Affront aus Peking
Aus Sicht der ICT sind die Erpressungs- und Einschüchterungsversuche der chinesischen Botschaft symptomatisch für den Versuch Pekings, Kritik an der besorgniserregenden Menschenrechtslage in Tibet systematisch zu unterbinden. Die chinesische Regierung zeigt damit, dass sie nicht bereit ist, in einen echten Dialog über gravierende Menschenrechtsprobleme in ihrem Land einzutreten. Wie Brand ergeht es zahlreichen Menschenrechtsexperten der Vereinten Nationen, denen seit Jahren die Einreise nach China verwehrt wird. Menschenrechte aber sind keine inneren Angelegenheiten eines Staates. Peking muss daher die Kritik aushalten und zum Anlass nehmen, die verheerende Menschenrechtslage in China und insbesondere auch in Tibet zu verbessern. Dass die chinesische Regierung nunmehr offenbar versucht, auf Berichte und Meinungsäußerungen eines Ausschussvorsitzenden des Deutschen Bundestags mit Einschüchterung und Erpressung einzuwirken, stellt aus ICT-Sicht eine neue Qualität dar. Daraus gilt es Konsequenzen zu ziehen. Die Politik sollte sich insgesamt die Frage stellen, ob die inakzeptablen Übergriffe der chinesischen Regierung letztlich nicht auch Ergebnis einer zu vorsichtigen Menschenrechtspolitik gegenüber Peking sind. Die chinesische Regierung nimmt erkennbar nur diejenigen ernst, die ihre Positionen beharrlich und mit Nachdruck vertreten. Weitere Informationen finden sie hier auf unserer Webseite. Ebenfalls lesenswert ist ein Kommentar von ICT-Geschäftsführer Kai Müller in der renommierten japanischen Zeitschrift „The Diplomat“. China versuche, seine Zensurbestimmungen in alle Welt zu exportieren und verlange von Europa zu den chinesischen Menschenrechtsverletzungen zu schweigen, so seine Analyse. Die deutsche Politik müsse eine klare Haltung gegenüber Peking entwickeln, nach dem Affront den sich die chinesische Regierung mit der Visumsverweigerung für Michael Brand geleistet hat.
Protest am heiligen Berg
An der Einfahrt zum Minengelände hatten sich im November 2012 zwei Tibeter selbst angezündet und waren an ihren Verletzungen gestorben. Nach Auskunft des Tibetischen Zentrums für Demokratie und Menschenrechte (TCHRD) galt ihr Protest zumindest n einem der beiden Fälle explizit den durch den Goldabbau verursachten Schäden. Lesen Sie mehr in unserem aktuellen Bericht "Tibetans in Amchok protest mining project at holy Gong-ngon Lari mountain".
Schlag gegen Zivilgesellschaft
Es ist davon auszugehen, dass unter den neuen Gegebenheiten viele ausländische Nichtregierungsorganisationen und Einrichtungen ihre Arbeit in China werden einstellen müssen. Diejenigen, die sich in einem Graubereich möglicherweise zulässiger Tätigkeiten befinden, sollten für sich „rote Linien“ definieren, im Interesse der Wahrung ihrer eigenen Integrität und Glaubwürdigkeit. Sie sollten sich fragen, inwieweit sie sich den Regelungen eines autoritären Staates unterwerfen wollen, die dem eigenen Selbstverständnis fundamental widersprechen. Und ob ihr Bleiben dazu beitragen würde, die rückwärtsgewandte Politik Xi Jinpings zu zementieren. Nicht zuletzt aber werden sie sich fragen müssen, ob nicht auch ihr eigenes, bisweilen nachgiebiges Verhalten die chinesische Politik dazu ermutigt hat, die Schrauben weiter anzuziehen. Lesen Sie mehr dazu in unserem „Tibet-China-Blog“.
Unbarmherzig
Human Rights Watch hat 479 Fälle untersucht, die sich glaubhaft verifizieren ließen – in Tibet oft mit besonderen Schwierigkeiten verbunden, da die Behörden die Kommunikationsnetze streng überwachen und unabhängige Beobachter keinen Zutritt zur Region erhalten. Alle dem Bericht zugrunde liegenden Tibeterinnen und Tibeter wurden im Berichtszeitraum 2013 bis 2015 wegen „politischer Vergehen“ festgenommen oder angeklagt. Sie stehen beispielhaft für eine mutmaßlich weit größere Gesamtzahl Betroffener. Im Falle einer Verurteilung betrug die Haftstrafe durchschnittlich 5,7 Jahre. Häufig erfolgten die Urteile aufgrund von Vergehen, die in früheren Jahren als minder schwer galten oder nicht als politisch sensibel eingeschätzt wurden. Die Verurteilten entstammten häufig Gesellschaftsschichten, die früher nicht durch Protest aufgefallen waren. Waren noch in den 1980er Jahren 90 Prozent der politischen Häftlinge Mönche oder Nonnen, lag ihr Anteil an den untersuchten 479 Fällen bei lediglich noch 40 Prozent. Lesen Sie
Daumendrücken für Spenden-EM!
Konkret sieht die Zusage folgendermaßen aus:
1% Aufstockung für die EM-Teilnahme und Ausscheiden in der Vorrunde
3% Aufstockung bei Erreichen des Achtelfinales
6% Aufstockung bei Erreichen des Viertelfinales
9% Aufstockung bei Erreichen des Halbfinales
12% Aufstockung bei Erreichen des Finales
15% Aufstockung wenn Deutschland Europameister wird.
Hier geht es zur
Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet
Das Leben von Irmtraut Wäger zeichnet sich durch ihren unermüdlichen Einsatz für Tibet aus. Die Tibeter nennen sie deshalb "Amala", "verehrte Mutter". Mehr als 30 Jahre widmete sich die langjährige Vorsitzende der Deutschen Tibethilfe der Unterstützung tibetischer Flüchtlinge. Von ihrer kleinen Zweizimmerwohnung in München aus sammelte sie Gelder und vermittelte über 5.000 Patenschaften für Kinder, Studenten, Mönche, Nonnen und alte Tibeter. Dort besuchte sie der Dalai Lama im Jahr 2003.
Ihre im Februar erschienene Biographie beschreibt den Lebensweg einer außergewöhnlichen Frau, die für ihr herausragendes Engagement 1986 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt wurde. Im Jahr 2005 erhielt Wäger den „Light of Truth Award“ der International Campaign for Tibet vom Dalai Lama persönlich überreicht. Mit diesem Preis werden Personen ausgezeichnet, die sich auf besondere Weise für Tibet eingesetzt haben.
Unsere Arbeit
Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!
Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!
So können Sie helfen!
ONLINE SPENDEN
So können Sie helfen!
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
ICT-Video „20 Years ICT“.