Menschenrechtslage offensiv ansprechen!
Nicht nur nach Ansicht der ICT muss die Achtung von internationalen Verpflichtungen im Bereich der Menschenrechte ein zentraler Aspekt der deutsch-chinesischen Beziehungen sein, der nicht hinter handels- und wirtschaftspolitischen Fragen zurückstehen darf. Dies ist die Bundesregierung nicht zuletzt den Menschenrechtsverteidigern in China und Tibet schuldig. Denn es sind gerade Aktivisten und Bürgerrechtsanwälte, die selbst mit Drangsalierungen und willkürlicher Inhaftierung rechnen müssen, wenn sie sich für andere einsetzen. Menschen wie etwa der Rechtsanwalt Jiang Tianyong, der im November 2016 zunächst verschwand und dann von den Behörden wegen des Verdachts der „Aufwiegelung zum Umsturz der Regierung“ unter Hausarrest gestellt wurde.
ICT, AI und ROG kritisieren in ihrem Aufruf an die Kanzlerin auch die weit verbreitete Folter und andere Misshandlungen. Unabhängige Untersuchungen von Foltervorwürfen gibt es nicht, wie etwa im Falle des im Juli 2015 unter ungeklärten Umständen in Haft verstorbenen Tibeters Tenzin Delek Rinpoche deutlich wurde. Die für Folter verantwortlichen Personen können weiterhin damit rechnen, nicht zur Rechenschaft gezogen zu werden. Weitere Themen des Aufrufs sind die drastischen Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit sowie die von besonders starker Repression geprägte Lage von Tibetern und Uiguren. Ablesen lässt sich dies etwa am Fall des Tibeters Tashi Wangchuk, der im Januar 2016 inhaftiert und wegen „Anstiftung zum Separatismus" angeklagt wurde, weil er sich für Unterricht in tibetischer Sprache eingesetzt und dazu der New York Times ein Interview gegeben hatte. Schauen Sie sich dazu auch unser kurzes Youtube-
Tiefes Misstrauen
Keiner soll es wissen
Wie berichtet, setzte sich tibetischen Quellen zufolge der junge tibetische Mönch Jamyang Losel am 19. Mai im nordosttibetischen Landkreis Chentsa selbst in Brand, er soll seinen Verletzungen erlegen sein. Damit stieg die Zahl der Selbstverbrennungen in Tibet und China auf 150 seit dem Jahr 2009. Wie es weiter heißt, habe die Polizei seinen Leichnam vom Ort des Geschehens weggebracht und sich geweigert, diesen der Familie auszuhändigen. Im Fall von Chagdor Kyab, der sich am 2. Mai nahe dem Kloster Bora selbst anzündete, wurden daraufhin seine Familienangehörigen festgenommen.
Lage der Tibeter „höchst problematisch”
In bemerkenswerter Offenheit listet der Sonderberichterstatter eine Reihe von Versuchen der chinesischen Behörden auf, seine Untersuchungsmission in China zu unterminieren. Dazu zählten Einschüchterung und Repressalien gegen Vertreter der Zivilgesellschaft sowie die komplette Überwachung all seiner Schritte, was dazu geführt habe, dass die Treffen mit seinen Gesprächspartnern zum überwiegenden Teil ohne ein Mindestmaß an Freiheit und Vertraulichkeit geführt werden mussten. Alstons Bericht, der eine große Bandbreite von Themen mit Armutsbezug in der Volksrepublik China abdeckt, soll auf der kommenden Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf diskutiert werden. Lesen Sie mehr darüber in einer
Happy Birthday, Dalai Lama!
Am 6. Juli wird der Dalai Lama seinen 82. Geburtstag feiern und soviel ist jetzt schon klar: Die Zahl derer, die es schafft, ihm persönlich zu gratulieren, wird erheblich geringer sein, als die Zahl derer, die an diesem Tag gerne in seiner Nähe wären. Daher haben wir uns – wie auch schon in den vergangenen Jahren“>Glückwunschseite im Internet, um sie dann an den Dalai Lama weiterzuleiten. Geben sie dort Ihre individuellen Geburtstagsgrüße ein, die Seite ist schon freigeschaltet.
An dieser Stelle noch ein kleiner Tipp: Wir empfehlen, Ihre Grußbotschaften mit einem Bild anzureichern, denn ein Bild sagt häufig mehr als 1000 Worte. Wie das technisch geht? Gehen Sie auf unsere Glückwunschseite und klicken Sie auf „Schreibe Deine Nachricht“. Dann öffnet sich das Nachrichtenfenster. Routinemäßig ist die Seite so eingestellt, dass Sie eine Text-Nachricht verfassen können. Das erkennen Sie an dem Wort „Text“ in dem Kästchen links oben. Wenn Sie nun auf das kleine Dreieck rechts daneben klicken, öffnen sich weitere Möglichkeiten, unter anderem „Foto“. Ein Klick darauf verändert das Fenster so, dass Sie ein zuvor ausgewähltes Bild von Ihrem Rechner hochladen können. In dem Feld darunter haben Sie zusätzlich die Möglichkeit, eine Textbotschaft hinzuzufügen. Viel Spaß bei Ihren Foto-Glückwünschen an den Dalai Lama!
Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet
Das Leben von Irmtraut Wäger zeichnet sich durch ihren unermüdlichen Einsatz für Tibet aus. Die Tibeter nennen sie deshalb "Amala", "verehrte Mutter". Mehr als 30 Jahre widmete sich die langjährige Vorsitzende der Deutschen Tibethilfe der Unterstützung tibetischer Flüchtlinge. Von ihrer kleinen Zweizimmerwohnung in München aus sammelte sie Gelder und vermittelte über 5.000 Patenschaften für Kinder, Studenten, Mönche, Nonnen und alte Tibeter. Dort besuchte sie der Dalai Lama im Jahr 2003.
Ihre im Februar erschienene Biographie beschreibt den Lebensweg einer außergewöhnlichen Frau, die für ihr herausragendes Engagement 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde. Im Jahr 2005 erhielt Wäger den „Light of Truth Award“ der International Campaign for Tibet vom Dalai Lama persönlich überreicht. Mit diesem Preis werden Personen ausgezeichnet, die sich auf besondere Weise für Tibet eingesetzt haben.
Unsere Arbeit
Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!
Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!
So können Sie helfen!
ONLINE SPENDEN
So können Sie helfen!
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
ICT-Video „20 Years ICT“.