Shop bestellen. ICT will mit dieser Briefmarke den 80. Geburtstag des Dalai Lama am 6. Juli würdigen will. Dazu ICT-Geschäftsführer Kai Müller: „Der Dalai Lama genießt in Deutschland eine hohe Wertschätzung, nicht zuletzt wegen seines Eintretens für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt. Das wollen wir mit dieser Marke würdigen und freuen uns, sie in Deutschland zur Verfügung stellen zu können.“
Sichern auch Sie sich jetzt Ihre Dalai Lama-Briefmarken aus der limitierten Auflage. Am besten Sie schicken uns eine E-Mail an info(at)savetibet.de und teilen uns mit, wie viele Exemplare sie haben wollen.

Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet

Das Leben von Irmtraut Wäger zeichnet sich durch ihren unermüdlichen Einsatz für Tibet aus. Die Tibeter nennen sie deshalb "Amala", "verehrte Mutter". Mehr als 30 Jahre widmete sich die langjährige Vorsitzende der Deutschen Tibethilfe der Unterstützung tibetischer Flüchtlinge. Von ihrer kleinen Zweizimmerwohnung in München aus sammelte sie Gelder und vermittelte über 5.000 Patenschaften für Kinder, Studenten, Mönche, Nonnen und alte Tibeter. Dort besuchte sie der Dalai Lama im Jahr 2003.

Ihre im Februar erschienene Biographie beschreibt den Lebensweg einer außergewöhnlichen Frau, die für ihr herausragendes Engagement 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde. Im Jahr 2005 erhielt Wäger den „Light of Truth Award“ der International Campaign for Tibet vom Dalai Lama persönlich überreicht. Mit diesem Preis werden Personen ausgezeichnet, die sich auf besondere Weise für Tibet eingesetzt haben.

Unsere Arbeit

Kampagnenarbeit, Hilfsprojekte, politische Arbeit und mehr: Hier finden Sie weitere Informationen über unsere aktive Arbeit für die Menschen in Tibet. Mehr über unsere Arbeit

Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!

Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!

So können Sie helfen!

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende bei unserem Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte und die Selbstbestimmung des tibetischen Volkes.
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So können Sie helfen!

Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden.
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.

ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter

Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden. 
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das
ICT-Video „20 Years ICT“.

„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch

Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.

Missing Voices – prominente Unterstützer jetzt online

Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!

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