Internationaler Tag der Menschenrechte

Zum Internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember forderte die International Campaign for Tibet die Volksrepublik China nachdrücklich zur Verbesserung der Menschenrechtslage in Tibet auf. Ebenfalls in der Verantwortung stünden aber auch die gesamte Staatenwelt, Chinas Wirtschaftspartner und die Vereinten Nationen und andere regionale und globale Institutionen.

„Die internationale Gemeinschaft steht in der Verantwortung, die verheerende Menschenrechtslage in Tibet gegenüber der chinesischen Regierung unmissverständlich zur Sprache zu bringen“, so Kai Müller, Geschäftsführer der International Campaign for Tibet Deutschland. „Die Tibetfrage ist ein Gradmesser für den Stand der Menschenrechte in der Volksrepublik China insgesamt. Veränderung in Tibet und ganz China kann nur erreicht werden, wenn die chinesische Regierung an ihre Verpflichtungen im Menschenrechtsbereich erinnert wird. Menschenrechte sind universell gültig und müssen gerade dann angemahnt werden, wenn ein Staat wie die Volksrepublik China international wachsendes wirtschaftliches und politisches Gewicht erlangt.“

„Die Menschenrechtslage in Tibet ist verheerend – politisch motivierte Festnahmen und Prozesse, massive Repressionen im Alltag sowie Hinrichtungen von Tibetern sind die traurige Bilanz dieses Jahres“, kritisierte Kai Müller.

Trotz internationaler Proteste hat die chinesische Regierung im Oktober die beiden Tibeter Lobsang Gyaltsen und Loyak hingerichtet. Den beiden Tibetern wurde eine Beteiligung an den Zusammenstößen im März 2008 in Lhasa vorgeworfen; offenbar hatte das Gerichtsverfahren unter Missachtung internationaler Mindeststandards für einen fairen Prozess stattgefunden. Die Europäische Union hatte die Hinrichtungen im Oktober verurteilt.

Die gesamte Pressemitteilung können Sie hier auf unserer Webseite einsehen.

Aktuelles aus Tibet

Dutzende von Tibetern sind inhaftiert und misshandelt worden, nachdem sie friedlich für einen zu lebenslanger Haftstrafe verurteilten und angesehenen tibetischen Lama, Tenzin Delek Rinpoche, demonstriert hatten. Die Situation in der Region ist seit den Protesten im März 2008 ohnehin besonders angespannt – nach den neuerlichen Protesten ist in einer Reihe von Städten und Dörfern weiteres Sicherheitspersonal stationiert worden. Die Bewegungsfreiheit in der Region ist nunmehr eingeschränkt. Soldaten sollen gegenüber der Bevölkerung sogar mit der Anwendung von Schusswaffen gedroht haben.

Nach friedlichen Protesten mehrerer hundert Menschen am 5. Dezember 2009 hat eine Gruppe von Lamas an die örtliche Kreisverwaltung appelliert, Zugang zum inhaftierten Tenzin Delek Rinpoche zu gewähren. Sollte diese Bitte nicht gewährt werden, so die Sorge der Lamas, würden die Tibeter in der Gegend „in Protest aufstehen“, heißt es in einer Aussage eines Tibeters im Exil, der in engem Kontakt mit mehreren Tibetern vor Ort steht. Die Behörden sind den Forderungen offenbar entgegengekommen, obwohl unklar ist, ob diese auch umgesetzt werden. Mindestens 20 Tibeter befinden sich weiterhin in Haft und Berichten aus der Region zufolge, seien sie „gnadenlos geschlagen“ worden, so dass viele verletzt und in Krankenhäuser eingeliefert werden mussten.

Die aktuellen Proteste zugunsten von Tenzin Delek Rinpoche sind nicht die ersten ihrer Art. Bereits Ende November war eine Gruppe von Verwandten des Lama nach Peking gereist, um gegenüber der Zentralregierung um die Wiederaufnahme seines Verfahrens zu bitten. Ein Regierungsbeamter hatte bestätigt, dass die Petenten in Peking und Chengdu vorstellig geworden sind, erklärte jedoch, dass „alle überzeugt“ werden konnten, wieder nach Hause reisen und dass „niemand verhaftet“ worden sei. Weiterhin sind in Tibet mehrere Petitionen zugunsten von Tenzin Delek Rinpoche im Umlauf, die offenbar z.T. von mehreren Tausend Personen unterzeichnet worden sind. Darin wird unter anderem die Wiederaufnahme des Verfahrens gegen den hochangesehenen Geistlichen gefordert. Tenzin Delek war im Dezember 2002 zum Tode verurteilt worden. Später war das Urteil nach internationalen Protesten in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt worden. Der ausführliche englischsprachige ICT-Bericht „Tibetans defy security crackdown to demonstrate in support of imprisoned Tibetan lama” vom 17. Dezember 2009 kann hier eingesehen werden.

Frankreichs Außenminister besorgt über den Fall von Dhondup Wangchen

Der französische Außenminister Bernard Kouchner hat betont, dass seine Beamten den Fall des tibetischen Amateurfilmers Dhondup Wangchen aufmerksam verfolgen. In Beantwortung einer schriftlichen Anfrage des konservativen ParlamentsabgeordnetenChristian Kert von der Partei des französischen Staatspräsidenten Sarkozy fügte Kouchner hinzu, Frankreich ginge davon aus, dass das Gerichts-Verfahren gegen Dhondup Wangchen internationalen Standards nicht genüge. „Wir werden nicht versäumen, den chinesischen Behörden im Rahmen des Europäisch-Chinesischen Menschenrechtsdialogs unsere Besorgnis zum Ausdruck zu bringen, schrieb Kouchner weiter.

Missing Voices – Schreiben Sie dem chinesischen Staatspräsidenten

In Zeiten elektronischer Post sind einfache Kartengrüße scheinbar ein wenig aus der Mode gekommen. Umso mehr Aufmerksamkeit kann man deshalb mit ihnen erzielen. Die International Campaign for Tibet hat aus diesem Grund eine Postkarte an den chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao aufgelegt. Im Rahmen unserer Missing Voices-Kampagne setzen wir uns damit für all diejenigen Tibeter ein, die im Zusammenhang mit den Protesten vom März 2008 verhaftet worden oder „verschwunden“ sind. Besonders besorgt macht die Lage derjenigen, die immer noch ohne formelle Anklage festgehalten werden.

Die Petition fordert Hu Jintao auf, alle Tibeter sofort und bedingungslos freizulassen, die im März 2008 friedlich ihre Meinung zum Ausdruck gebracht haben, sowie allen anderen Verhafteten ein rechtsstaatliches Verfahren zu gewähren, das den einschlägigen internationalen Rechtsstandards entspricht. In keinem Fall darf die Todesstrafe verhängt werden.

Bitte beteiligen Sie sich möglichst zahlreich an der Postkartenaktion. Schreiben Sie uns, senden Sie eine E-Mail oder rufen sie einfach im Berliner Büro von ICT an und teilen Sie uns mit, wie viele Exemplare der Karten wir Ihnen zusenden dürfen. Die von Ihnen und Ihren Freunden oder Verwandten Postkarten können Sie anschließend wieder an unser Büro schicken. Wir werden dann im kommenden Jahr versuchen, diese möglichst öffentlichkeitswirksam dem Adressaten zuzustellen. Und bedenken Sie: je größer die Anzahl der ausgefüllten Postkarten, umso größer die öffentliche Wirkung! Und damit die Chance, dass die „Verschwundenen“ und Verhafteten nicht in Vergessenheit geraten.

Wenn Sie mehr über deren Schicksal erfahren wollen, können Sie auch gerne unsere – englischsprachige – Webseite

Friedensnobelpreisträgerinnen sagen „Thank you Tibet“

„Thank you Tibet!““>

Shirin Ebadi, Jody Williams und Mairead Maguire reisten dafür vor kurzem nach Dharamsala, wo sie in einer eigens anberaumten Zeremonie im tibetischen Kinderdorf den Dalai Lama und das gesamte tibetische Volk ihrer Unterstützung versicherten. In ihrem bei dieser Gelegenheit verlesenen Statement zeigten sich die Nobelpreisträgerinnen beeindruckt von dem mehr als 50 Jahre währenden Kampf der Tibeter für die Bewahrung ihrer Kultur. Sie machten deutlich, dass das der tibetischen Kultur innewohnende Mitgefühl, ihre Toleranz und ihr tiefes Verständnis für die wechselseitige Abhängigkeit aller Lebewesen von großer Bedeutung für die Weltgemeinschaft im 21. Jahrhundert sein könnten.

 

 

 

 

 

Bei dieser Gelegenheit riefen sie dazu auf, dem Dalai Lama und den Tibetern Danke zu sagen dafür, die tibetische Kultur auch unter den widrigsten äußeren Umständen bewahrt zu haben und so der Welt ein Vorbild zu sein. Unter

Unsere Arbeit

Kampagnenarbeit, Hilfsprojekte, politische Arbeit und mehr: Hier finden Sie weitere Informationen über unsere aktive Arbeit für die Menschen in Tibet.

Noch zu haben: ICT-Kalender für 2010″>

Auch wenn es zu Neujahr wohl nicht mehr reichen wird: noch haben Sie die Chance, einen ICT-Kalender für 2010 zu erwerben. Dieser steht ganz im Zeichen der tibetischen Frauen. „Women in Tibet“ porträtiert eindrucksvoll starke Frauen und würdigt so ihren Beitrag zur Entwicklung der tibetischen Kultur und Gesellschaft.

Viele Tibeterinnen waren und sind eine entscheidende Triebfeder im Eintreten für Frieden und Gerechtigkeit in ihrer Gesellschaft, ob in Tibet selbst oder im Exil. Frauen haben ganz entscheidend zur Entwicklung der tibetischen Kultur und Gesellschaft beigetragen, auch wenn ihre Rolle nicht immer angemessen gewürdigt wird.

Der Kalender ist ab sofort in der ICT-Geschäftsstelle erhältlich. Inklusive Versand kostet er 17,50 Euro, ICT-Förderer erhalten „Women in Tibet“ bereits für 12,50 Euro.

Mit dem Kauf dieses oder weiterer Produkte aus unserem Tibet-Shop unterstützen Sie direkt unseren Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte in Tibet.

Tibetische politische Gefangene brauchen unsere Unterstützung!

Seit den landesweiten Protesten im letzten Jahr befinden sich immer noch mehr als 1.200 Tibeter in Haft oder sind „verschwunden“ – und müssen mit großer Wahrscheinlichkeit Folter und Misshandlungen hinnehmen. Der Grund: viele haben auf friedliche Weise gegen die Verhältnisse in Tibet und die Politik Pekings auf dem Hochland protestiert. Grundlegende Rechte werden ihnen damit systematisch vorenthalten.
Die Situation in Tibet ist eine Menschenrechtskrise, die uns alle angeht. Helfen auch Sie wie Schauspieler Hannes Jaenicke bei unserer Kampagne für tibetische Gefangene auf www.missingvoices.net oder sehen Sie ein Statement von Hannes Jaenicke auf unserer Webseite, laden Sie ein eigenes Videostatement hoch oder nehmen Sie an unserer Appellaktion an Staatspräsident Hu Jintao teil!

So können Sie helfen!

Bitte unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende bei unserem Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte und die Selbstbestimmung des tibetischen Volkes.
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So können Sie helfen!

Mit 5 € können Malstifte und Zeichenblöcke gekauft werden.
Mit 50 € können 5 warme Decken gegen die Kälte bezahlt werden.
Mit 250 € könnten fünf zusätzliche Betten angeschafft werden.
Internationaler Vorsitzender ist der bekannte Schauspieler Richard Gere (Foto). Er setzt sich bereits seit vielen Jahren aktiv für die Freiheit und die Selbstbestimmung Tibets ein.

ICT – News April 2009 Chinesisches Gericht verhängt Todesstrafe gegen Tibeter

Am 8. April hat das Mittlere Volksgericht in Lhasa zwei Tibeter zum Tode verurteilt. Ihnen wird vorgeworfen, Geschäfte von Han-Chinesen in Brand gesetzt zu haben und dadurch den Tod mehrerer Menschen verursacht zu haben. Es handelt sich dabei um die ersten Todesurteile im Zusammenhang mit den Unruhen in Lhasa vom März 2008. Insgesamt wurden vor dem Mittleren Volksgericht in Lhasa drei Fälle von Brandstiftung verhandelt, die sich einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge alle am 14. März 2008 ereignet haben sollen. Dabei hätten sieben Menschen den Tod gefunden. Zwei Angeklagte, deren Namen von Xinhua mit Losang Gyaltse und Loyar angegeben wurden, erhielten die Todesstrafe, zwei weitere Todesstrafen ergingen mit zweijährigem Aufschub, ein Angeklagter erhielt lebenslänglich. Todesstrafen mit Aufschub können in China bei guter Führung in lebenslange Haft umgewandelt werden. 
Der Meldung zufolge seien zwar alle fünf Angeklagten von Rechtsanwälten vertreten worden. Aus früheren Fällen ist jedoch bekannt, dass eine freie Wahl des Anwalts häufig unmöglich ist. So wurden im vergangenen Jahr 18 engagierte Bürgerrechtsanwälte massiv bedroht, sollten sie ihre Dienste Angeklagten in politisch sensiblen Verfahren anbieten. Generell muss davon ausgegangen werden, dass in solchen Fällen internationale Mindeststandards nicht eingehalten werden. Folter und Einschüchterung der Angeklagten sind an der Tagesordnung, die Gerichte stehen unter hohem Druck, ihre Urteile entsprechend den Erwartungen der politischen Führung zu fällen. ICT fordert die chinesischen Behörden auf, alle Urteile, die gegen Teilnehmer an den Protesten in Tibet vom März 2008 ergangen sind, unter der Teilnahme unabhängiger Beobachter zu überprüfen und in jedem Fall von der Anwendung der Todesstrafe abzusehen. Die Härte der ergangenen Urteile dürfte in keiner Weise geeignet sein zu einer Beruhigung der Lage beizutragen. Die Spannungen in Tibet dürften dadurch im Gegenteil nur noch erhöht werden.
Wenn Sie mehr über unseren weltweiten Einsatz für das tibetische Volk erfahren möchten, sehen Sie das
ICT-Video „20 Years ICT“.

„Tag der Befreiung der Leibeigenen“ provoziert Widerspruch

Mit großem Aufwand inszenierte die chinesische Staatsführung am 28. März in Lhasa die Feierlichkeiten zum „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ in Tibet. Tatsächlich aber markiert das Datum den 50. Jahrestag der Niederschlagung des tibetischen Volksaufstands. Damit begann die Phase der direkten Herrschaft Pekings über Tibet. Am 28. März verkündete der chinesische Ministerpräsident Zhou Enlai die Auflösung der tibetischen Regionalregierung. Dies bedeutete das vorläufige Ende des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begonnen hatte. In seinem Verlauf verloren mehrere zehntausend Tibeter ihr Leben, der Dalai Lama musste – begleitet von zahlreichen Flüchtlingen – seine Heimat verlassen und lebt seither im indischen Exil. Der neue Feiertag muss als Reaktion auf die massiven Proteste im März 2008 gesehen werden. Diese machten aller Welt deutlich, dass die chinesische Herrschaft von den Tibetern keineswegs als Befreiung empfunden wird. Mit massiver Propaganda soll nun der große Fortschritt gewürdigt werden, den China angeblich nach Tibet gebracht hat. Vor allem der chinesischen Öffentlichkeit gegenüber wird deshalb betont, wie unsagbar rückständig die gesellschaftlichen Verhältnisse in Tibet gewesen seien. Dabei wird vom Dalai Lama keineswegs bestritten, dass Tibet vor 1959 eine äußerst arme Gesellschaft war und dass es große Ungerechtigkeiten gab. Klar ist, dass der Dalai Lama längst schon Reformen eingeleitet hatte und Tibet auch ohne chinesische Herrschaft seinen eigenen Weg der Modernisierung gegangen wäre. Insofern ist der „Tag der Befreiung der Leibeigenen“ eine Provokation für die tibetische Bevölkerung und ein Schlag ins Gesicht all derjenigen, die an einer Entspannung der Lage interessiert sind.

Missing Voices – prominente Unterstützer jetzt online

Neue prominente Unterstützer auf der neuen ICT-Webseite für politische Gefangene: Burkhardt Müller-Sönksen (FDP), Obmann im Menschenrechtsausschuss des Deutschen Bundestages, Thomas Mann (CDU), Präsident der Tibet-Intergroup im Europäischen Parlament, jetzt mit Statements auf www.missingvoices.net. Machen Sie mit: auch Sie können uns Ihr Video zuschicken und damit den vielen inhaftierten Tibetern symbolisch eine Stimme verleihen! Vielen Dank!

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