Berlin, 23.11.2022. Tibetische Umweltverteidiger werden von den chinesischen Behörden systematisch verfolgt. Die International Campaign for Tibet (ICT) hat deshalb eine Online-Petition an Außenministerin Annalena Baerbock gestartet, die an die Außenministerin appelliert, sich mit Nachdruck insbesondere im Rahmen bilateraler Klima- und Umweltdialoge mit China für die Freilassung tibetischer Umweltverteidiger einzusetzen. Zentral ist dabei die Beachtung umfassender Mitwirkungsrechte der Bevölkerung in Tibet bei der Planung und Umsetzung von Entwicklungs-, Umwelt- und Infrastrukturprojekten.
Ein im Juni 2022 veröffentlichter ICT-Bericht dokumentiert insgesamt 50 Fälle tibetischer Umweltverteidiger, die seit 2008 verfolgt wurden, lange Haftstrafen erhalten haben und häufig Folter und Misshandlung erleiden.
„Die Verfolgung tibetischer Umweltverteidiger durch die chinesische Regierung ist zutiefst besorgniserregend. Tibeter spielen eine zentrale Rolle beim Schutz von Umwelt und Klima in Tibet. Ihr Wissen und ihre Erfahrung im Umgang mit dem sensiblen Ökosystem Tibets sind unverzichtbar. Sie müssen daher gehört werden und die internationale Gemeinschaft muss für ihre Rechte eintreten. Das gehört zum Dialog mit China über Klima und Umwelt und sollte auch aus der neuen China-Strategie der Bundesregierung abzuleiten sein“, so ICT-Geschäftsführer Kai Müller.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat die chinesische Regierung ihre zerstörerische Politik in Tibet weiter forciert. Der ungehemmte Ausbau von Bergbau-, Energie-, Infrastruktur- und Urbanisierungsprojekten bedroht das einzigartige Ökosystem Tibets. Obwohl Tibeter in einer der unfreiesten Region der Welt leben, wo sie mit systematischen Einschränkungen ihrer Rechte und schweren Strafen rechnen müssen, protestieren sie immer wieder gegen die Zerstörung ihres Landes, die rücksichtslose Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die Bedrohung ihrer traditionellen Lebensweise.
Die Online-Petition kann unter folgendem Link unterzeichnet werden:
https://savetibet.de/unsere-arbeit/petition-freiheit-fuer-tibetische-umweltverteidiger/
Pressekontakt:
Telis Koukoullis
Pressereferent
Tel.: +49 (0) 30 27 87 90 86
E-Mail: telis.koukoullis(at)savetibet.de
Twitter: @savetibet
International Campaign for Tibet Deutschland e.V.
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Die International Campaign for Tibet (ICT) setzt sich als weltweit größte Tibet-Organisation seit 30 Jahren für die Wahrung der Menschenrechte und das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes ein. ICT unterhält Büros in Washington, D.C., Amsterdam, Brüssel und Berlin sowie ein Rechercheteam in Dharamsala, Indien.