Tashi Gyal hatte Bilder
des Dalai Lama
auf WeChat geteilt

 

Quelle: tibet.net

Berlin, 24. März 2021. Ein tibetischer Nomade wurde von einem chinesischen Gericht in der nordosttibetischen Präfektur Golog wegen „Anstiftung zum Separatismus“ und „Gefährdung der nationalen Sicherheit“ zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Dies berichtet tibet.net unter Berufung auf eine Meldung der chinesischen Bürgerrechtsorganisation Weiquanwang. Demnach wurde Tashi Gyal am 30. Mai 2020 verhaftet, weil er mehr als fünf Jahre zuvor auf WeChat Bilder und Informationen geteilt hatte, die von den chinesischen Behörden verboten wurden. So soll Tashi Gyal zunächst mehrere Bilder des Dalai Lama auf WeChat gepostet und mit seinen Freunden geteilt haben. Später seien weitere Bilder des Dalai Lama sowie von Sikyong Lobsang Sangay, dem Oberhaupt der tibetischen Exilregierung im nordindischen Dharamsala, und der tibetischen Nationalflagge hinzugekommen. Tashi Gyal habe in seinen Posts die Rückkehr des Dalai Lama nach Tibet und die Unabhängigkeit Tibets gefordert. Er habe dafür viele Likes und Kommentare erhalten.

Am 16. Mai 2020 – mehr als fünf Jahre nach den ersten Internet-Posts – wurde Tashi Gyal von den lokalen Behörden festgenommen und 15 Tage lang verhört, wie die Bürgerrechtsorganisation Weiquanwang berichtet. Am 13. Oktober 2020 schließlich verurteilte das Mittlere Volksgericht der Präfektur Golog Tashi Gyal zu einer einjährigen Haftstrafe, die am 30. Mai 2021 enden soll. Der Prozess fand hinter verschlossenen Türen und offenbar ohne das Wissen seiner Familienmitglieder oder Freunde statt, eine übliche Praxis der chinesischen Behörden in Verfahren gegen Tibeter, die wegen politischer Handlungen angeklagt sind. Daher wurde die Nachricht von der Verurteilung Tashi Gyals erst 10 Monate nach seiner Verhaftung bekannt. Tashi Gyal stammt aus dem Kreis Machen in der Autonomen Tibetischen Präfektur Golog. Er wurde am 24. Mai 1970 geboren, das heißt, er muss auch seinen 51. Geburtstag in chinesischer Haft verbringen.

Wie es dazu kommen konnte, dass Tashi Gyal wegen fünf Jahre alter Internet-Posts zur Rechenschaft gezogen wurde, ist unklar. Allerdings häufen sich in jüngster Zeit Berichte über verschärfte Kontrollen der chinesischen Behörden in Tibet, bei denen es auch zu systematischen Durchsuchungen von Mobiltelefonen kommt.

 

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