ICT-Kinderdorfprojekt beim RTL-Spendenmarathon
Und die können sich sehen lassen. Mit den Geldern aus dem Spendenmarathon von 2007 und den Mitteln unserer ICT-Spender wurde nicht nur ein neues Unterkunftsgebäude für insgesamt 130 Kinder gebaut und ausgestattet. Ebenfalls neu entstanden ist ein Gesundheitszentrum, das es nun erstmals möglich macht, kranke Kinder voneinander getrennt unterzubringen, beispielsweise bei Verdacht auf Tuberkulose oder andere ansteckende Krankheiten ein unschätzbarer Vorteil. Zudem konnten neue Angestelltenunterkünfte errichtet werden, sowie eine überdachte Multifunktionsfläche, auf der die Kinder ihre Mahlzeiten einnehmen, aber auch zum Beispiel Basketball spielen können.
Die Tibetischen Kinderdörfer, auf Englisch Tibetan Children’s Villages (TCV), wurden bereits im ersten Jahr nach der Flucht des Dalai Lama und Zehntausender Tibeter ins indische Exil gegründet. Ende Oktober konnten sie in Dharamsala ihren 50. Geburtstag feiern. Mehr als 5.000 Menschen, unter ihnen der Dalai Lama und Vertreter der tibetischen Exilinstitutionen, waren zu dem Festakt erschienen. In seiner Festansprache unterstrich das geistliche Oberhaupt der Tibeter die Bedeutung der Erziehung für die Bewahrung der tibetischen Kultur. Gleichzeitig müssten die Schüler jedoch auch fit gemacht werden für die Anforderungen des 21. Jahrhunderts, so der Dalai Lama.
Hannes Jaenicke jedenfalls zeigte sich begeistert von dem großen Engagement der Mitarbeiter des Kinderdorfs in Suja, die alles in ihrer Kraft stehende unternehmen würden, um ihre einzigartige Kultur zu bewahren und den Flüchtlingskindern eine sichere und lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Ohne weitere Unterstützung von außen wird dies aber kaum gelingen können. Denn weiterhin unternehmen hunderte tibetischer Kinder jedes Jahr die gefährliche Flucht über den Hauptkamm des Himalajagebirges, um in Indien eine Erziehung und Ausbildung in Freiheit genießen zu können.
Die International Campaign for Tibet ist dankbar über die großzügige Unterstützung durch die Stiftung RTL. Sehr herzlich wollen wir uns darüber hinaus bei allen Spenderinnen und Spendern der International Campaign for Tibet bedanken, die unsere Arbeit und damit auch dieses wichtige Projekt möglich gemacht haben. Und unser Projekt geht weiter: Wir bitten Sie daher, uns mit Ihrer Spende weiterhin zu unterstützen.
Massenproteste gegen Verdrängung des Tibetischen aus den Lehrplänen
Hintergrund der Massenproteste ist die geplante Umsetzung einer neuen Bildungspolitik, die den Unterricht in tibetischer Sprache einschränken soll. Offenbar soll das Tibetische zukünftig nur noch als reiner Sprachunterricht stattfinden, jeglicher Fachunterricht hingegen auf Mandarin. Beobachter werten dies als Beleg für die fortschreitende Marginalisierung der tibetischen Kultur, die sich insbesondere im Bildungswesen manifestiere.
Wie erst nach Abflauen des öffentlichen Protests bekannt wurde, war diesem eine Konferenz in Rebkong (chin.: Tongren) vorausgegangen, in deren Anschluss tibetische Grund- und Mittelschullehrer ein Schreiben an die staatlichen Behörden verfasst hatten, in dem die Beibehaltung der tibetischen Sprache als Medium für den Fachunterricht verlangt wurde. Mehrere hundert Lehrer und Schüler unterzeichneten in der Folge dieses Schreiben. Einen englischsprachigen Bericht der ICT über diese Petition mit zusätzlichen Hintergrundinformationen finden Sie hier.
Schreiben Sie Herrn Westerwelle!
So lautet Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von den Vereinten Nationen in Paris verkündet wurde. Heute, 62 Jahre später, ist die Meinungsfreiheit immer noch in vielen Teilen der Welt nicht verwirklicht, selbst in demokratischen Rechtsstaaten gibt es immer wieder Versuche, sie einzuschränken. Umso mehr gilt dies für die Volksrepublik China in Gänze und dort speziell für Tibet. Aktuell liegt China auf dem beschämenden Platz 171 (von insgesamt 178) der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“. Und auch in der Fallliste des „Writers in Prison“-Komitees der Schriftstellervereinigung PEN ist dem Land eines der ausführlichsten Kapitel gewidmet.
Die International Campaign for Tibet (ICT) hat deshalb eine bundesweite Petition für mehr Meinungsfreiheit in Tibet gestartet. Unter Bezugnahme auf den zitierten Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, fordert ICT dazu auf, Postkarten an Bundesaußenminister Guido Westerwelle zu schicken, in denen beispielhaft an das Schicksal des Umweltschützers Karma Samdrup und des Dokumentarfilmers Dhondup Wangchen erinnert wird, die alleine deshalb zu langen Haftstrafen verurteilt wurden, weil sie friedlich ihr Recht auf freie Meinungsäußerung in Anspruch genommen hatten. Im Text wird der Bundesaußenminister aufgefordert, sich mit Nachdruck für die Freilassung all jener Tibeter einzusetzen, die sich allein aufgrund ihrer friedlichen Meinungsäußerung in Haft befinden. Ziel der Aktion ist es, möglichst viele Menschen in ganz Deutschland dazu zu bewegen, sich in diesem Sinne an das Auswärtige Amt zu wenden. Wenn diese Petition viel Unterstützung erfährt, werden das Auswärtige Amt und die Bundesregierung sich in der Pflicht sehen, Menschen wie Karma Samdrup und Dhondup Wangchen ganz oben auf ihrer Agenda zu platzieren. Peking nimmt solche Signale sehr ernst nimmt.
Daher sollten auch Sie sich an der Postkartenaktion der ICT beteiligen, und in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis dafür werben, es Ihnen gleichzutun. Postkarten können in der Geschäftsstelle der International Campaign for Tibet in Berlin angefordert werden. Alternativ können Sie sich auch hier an unserer Online-Petition beteiligen.
Politische Gespräche in Indien
Ein besonders herzlicher Empfang wurde der ICT-Delegation in Suja bereitet, dem 75 Kilometer von Dharamsala entfernt gelegenen tibetischen Kinderdorf, das bereits seit Jahren intensiv von der International Campaign for Tibet Deutschland unterstützt wird.
Ihr Weihnachtsgeschenk aus dem Tibet-Shop
Traditionell einer der wichtigsten Artikel in unserem Sortiment ist der Tibet-Kalender der ICT. "Dauerbrenner" in unserem Sortiment sind Tibetfahnen in verschiedener Form, im Großformat 1,50 x 0,90 m für Ihren Balkon, aufgedruckt auf Ihre Stofftasche für den täglichen Einkauf oder auch als Aufkleber für Ihren Briefkasten oder Ihr Auto. Damit Sie in allen Lebenslagen für Tibet Flagge zeigen können. Die meisten unserer in der Regel englischsprachigen Berichte können Sie neben der kostenlosen pdf-Download-Version auf unserer Homepage auch in gedruckter Fassung erhalten – auch diese sind bei uns bestellbar. Zwei DVDs und zwei Audio-CDs ergänzen unser Programm. Besonders im Hinblick auf die bevorstehenden Feiertage möchten wir Ihnen dabei die von Hannes Jaenicke gesprochene CD-Edition "Ratschläge des Herzens" mit Texten des Dalai Lama empfehlen.
Besuchen Sie also unseren Tibet-Shop und suchen sich in Ruhe etwas Passendes für Sie selbst und Ihre Lieben aus. Sie können uns auch gerne in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis weiterempfehlen. Denn der Kauf von Produkten aus unserem Tibet-Shop unterstützt direkt unseren Einsatz für den Schutz der Menschenrechte in Tibet.
Unsere Arbeit
Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!
Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!
So können Sie helfen!
ONLINE SPENDEN
So können Sie helfen!
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
ICT-Video „20 Years ICT“.