30 Jahre im Dienst des tibetischen Volkes
An einer Festveranstaltung aus Anlass des Jubiläums nahmen in Washington auch führende Vertreter des US-Parlaments teil. Neben dem ICT-Vorsitzenden Richard Gere (einen Mitschnitt seiner Rede finden Sie hier) sprachen dabei die Fraktionsvorsitzende der US-Demokraten im Abgeordnetenhaus Nancy Pelosi, die Abgeordneten James P. McGovern (Demokraten) und Ileana Ros-Lehtinen (Republikaner) sowie der Leiter des Office of Tibet Ngodup Tsering. Kein Geringerer als der Dalai Lama persönlich erfreute die Teilnehmer der Feier mit einer Video-Grußbotschaft . Darin dankt er ICT für drei Jahrzehnte „wirkliche Unterstützung der tibetischen Sache“.
Weitere Einzelheiten und den Videolink entnehmen Sie bitte unserem Bericht „ICT Completes 30 Years of Service to the Tibetan People and Receives Video Message of Support from His Holiness the Dalai Lama“. Dort finden Sie auch das Video des Dalai Lama. Ebenfalls lesenswert dürfte ein weiterer Bericht über die Festveranstaltung sein, der zusätzlich einen Abriss über die Höhepunkte unserer Arbeit in den vergangenen drei Jahrzehnten enthält.
Pekinger Machtdemonstration
In diesem Jahr fielen sie auf den Tag genau zusammen mit der massenhaften Präsenz chinesischer Truppen in den großen tibetischen Klöstern, wo die Menschen zusammenkamen, um das Gebetsfest Monlam zu feiern, einen bedeutenden Teil der traditionellen Feierlichkeiten zum tibetischen Neujahrsfest. So strömten etwa mehrere hundert Angehörige der Bewaffneten Volkspolizei über das Gelände des nordosttibetischen Klosters Kumbum, während die Gläubigen dort ihre Gebete verrichten wollten. Auf Beobachter machten die Szenen in Kumbum und anderen bedeutenden Klöstern den Eindruck einer Kriegszone. Ein Video, das wir auf Facebook gepostet haben, vermittelt Ihnen einen guten Eindruck davon. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte unserer Mitteilung.
Wenige Tage vor dem Jahrestag des tibetischen Volksaufstands vom 10. März 1959 setzte sich ein tibetischer Mann in der osttibetischen Präfektur Ngaba (chin.: Aba) selbst in Brand und erlag seinen Verletzungen. Tsekho Tugchak soll in seinen Vierzigern gewesen sein. Er stammte aus der Ortschaft Meeruma. Damit steigt die Zahl der Selbstverbrennungen in Tibet und China seit dem Jahr 2009 auf insgesamt 153. Weitere Informationen finden Sie hier.
„Rote Karte“ für Tibeter
Beobachter gehen davon aus, dass der erst im Januar ernannte indische Außenminister Vijay Gokhale eine wichtige Rolle beim Kurswechsel der Regierung gespielt habe. Gokhale war zuvor Botschafter Indiens in Peking. Allgemein wird vermutet, dass die neue Linie gegenüber den Exiltibetern damit zu tun hat, dass Delhi die zuletzt äußerst angespannten Beziehungen zu Peking verbessern will. Ein Jahr vor den Wahlen benötige Premierminister Narendra Modi wirtschaftliche Erfolge. Die Inder wollten Jobs statt einer Konfrontation mit China. Und dafür hoffe man offenbar auf chinesische Investitionen, heißt es in der „New York Times“.
Ein weiteres Opfer von Delhis neuer Linie ist die eigentlich für Ende April in der indischen Hauptstadt geplante 7. Weltparlamentarierkonferenz zu Tibet, an der auch der Dalai Lama teilnehmen sollte. Nun wurde bekannt, dass das Treffen der Tibetfreunde unter den Abgeordneten zahlreicher Volksvertretungen aus aller Welt nicht wie geplant stattfinden wird. Die indische Regierung wolle aus Rücksicht auf ihre Beziehungen zu Peking eine solche Konferenz nicht unterstützen, so die Zeitung „The Hindu”. Demnach seien in Kürze zwei hochrangige indisch-chinesische Treffen geplant, eine Tibet-Konferenz in Delhi scheint deshalb im Moment nicht ins Konzept der Regierung Modi zu passen.
Wie grundlegend der Wandel der indischen Haltung zu Tibet ausfallen wird, muss die Zukunft weisen. Immerhin musste die „Thank You India“-Veranstaltung in Dharamsala schließlich doch nicht ganz ohne indische Politprominenz auskommen. An der Feier nahmen mehr als 4.000 Menschen teil, unter ihnen der Dalai Lama und die gesamte Spitze der tibetischen Exilregierung sowie eine Reihe indischer Politiker, darunter auch ein Mitglied der indischen Regierung, Dr Mahesh Sharma, Staatsminister für Kultur, Tourismus und Zivilluftfahrt. Einzelheiten finden Sie hier.
„Zutiefst besorgt“
In der Stellungnahme Deutschlands hieß es, man sei „zutiefst besorgt über Chinas weit verbreitete Rechtsverletzungen, darunter Verletzungen der Religionsfreiheit, der Meinungsfreiheit und der Vereinigungsfreiheit sowie des Rechts auf ein faires Verfahren, das sich in der geheimen Haftform ‚Wohnüberwachung an einem bestimmten Ort‘ ausdrückt. Wir fordern China auf, unverzüglich alle Menschenrechtsverteidiger freizulassen, darunter Yu Wensheng, Li Yuhan, Jiang Tianyong, Wang Quanzhang, Wu Gan, Liu Feiyue, Huang Qi, Lu Yuyu, Tashi Wangchuk, Ilham Tohti und den EU-Bürger Gui Minhai.“ Zudem solle China Besuche von UN-Sondervertretern zulassen, und dies auch in tibetischen und uigurischen Gebieten.
Auch eine Mitarbeiterin von ICT hatte die Gelegenheit, in Genf über die dramatische Verschlechterung der Menschenrechtslage in Tibet seit 2008 zu sprechen. Für die „Helsinki Foundation for Human Rights“ (HFHR) wertete Mélanie Blondelle aus dem Brüsseler ICT-Büro die anhaltende Serie von Selbstverbrennungen in Tibet als „klaren Beleg“ für Pekings Missachtung der fundamentalen Rechte und Freiheiten der tibetischen Bevölkerung. Blondelle forderte die Ratsmitglieder auf, Chinas Menschenrechtsverletzungen in Tibet klar zu benennen. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte unserer Mitteilung.
Laufen für Tibet!
Bereits seit mehreren Jahren nutzen Läuferinnen und Läufer die Möglichkeit, mit ihrem sportlichen Einsatz zugleich für die Menschenrechte in Tibet einzutreten. Unsere Kampagne
Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet
Unsere Arbeit
Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!
Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!
So können Sie helfen!
ONLINE SPENDEN
So können Sie helfen!
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
ICT-Video „20 Years ICT“.