«Ich wünsche
mir ein
freies Tibet!»

Foto: ICT

Tibet-News: Die Welt erinnert sich an Tenzin Delek Rinpoche als einen einflussreichen und respektierten tibetischen Lama. Wie erinnern Sie sich persönlich an Ihren Onkel?

Nyima Lhamo: Mein Onkel Tenzin Delek Rinpoche war ein sehr frommer spiritueller Lehrer. Ich erinnere mich an ihn als einen sehr gütigen und mitfühlenden Menschen, der sich um das Wohlergehen der Mittellosen und die Bildung der tibetischen Kinder kümmerte, besonders der Kinder aus Nomadenfamilien, die sonst keine Chance hatten, eine Schule zu besuchen. Er gab sein Leben für die Bewahrung der tibetischen Sprache und der gewaltfreien und mitfühlenden Kultur Tibets.

Vor fast fünf Jahren konnten Sie erfolgreich nach Indien fliehen. Seitdem setzen Sie sich öffentlich dafür ein, dass die Umstände des Todes Ihres Onkels in chinesischem Gewahrsam aufgeklärt werden.

Dank der internationalen Tibet-Unterstützungsgruppen wie ICT und der zuständigen Abteilung der CTA („Central Tibetan Administration“ – die tibetische Exilregierung in Dharamsala) war ich in der Lage, in vielen internationalen Foren darauf aufmerksam zu machen, wie die chinesischen Behörden meinen Onkel umgebracht haben, während sie ihn zu Unrecht im Gefängnis hielten.

Wie sieht Ihr aktuelles Leben aus?

Derzeit ist mein Leben in der Schwebe: Mein Antrag auf Flüchtlingsstatus in den USA ist noch nicht bestätigt. Ich besuche eine englische Sprachschule und lebe ein einfaches Leben mit einem Stipendium von ICT. Und ich habe keinen Job, um mich selbst zu finanzieren. Aber ich setze mich voll und ganz für den Kampf des tibetischen Volkes für seine Freiheit ein und ich hoffe, dass ich meine Bemühungen verdoppeln kann, sobald ich mich auf Englisch verständigen kann, ohne auf Übersetzer angewiesen zu sein.

ICT arbeitet daran, mehr Aufmerksamkeit auf die chinesischen Menschenrechtsverletzungen in Tibet zu lenken. Was ist Ihre Botschaft an die Tibet-Unterstützer in Deutschland und auf der ganzen Welt?

Ich bedanke mich bei allen Tibet-Unterstützern in Deutschland und auf der ganzen Welt und möchte alle auffordern, eng mit Organisationen wie ICT zusammenzuarbeiten, um die Aufmerksamkeit der Regierungen auf die enormen Menschenrechtsverletzungen in Tibet zu lenken.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft von Tibet?

Ich wünsche mir Freiheit in Tibet, wo die Menschen die Möglichkeit haben, Seine Heiligkeit den Dalai Lama wieder in Tibet willkommen zu heißen und seine Lehren zu empfangen, wo ihr Leben nicht vom chinesischen kommunistischen Regime kontrolliert wird, wo alle gleich sind und in Freiheit und Würde leben.

Nyima Lhamo ist die Nichte des im Sommer 2015 unter ungeklärten Umständen in chinesischer Haft ums Leben gekommenen tibetischen Lamas Tenzin Delek Rinpoche. Dieser hatte nach einem offensichtlich unfairen Gerichtsverfahren knapp 13 Jahre im Gefängnis verbracht, wo er im Juli 2015 unter zweifelhaften Umstanden verstarb. Tenzin Delek Rinpoche hatte sich vor seiner Verhaftung unermüdlich für den Erhalt der tibetischen Kultur und Sprache eingesetzt. Sein Tod sorgte weltweit für Empörung.

Im Juli 2016 gelang Nyima Lhamo die Flucht aus Tibet nach Indien, nachdem sie selbst kurzzeitig in Tibet inhaftiert worden war. Sie sprach unter anderem vor Gremien des Europäischen Parlaments sowie im Rahmen des UNO-Menschenrechtsrates über die Situation in Tibet und den Fall ihres Onkels. In Berlin war sie zu Gast bei einer Sitzung des Tibet-Gesprächskreises im Deutschen Bundestag. Sie wurde außerdem von der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung Bärbel Kofler empfangen. Und auch im ICT-Büro konnten wir sie bereits begrüßen. Mittlerweile lebt Nyima Lhamo in den USA.

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