Ausstrahlung bis nach Tibet
Die chinesischen Behörden reagierten darauf, indem sie in einigen Teilen Tibets religiöse Aktivitäten in Zusammenhang mit dem Kalachakra unter Strafandrohung stellten. Dennoch kamen die Menschen in Tibet zusammen, um beispielsweise in ihren Privathäusern gemeinsam Mantras zu rezitieren und zu beten. Ein beeindruckendes Zeichen der Verbundenheit mit dem Kalachakra wurde aus Lhasa bekannt. So versammelten sich an einem gewöhnlichen Abend während des Kalachakra außergewöhnlich viele Tibeter vor dem Jokhang-Tempel zum Gebet. Ein Unterstützung bekamen sie über das Internet. Denn die Botschaft des Dalai Lama gelangte mithilfe moderner Technik auch nach Tibet und China. So organisierte die tibetische Exilregierung ein Live-Streaming vom Kalachakra in Bodhgaya“>Video der tibetischen Exilregierung. Einen guten Eindruck vom Kalachakra selbst können Sie sich übrigens auf der Webseite des Dalai Lama verschaffen, wo zahlreiche Bildergalerien eingestellt wurden.
Unerwünschte Publizität
Weil er sich in einem Interview mit der „New York Times“ kritisch über die chinesische Kultur- und Bildungspolitik in Tibet geäußert hatte, droht dem 31-jährigen Tibeter Tashi Wangchuk nach Angaben seines Anwalts die Eröffnung eines Gerichtsverfahrens, das zu einer langen Haftstrafe führen könnte. Wangchuk, der bis zu seiner Verhaftung am 27. Januar 2016 ein Ladengeschäft in der tibetischen Stadt Jyekundo in der Tibetisch Autonomen Präfektur Yushu in der Provinz Qinghai betrieb, war von der „New York Times“ im November 2015 interviewt und umfassend porträtiert worden. Einem auf der Webseite der Zeitung veröffentlichten Video zufolge hatte er unter anderem versucht, die örtlichen Behörden per Gerichtsklage auf tibetischsprachigen Unterricht in den Schulen zu verpflichten. Tashi Wangchuk wird vorgeworfen, zu „Separatismus“ angestiftet zu haben, obwohl keinerlei entsprechende Aktivitäten Wangchuks bekannt sind. Tatsächlich hatte er sich für eine größere regionale Autonomie Tibets insbesondere hinsichtlich der Sprachpolitik innerhalb der Volksrepublik China ausgesprochen. Wie Wangchuks chinesischer Anwalt Liang Xiaojun betonte, gehe es seinem Mandanten „alleine um den Erhalt der tibetischen Kultur“. Eine offizielle Anklageschrift gegen Wangchuk wurde von den Behörden dem Vernehmen nach bis jetzt nicht öffentlich gemacht.
ICT fordert die sofortige Freilassung Tashi Wangchuks, der gegenwärtig in einem Gefängnis in Jyekundo festgehalten wird. Tashi Wangchuk ist nichts vorzuwerfen, was eine Inhaftierung oder gar Anklage wegen „Separatismus“ rechtfertige. Er muss daher umgehend freigelassen werden. Hinzu kommt ein weiterer wichtiger Aspekt. So ist der Fall von Tashi Wangchuk auch ein Anschlag auf die Pressefreiheit. Denn er sitzt heute nicht zuletzt deswegen im Gefängnis, weil er einer renommierten westlichen Zeitung ein Interview gegeben hat. So soll eine unabhängige Berichterstattung aus Tibet um jeden Preis unterbunden werden. Damit einher geht auch eine unmissverständliche Drohung an die tibetische Bevölkerung: Wer offen mit westlichen Medien spricht, riskiert es, seine Existenz zu verlieren und für lange Jahre im Gefängnis zu verschwinden. Nach Einschätzung der ICT soll an Tashi Wangchuk ein Exempel statuiert werden. Weitere Informationen finden Sie in einer
Forcierte Zerstörung
ICT betrachtet das Vorgehen der chinesischen Behörden als eklatante Verletzung des Rechts auf freie Religionsausübung. Nach wie vor fordern wir daher dazu auf, unsere Larung Gar-Petition an die Adresse der Vereinten Nationen zu unterschreiben. Herzlichen Dank all denjenigen, die schon unterzeichnet haben. Sollten Sie in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis Unterschriften sammeln wollen, schicken wir Ihnen auch gerne kostenlos Aktions-Postkarten zu. Eine E-Mail an
Bloß keine lästigen Zeugen?
Die Botschaft steckt im Bild
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Irmtraut Wäger: Amala – Mein Leben für Tibet
Unsere Arbeit
Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!
Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!
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ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
ICT-Video „20 Years ICT“.
„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch
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