„Freiheit für den Panchen Lama!“

„Happy Birthday, Panchen Lama!“ hieß es am 25. April auf unserer Seite auf Facebook. Und unsere ICT-Kollegen in den Niederlanden  und in Belgien fragten an diesem Tag laut und öffentlich „Wo ist der Panchen Lama?“. Denn am 25. April feierte Gedhun Choekyi Nyima seinen 29. Geburtstag. Leider jedoch weiß außer den chinesischen Behörden niemand, wo er ihn beging, wurde doch der 11. Panchen Lama bereits als kleiner Junge von diesen entführt und wird seitdem an einem unbekannten Ort festgehalten.
Ein Zeichen der Hoffnung kam vom Dalai Lama: Gedhun Choekyi Nyima sei am Leben und erhalte verlässlichen Informationen zufolge „eine normale Ausbildung“. Dies sagte er zu Journalisten, die ihn am Geburtstag des 11. Panchen Lama auf diesen angesprochen hatten. Mehr dazu finden Sie auf der Internetseite der tibetischen Exilregierung.
Ermutigend auch dies: Die US-Regierung gedachte des Geburtstags des Panchen Lama Gedhun Choekyi Nyima und forderte von Peking nicht nur die sofortige Freilassung des seit fast 23 Jahren „Verschwundenen“, sondern zeigte sich auch besorgt über die anhaltenden Schritte der chinesischen Behörden, „die religiöse, sprachliche und kulturelle Identität der Tibeter zu eliminieren“. Als Beispiel wurde die Zerstörung religiöser Gemeinschaften etwa in den buddhistischen Studienzentren Larung Gar und Yachen Gar angeführt. Weitere Einzelheiten finden Sie in einem Bericht unserer US-Kollegen.
Auch mehr als 20 Jahre nach seiner Entführung fordert die International Campaign for Tibet weiterhin die Freilassung des Panchen Lama. Die Führung in Peking muss Gendun Choekyi Nyima endlich gestatten, Kontakt mit der Außenwelt aufzunehmen und sich frei zu bewegen. Er selbst soll frei entscheiden, wie er sein Leben führen will.

Hunderte Mönche zwangsweise „geprüft“

Dass es in Tibet und China um die Religionsfreiheit nicht gut steht, ist leider nichts Neues. In ihrem Versuch der vollständigen Kontrolle und Überwachung des tibetischen Buddhismus drehen die chinesischen Behörden die Schrauben beständig weiter an. So wurden unlängst hunderte Mönche gezwungen, „Prüfungen“ über ihre „Kenntnis der chinesischen Gesetze“ abzulegen. Den Anfang machte bereits im März das berühmte Kloster Sera bei Lhasa. Wie chinesische Propagandamedien berichteten, hätten alleine in Sera mehr als 400 Mönche an der „Prüfung“ teilgenommen. Inhaltlich sei es um die „Verfassung der Volksrepublik China“ sowie die „Vorschriften für religiöse Angelegenheiten“ gegangen. Ähnliche Prüfungen seien für alle Klöster in Tibet vorgesehen. Die Prüfungen dienten übrigens „der Förderung eines rechtlichen Einfühlungsvermögens der Mönche und damit auch der Förderung der Verbreitung des Lamaismus“, so die zynisch anmutende Formulierung.
In einer Stellungnahme zur Bundestagsdebatte über den Bericht der Bundesregierung zur weltweiten Lage der Religions- und Weltanschauungsfreiheit wies ICT auf die Bedrohung der Religionsfreiheit durch autoritär regierte Staaten wie der Volksrepublik China hin. „Die chinesische Regierung erhebt den Anspruch totaler Kontrolle über alle Religionsgemeinschaften, gleich, ob es sich dabei um tibetische Buddhisten, Christen oder uigurische Muslime handelt und verstößt damit systematisch und massiv gegen internationale Menschenrechtsstandards. Religion habe im Dienst der von der Kommunistischen Partei vertretenen Ideologie zu stehen, die im Falle Tibets beispielsweise die so genannte ‚patriotische Erziehung‘ von buddhistischen Geistlichen, die lückenlose Überwachung durch die Behörden und weitreichende Einmischung in die Selbstorganisation des tibetischen Buddhismus vorsieht“, so unsere Stellungnahme, die Sie hier in voller Länge nachlesen können.

Jetzt Online-Petition unterzeichnen!

China ist kein normaler Partner!“ Wer mit offenen Augen das Weltgeschehen verfolgt, kommt an diesem Befund nicht vorbei. Immer deutlicher werden die Versuche der chinesischen Regierung, die Welt aggressiv nach ihrem Vorbild zu gestalten und dafür die bestehenden Spielregeln mal zu unterlaufen, mal grob gegen sie zu verstoßen. Von ausländischen Unternehmen wie auch Regierungen wird Willfährigkeit eingefordert. Alles, was Pekings absoluten Machtanspruch in Frage stellen könnte, wird unerbittlich bekämpft. Dies geschieht nicht nur mit den Mitteln der Politik. Da die chinesische Regierung – direkt oder indirekt – auch die Wirtschaft des Landes kontrolliert, kann sie die darin liegenden Machtmöglichkeiten skrupellos ausnutzen. Im Gegensatz zu demokratischen Staaten kann ihr dabei auch keine unabhängige Justiz in den Arm fallen.
Dagegen hilft nur Einigkeit und Entschlossenheit. Und als Grundlage dafür ein nüchterner Blick auf die Fakten, nämlich die schlichte Erkenntnis, es bei China nicht mit einem normalen Partner zu tun zu haben. Bitte unterstützen Sie daher unseren Appell an die Bundesregierung! Unterzeichnen Sie heute noch unsere Online-Petition an das Außenministerium. Und geben Sie diese Information bitte auch an Ihre Freunde und Bekannten weiter.
Denn Deutschlands Außenpolitik muss auf den Werten unseres Gemeinwesens aufbauen. Das Grundgesetz fordert ein klares Bekenntnis zu den Menschenrechten als „Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft“. Unser Appell an die Bundesregierung ruft diese daher dazu auf, mit Nachdruck auf die eklatanten menschenrechtspolitischen Defizite in China und Tibet hinzuweisen. Zusätzlich können Sie übrigens auch weiterhin kostenlos Aktionspostkarten bei uns anfordern. Bitte senden Sie uns dazu entweder eine E-Mail an info@savetibet.de oder rufen Sie uns einfach unter der Nummer 030/ 2787 9086 in unserem Berliner Büro an.

Mit Politikern zum Dalai Lama

Vielleicht ist es gerade in Zeiten, in denen ein unschuldiges Dalai Lama-Zitat auf Instagram mächtige Konzernlenker dazu bringen kann, sich vor Peking in den Staub zu werfen, wichtiger denn je, das geistliche Oberhaupt der Tibeter persönlich aufzusuchen. Und vielleicht sollten auch europäische Politiker öfter einmal über eine Reise nach Dharamsala oder ein Treffen mit dem Dalai Lama während eines Besuchs hierzulande nachdenken. Denn jeder Besuch und jedes Treffen setzen ein wichtiges Signal. Sie machen deutlich, dass eine friedliche und tragfähige Lösung der Tibet-Frage nur im Einvernehmen mit den Tibetern gefunden werden kann. Und nicht mit Unterdrückung, Streit und Drohungen.
Insofern war es ein wichtiger Besuch, den eine Delegation des US-Kongresses dem Dalai Lama und den demokratisch legitimierten tibetischen Exilinstitutionen abstattete. Drei Tage lang dauerte der Aufenthalt der Kongressabgeordneten Ileana Ros-Lehtinen und Claudia Tenney in Dharamsala. Höhepunkt der Reise dürfte eine Audienz beim Dalai Lama gewesen sein. Zu der Delegation gehörten Mitarbeiter des Auswärtigen Ausschusses des Repräsentantenhauses und der US-Botschaft in Indien. Auch ICT-Präsident Matteo Mecacci war mit nach Dharamsala gereist. Lesen sie mehr über den Besuch in einem detaillierten Bericht unserer US-Kollegen.

Ihr Online-Kauf für Tibet

Vielleicht haben wir Sie durch unseren Newsletter daran erinnert, vielleicht haben Sie den Termin aber auch so längst im Kopf. Am 13. Mai ist jedenfalls Muttertag und wenn Sie zu diesem Anlass Ihrer Mutter ein kleines Geschenk machen wollen, haben wir einen kleinen Vorschlag für Sie: Bestellen Sie Ihr Geschenk online über die Plattform WeCanHelp https://www.wecanhelp.de/tibet/shopsearch. Damit können Sie ganz elegant und ohne Mehrkosten unsere Arbeit für Tibet unterstützen. Ob Blumenversand oder Buch, ob Bahnticket oder Kühlschrank – jeder Einkauf im Netz, der bei WeCanHelp gestartet wurde, bedeutet für uns wertvolle Hilfe. Sehen Sie hier, welche Unternehmen dort vertreten sind. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Neben WeCanHelp gibt es übrigens noch weitere Online-Plattformen, über die Sie uns mit Ihrem Einkauf ohne Extrakosten für Sie selbst helfen können. Schauen Sie sich einfach

Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet

Unsere Arbeit

Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!

Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!

So können Sie helfen!

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende bei unserem Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte und die Selbstbestimmung des tibetischen Volkes.
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So können Sie helfen!

Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden.
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.

ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter

Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden. 
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das
ICT-Video „20 Years ICT“.

„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch

Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.

Missing Voices – prominente Unterstützer jetzt online

Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!

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